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Wissenschaftlich orientierte Beiträge


Fragen litauischer Studenten

Fragen litauischer Studenten nach meinen Vorträgen im April 2014 an den Universitäten in Vilnius und Kaunas

Gibt es viele Wissenschaftler, die sich mit wissenschaftlichen Dingen gut aus­kennen und trotzdem fest an Gott glauben?

Ich bin bei meinen Vortragsreisen rund um die Welt mit vielen Wissenschaftlern zu­sammen gekommen. In all jenen Ländern traf ich immer wieder auch auf gläubige Wissenschaftler. Allerdings ist der Prozentsatz an wiedergeborenen Christen, die sich einmal zu Jesus bekehrt haben, recht klein. Ein allgemeiner Gottglaube etwa der Form „es muss einen Gott als letzte Ursache geben“ ist recht häufig anzutreffen. Ein solcher Glaube ist aber weder an der Bibel orientiert noch ist damit eine persönliche Beziehung zu Jesus gemeint. Solch unverbindlicher Glaube hat keine rettende Kraft.  

Wer hat Gott die Möglichkeit gegeben, Gott zu sein?

Die Bibel bezeugt Gott als den von Ewigkeit her Seienden. So hat Er weder einen zeitlichen Anfang gehabt noch gibt es eine zukünftige Grenze für Ihn. Nur was einen Anfang hat (z.B. Erde, Weltall, Auto, Haus) braucht einen Urheber. Wer von Ewigkeit her ist, hat auch keinen Urheber oder letzte Ursache. So hat auch niemand diesem ewigen Gott das Gottsein ermöglichen müssen.

Hat Gott für jeden Menschen einen Plan?

Es ist Gottes Wunsch und Wille für jeden Menschen, dass er die Wahrheit erkennt: „Dies ist gut und wohlgefällig vor Gott, unserm Heiland, welcher will, dass allen Men­schen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“ (1. Timotheus 2,3-4). Diese Wahrheit hat einen Namen, und das ist Jesus Christus, der der einzige Weg zu Gott, dem Vater, ist (Johannes 14,6). Wenn wir dann Gott und den Herrn Jesus im Glauben angenommen haben, dann können wir Ihm auch unsere Lebens­pläne anvertrauen, die Er gut führen wird: „Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg; aber der Herr allein lenkt seinen Schritt“ (Sprüche 16,9). Nach diesem Wort ist Gott bereit, in unser Leben einzugreifen und Wege zu ebnen, die wir niemals aus eigener Kraft hätten gehen können. Er kann unsere Schritte in eine bestimmte Rich­tung lenken und uns Türen öffnen, die uns vollkommen verschlossen erscheinen. Da Gott ein barmherziger und liebender Gott ist, der es stets gut mit uns meint, können wir nichts Besseres tun, als uns seiner gnädigen Führung anzuvertrauen.

Bei alledem ist noch zu bedenken, dass Gott uns nicht zu unserem Handeln zwingt. Er räumt uns die Freiheit der Entscheidung ein, und das schließt auch mit ein, dass wir einen gottlosen Weg gehen. Leider haben sich die meisten Menschen zu einem von ihrem Schöpfer losgelösten Weg entschieden.

Können Sterne das Schicksal, das Leben, den Charakter des Menschen be­stimmen? Sollte man Horoskopen glauben? Glauben Sie an Vorhersagen aus den Sternen? Kann man in ihnen Gottes Nachricht lesen?

Sterne haben keinerlei Einfluss auf das Leben oder den Charakter des Menschen. Die Astrologie redet den Leuten jedoch so etwas ein, aber Horoskope und sonstige astrologischen Systeme sind reine Hirngespinste und Scharlatanerei. Schon im Alten Testament hatte Gott derlei Praktiken verboten: 5. Mose 18,10-12. 

Warum sieht man in dem „Südkreuz“ (Sternenkonstellation) ein Kreuz und kein Trapez? Für mich sieht das „Südkreuz“ mehr als Drache aus. Warum sollte meine Theorie schlechter sein als Ihre, dass es ein Kreuz sein sollte? Ich ent­deckte beim Untersuchen von Pflanzen durch das Mikroskop auch das Kreuz in Formen von Kristallen. Was bedeutet das?

Was wir am Abendhimmel von der südlichen Halbkugel aus sehen, sind zunächst einmal die vier Sterne, die in ihrer Kombination das Sternbild des „Kreuz des Sü­dens“ bilden. Als die ersten Seefahrer aus Europa diese vier Sterne sahen, identifi­zierten sie diese als Kreuz, aber nicht als Drachen. Prinzipiell kann man diese vier Sterne auch als Drachen ansehen, wie ihn Kinder basteln, um ihn dann im Herbst­wind steigen zu lassen. Durch die beiden Besonderheiten von der Juwelenbox (Symbol für den Himmel) und der Dunkelwolke (Symbol für die Hölle) im Sternbild des „Kreuzes des Südens“ wird die Deutung der vier Sterne als Kreuz naheliegend.

In der Bibel sind viele Legenden, deswegen kann man ihr nicht völlig ver­trauen. Wie kann man der Bibel glauben?

Die Bibel ist das einzige Buch der Weltgeschichte, das ausschließlich Wahrheit re­präsentiert, darum konnte Jesus zum Vater beten: „Dein Wort ist die Wahrheit“ (Jo­hannes 17,17). Kritiker der Bibel sehen die Berichte über die geschehenen Wunder als Legenden an. Die Kritiker aber sollten bedenken, dass all die Wunder von ver­schiedenen Zeugen, die auch noch zu unterschiedlichen Zeiten und an unterschiedli­chen Orten lebten, klar und detailliert bezeugt wurden. Sie haben es selbst miterlebt und nicht nur vom Hörensagen vernommen.

Die Bibel ist das einzige Buch, das erfüllte Prophezeiungen nennt. Auch die sehr hohe Zahl (über 3000) ist ein deutliches Indiz für die Wahrheit der Bibel, so dass wir auf festem Grund stehen, wenn wir der Bibel in allem glauben, wie es auch der Apostel Paulus bezeugte (Apg 24,14). Irgendwelche Geschehnisse in der Bibel als Legenden zu bezeichnen, ist somit unangemessen.

„Auge um Auge; Zahn um Zahn!“, das sind die Worte aus der Bibel. Wider­sprechen sie nicht vielen anderen Stellen der Bibel?

Gott hatte schon im Alten Testament verheißen, einen Neuen Bund (Jeremia 31,31) zu schließen. Jesus ist der Mittler des Neuen Bundes (Hebräer 12,24). So gibt es jetzt nicht mehr die Tieropfer des Alten Bundes, sondern Christus ist das Opferlamm des Neuen Bundes. Hieß es im Alten Bund „Auge um Auge; Zahn um Zahn“, so heißt es im Neuen Bund „Liebet eure Feinde“ (Matthäus 5,44). Was uns zunächst als Wi­derspruch erscheinen mag, ist kein Widerspruch, sondern es sind Veränderungen, die der Neue Bund mit sich gebracht hat.

Sender: Materie oder Information? Ist das ein Ding, Sache, Objekt oder etwas, was Information gibt, oder ist das die Quelle der Information?

Information ist eine nicht-materielle Größe und kann darum nicht in der Materie ent­stehen. Information braucht darum immer eine geistige Quelle, die mit Intelligenz ausgestattet ist.

Wie würden Physiker Energie beweisen oder messen?

Was Energie ist, ist nicht eine Frage des Beweisens, sondern der Definition. In der Physik ist Energie definiert als „Kraft mal Weg, wobei nur jene Kraftkomponente zu betrachten ist, die längs des Weges auftritt“. Wegen der Äquivalenz der Energiefor­men in der Mechanik, der Elektrotechnik und der Thermodynamik stehen auch ihre physikalischen Einheiten in einer Äquivalenzbeziehung zueinander:

1 Nm (Newtonmeter) = 1 Ws (Wattsekunde) = 1 J (Joule). Die elektrische Energie wird ermittelt, indem die Spannung (Volt), die Stromstärke (Ampere) und die Zeit (Sekunde) gemessen werden. Das Produkt dieser drei Größen ist dann die elektri­sche Energie (bzw. Arbeit).

Wie kann Gott den Menschen aus Nichts erschaffen? Der Mensch ist doch ein materielles Objekt. Und Gott ist doch kein materielles Objekt!

Die Bibel sagt: „Bei Gott ist kein Ding unmöglich“ (Lukas 1,37). Aufgrund seiner All­macht vermag er materielle oder auch nicht-materielle Objekte zu schaffen.

Im Vortrag wurden nicht die anderen Möglichkeiten der Erschaffung der Welt erwähnt. Was denken Sie über die anderen Theorien?

In der Tat gibt es viele Weltentstehungstheorien. Die meisten entstammen den vielen Religionen. Viele Wissenschaftler glauben an die Entstehung der Welt durch einen Urknall. Die Urknallhypothese ist aber keine geeignete Erklärungstheorie, weil sie nichts über die Herkunft dieses „Knalles“ sagt. Nur die Bibel gibt eine auch intellektu­ell befriedigende Antwort. Als Ursache aller Dinge steht am Anfang ein allmächtiger Schöpfer, der alles ins Dasein gerufen hat. Auch die Naturgesetze in ihrer unvorstell­baren Feinabstimmung sind von ihm gesetzt, so dass unsere Welt geordnet ablaufen kann.

Wenn die Evolutionstheorie falsch ist, wie kann man dann die Dinge erklären, wo Menschen mit Schwänzen oder Schuppen geboren werden; oder Fische mit Armen und ähnlichen? Sind das nicht genau die Zwischenstadien der Evolu­tion?

Mit Hilfe der Naturgesetze der Information kann man zeigen, dass die Evolutionsthe­orie Sackgasse des Denkens ist. Diesen von so Vielen geglaubten Prozess hat es also nie gegeben. Wenn es aber die Evolution nie gegeben hat, dann können auch biologische Missbildungen keine Zwischenstadien darstellen. Biologische Missbil­dungen, Krankheiten sowie Leid und Tod gab es in der ursprünglich von Gott ge­schaffenen Welt nicht. Erst nach dem Sündenfall zogen all diese Negativmerkmale als Gericht über die Sünde in diese Schöpfung ein.

Was ist der Sinn von Gebet, Gottesdienst und Liturgie?

Das Gebet ist die Kommunikation mit Gott und mit Jesus Christus. Im Gebet bringen wir alles zum Ausdruck, was uns bewegt. Unserm Herrn sagen wir Dank, wir nennen ihm unsere Sorgen und Freuden, Pläne und Vorhaben. Wir dürfen ihm unsere eige­nen Anliegen bringen, aber auch in der Fürbitte für andere eintreten. Im Gottesdienst trifft sich die Gemeinde derer, die sich einmal zu Jesus bekehrt haben. Hier hören die Gläubigen Gottes Wort, und hier vertiefen wir unsere biblische Erkenntnis. Im Got­tesdienst lobt die Gemeinde ihren Herrn durch Gebete, durch Lieder und auch durch die Liturgie. In den alten Kirchen spielt die Liturgie eine wichtige Rolle, während in den freien Gemeinden die Liturgie durch freie und lebendige Gestaltungselemente ersetzt ist.

Wo werde ich nach dem Tod hinkommen, wenn ich nicht glaube?

Die Aussagen der Bibel bezeugen eindeutig, dass es nach dem Tod zwei Ausgänge gibt: „Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden“ (Markus 16,16). Wir treffen also in diesem Leben die Entscheidung, ob wir einmal im Himmel oder in der Hölle sind. Synonyme Begriffe für den ewigen Aufenthaltsort sind ewiges Leben und ewige Verdammnis.

Über das Buch: Wenn der Weg nicht zu weit ist: Waren Sie in Äthiopien? Warum ist Ihnen die Geschichte mit dem äthiopischen Finanzminister so wich­tig?

Ich war noch nicht in Äthiopien gewesen, aber die Geschichte des äthiopischen Fi­nanzministers finde ich so faszinierend, weil sie in besonderer Weise geeignet ist, Menschen das Evangelium zu erklären, die noch nie oder wenig davon gehört ha­ben. Der Leser des Buches „Wenn kein Weg zu weit ist“ findet sich schnell in der Rolle des unwissenden, aber nach Gott suchenden Finanzministers wieder, und das Buch beantwortet ihm Schritt um Schritt das rettende Evangelium.

Dr.-Ing. Werner Gitt
Dir. und Prof. a. D.