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Predigten


Der Gottesbeweis durch die Liebe

Direktor und Professor a. D. Dr.-Ing. Werner Gitt

Über Gottesbeweise ist im Laufe der Geschichte viel diskutiert worden. Immer hat es starke Befürworter und ebenso heftige Kritiker gegeben. Das ist bis heute so geblieben.

1. Gottesbeweise   

Schon in früheren Jahrhunderten hat man Gottesbeweise formuliert:

1.1 Der kosmologische Gottesbeweis

Die antiken und mittelalterlichen Varianten des kosmologischen Beweises gehen davon aus, dass das Universum eine Ursache haben muss, die außerhalb davon liegen muss.

1.2 Der Kausalitätsbeweis

Der kausale Gottesbeweis („ex ratione causae efficientis“) geht davon aus, dass sich alles, was in dieser Welt existiert, auf eine Ursache zurückführen lässt. Da man (in einer endlichen Welt) die Reihe der Ursachen nicht unendlich fortsetzen kann, muss es eine allererste Ursache geben, die selbst auf keine andere Ursache mehr zurückgeführt werden kann.

1.3 Der teleologische Gottesbeweis

Der Begriff Teleologie (griech. telos = Zweck, Ziel; logos = Lehre) bezieht sich traditionell auf Thomas von Aquin. Wir sehen an den Details der Schöpfung, dass alles zweckorientiert eingerichtet ist: Das Ohr dient zum Hören, das Auge zum Sehen, die Sonne gibt uns die nötige Wärme. All das bedarf einer äußeren Ursache. Diese muss notwendigerweise intelligent sein.

2. Allgemeines zu Gottesbeweisen

Alle diese Gottesbeweise sind so aufgebaut, dass es als erste Ursache zur Erklärung dieser Welt eines intelligenten Wesens bedarf. Dieses intelligente Wesen wird als Gott bezeichnet, ohne jedoch sagen zu können, welchen Gott man damit meint.

Spricht man heute irgendwo von einem Gottesbeweis, dann erhält man meistens eine der beiden folgenden Antworten, die sich jedoch fast entsprechen:

1) Die Existenz Gottes ist nicht beweisbar. Aber auch seine Nichtexistenz ist nicht beweisbar.

2) Der Philosoph Kant hat alle Gottesbeweise zerschlagen. Fazit: Gott kann man nicht beweisen.

Beide – Kant und Lessing – werden das „Zweigestirn der Aufklärung“ genannt. Neben Lessing ist Kant zum Inbegriff der Aufklärung geworden.

Kant wuchs in einem gläubigen Elternhaus auf. Er wurde pietistisch erzogen. Seine Eltern standen unter dem geistlichen Einfluss von Philipp Jakob Spener, dem Vater des Pietismus.

Der junge Kant wandte sich jedoch schon im Studentenalter dem Geist der Aufklärung zu. Das begonnene Theologiestudium beendete er nach dem Tode des Vaters zugunsten philosophischer Studien.

Auffallend ist, dass auch Darwin mit einem Theologiestudium begann und dann ebenfalls wie Kant gegen die Bibel dachte. Nietzsche war Pfarrerssohn, und wurde ebenfalls ein heftiger Kritiker der Bibel.

Kant meinte, dass unser Erkenntnisvermögen äußerst beschränkt ist. Dennoch wirft unser Gehirn dauernd Fragen auf, mit denen – so meinte Kant – es überfordert ist.

Die Bibel sagt hingegen, dass wir sehr wohl Gott erkennen können:

  • „Seid stille und erkennet, dass ich Gott bin“ (Psalm 46,11).
  • „Denn was man von Gott erkennen kann, ist unter ihnen offenbar“ (Römer 1,19).

Moses Mendelssohn (1729-1786), der Großvater des bekannten Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847), nannte Kant den „Alleszermalmer“.

Kant vertrat die Auffassung:

Wir können nicht wissen, ob es Gott gibt.

Hier irrt Kant:

  • „Denn was man von Gott erkennen kann, ist unter ihnen offenbar; denn Gott hat es ihnen offenbart“ (Römer 1,19).
  • „Denn obwohl sie von Gott wussten“ (Römer 1,21).

Kant hatte nur einen Bruchteil der naturwissenschaftlichen Erkenntnisse, die wir heute haben. So können wir uns keineswegs auf Kant berufen. Wir müssen ganz neu darüber nachdenken.

3. Bedeutung der Gottesbeweise

Vor einiger Zeit habe ich versucht einen Gottesbeweis zu konstruieren bezüglich der erfüllten prophetischen Aussagen der Bibel.

Als ich einmal über den prophetisch-mathematischen Gottesbeweis sprach, kam hinterher eine Frau auf mich zu und fragte:

„Wie aber können Menschen von Gott überzeugt und gewonnen werden, die ganz anders orientiert sind? Gibt es vielleicht einen Gottesbeweis, der geeignet ist, das Herz eines jeden Menschen zu erreichen?“

Das brachte mich auf die Idee, einen Gottesbeweis über die Liebe zu führen.

Die Liebe ist das Größte, und es ist jenes Phänomen, wofür jedes menschliche Herz empfänglich ist – sei es ein Urwaldbewohner, der nie etwas von irgendeiner Wissenschaft gehört hat, oder ein Physik-Nobelpreisträger, der versucht, die Urgründe der Materie zu erforschen.

Kann es sein, dass Gott sich in seiner Liebe offenbart hat und damit allen Menschen – und damit auch uns heute Morgen/Abend – den

Universalbeweis seiner Existenz und seines Wesens geliefert hat?

In der Tat hat Gott das getan. Wie wir den Beweis verstehen können, soll im Folgenden gezeigt werden:

4. Der Gottesbeweis durch die Liebe

Um Gott zu beweisen, gibt es ein Problem: Wie soll man an einen Gott glauben, den man noch nie gesehen hat und dessen Charaktereigenschaften den Menschen unbegreiflich sind? Die Schöpfung allein vermittelt nur ein verzerrtes Bild über ihn.

4.1 Vorstellungen über Gott durch Betrachten der Schöpfung

Wir beobachten in der Schöpfung unermesslich viel Intelligenz und Genialität in den Konzepten, was geradezu nach einem Urheber schreit. Wir sehen aber auch das andere: Schönheit ist mit Hässlichkeit, Güte ist mit Bosheit, Dunkelheit ist mit Licht, Gewalt ist mit Sanftmut, Gefahr ist mit Sicherheit und Liebe ist mit Hass gepaart sind.

Die meisten Heiden, die Gottes Wort nicht kennen, sind durch Naturbeobachtung zu dem Schluss gekommen, dass der Gott – wenn es ihn denn gibt – ein böser Gott sein muss.

Die Tatsache, dass in der Natur die stärkeren Lebewesen die schwächeren bestialisch töten, um zu überleben, ist für sie ein starkes Argument, das nicht widerlegbar zu sein scheint. Auch die Neigung im Menschen sowohl zum Guten als auch zum Bösen, bestätigt diese Aussage.

Ich möchte auf einige Probleme in der Schöpfung aufmerksam machen:

In der Schöpfung gibt es die immense Zahl von 20 Millionen Giften. Dahinter steckt eine so hochkomplexe Chemie, dass die besten Chemiker nicht in der Lage sind, diese zu synthetisieren. Auf kleinstem Raum befindet sich die chemische Fabrik, die die Gifte synthetisiert.

Wir kennen auf unserer Welt 400 Arten von Giftschlangen. Der Inland-Taipan in Australien ist noch 850-mal giftiger als die Klapperschlange. Ein Biss reicht aus, um 100 Menschen zu töten.

Während einer Vortragsreise nach Australien erlebte ich einen sehr heißen Tag an der Nordküste des Landes. Am liebsten wäre ich in das Meer gesprungen, um eine Abkühlung zu genießen. Es gab dort allerdings ein großes Schild mit der Aufschrift: „Baden strengstens verboten!“ Was war der Grund?

In diesem Ozean gibt es das gefährlichste Tier der Welt, und das ist die Würfelqualle. Es ist das wohl giftigste Tier der Welt. Kommt ein Mensch mit dieser Qualle in Berührung, so tritt der Tod bereits nach 3 Minuten ein. Die Giftentleerung tritt in einer 25-tausendstel Sekunde ein (= 1/25000 s). Das ist die schnellste Giftentleerung, die in der Biologie bekannt ist. Diese hochgiftige Qualle hat 60 Tentakeln, von denen jede 3 m lang ist.

Gleichzeitig haben wir aber auch sehr viel Gutes in der Schöpfung, das ebenfalls von einem intelligenten Urheber zeugt. Auch hier nenne ich uns eine kleine Auswahl von hochintelligenten Konzepten:

Unsere Erdachse hat eine Neigung von 23 ½ Grad. Dies ist der optimale Winkel, damit auf einer Kugel eine möglichst große Fläche bewohnbar ist. Zur Stabilisierung der Erdachse ist genau ein Mond von der Masse und dem Abstand unseres Erdmondes erforderlich.

Unsere Erde hat den genau richtigen Abstand von der Sonne. Wären wir nur 1 % näher an unserer Sonne, würden wir verbrennen und bei 1 % weiter würden wir erfrieren

Das Hämoglobin in unserem Blut ist ein Wunderwerk einer chemischen Verbindung. Im dritten Monat während der Embryonalentwicklung findet eine Umprogrammierung auf den dann benötigten Sauerstoffbedarf statt und kurz vor der Geburt noch ein weiteres Mal. Diese präzise Anpassung entspricht genau den Anforderungen des Lebens. Kein Computer ist in der Lage, das im Voraus zu berechnen.

Menschen, die die Bibel nicht kennen, wissen nichts von einem Sündenfall, der die ursprünglich sehr gute Schöpfung in den Sog des Falles riss und damit sowohl das Wesen des Menschen wie auch die Verhaltensweisen in der Tierwelt veränderte. Erst nach dem Sündenfall haben wir giftige Schlangen und Skorpione, Löwen und Hyänen mit Reißzähnen!

Ohne vom Sündenfall zu wissen, festigt sich in den Köpfen der Menschen eine Vorstellung über Gott, dass in seinem Herzen Gut und Böse genauso wohnen müssen wie bei den Menschen. Wenn man so denkt, dann bleibt nur zu wünschen und darauf zu hoffen, er möge den Menschen wohlgesonnen sein.

Auf dies verwirrende Bild der Schöpfung lassen sich wahrscheinlich viele heidnische Opfertraditionen zurückführen. Die Opfer sollten das Böse in den Göttern besänftigen, damit sie den Menschen wohlgesonnen sind.

In Kamerun gibt es eine Religion, bei der man neugeborenen Kindern kochendes Wasser in den Rachen schüttet, um die Geister zu besänftigen.

Wie würde sich der Mensch des 21. Jahrhunderts Gott vorstellen, wenn er die Bibel nicht kennt?

In seinem Buch „Die Verteidigung des Menschen – Warum Gott gebraucht wird“ hat der Journalist Jan Roß dies beschrieben:

„Wahrscheinlich wie ein ins Überirdische und Übermenschliche gesteigerter Comic-Held, ein kosmischer Superman, Batman oder Spider-Man – stark, unverwüstlich, Athlet und Sheriff, ein Schützer von Recht und Ordnung für das ganze Universum“ (S. 93).

Kein Mensch ist in der Lage, das Wesen Gottes treffend zu beschreiben. Alle unsere Versuche in dieser Richtung sind kläglich gescheitert. Die Philosophen haben die dicksten Bücher über Gott geschrieben, aber sie haben es nicht getroffen. So sind wir allein auf Gottes Offenbarung gestellt:

4.2 Wie aber ist der Gott der Bibel?

Der Gott der Bibel aber hat durch seine Botschaften alle Göttervorstellungen in den Religionen der Völker grundlegend korrigiert:

Jesaja 55,8: „Denn eure Gedanken sind nicht meine Gedanken und eure Wege sind nicht meine Wege.“

Dann fügte er eins nach dem anderen seine Charaktereigenschaften hinzu, die nicht aus der Schöpfung ableitbar sind:

Johannes 3,16: „Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben.“

Jesaja 51, 6: „Mein Heil bleibt ewiglich, und meine Gerechtigkeit wird nicht zerbrechen.“

2. Samuel 7,28: „Du bist Gott und deine Worte sind Wahrheit.“

Psalm 36,6: „Herr deine Güte reicht, soweit der Himmel ist, und deine Wahrheit, soweit die Wolken gehen.“

Jeremia 31,3: „Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.“

Jeremia 10,12: „Er hat … den Erdkreis bereitet durch seine Weisheit.“

Johannes 14,27: „Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch.“

1. Korinther 14,33: „Gott ist … ein Gott des Friedens.“

Psalm 146,6: „Der Himmel und Erde gemacht hat, … der Treue hält ewiglich.“

2. Korinther 1,3: „Gelobt sei Gott, … der Vater der Barmherzigkeit.“

Psalm 18,31: „Gottes Wege sind vollkommen.“

5. Mose 32,4: „Seine Werke sind vollkommen.“

Wer dürfte jemals behaupten, auch nur eine einzige der Charakterisierungen Gottes aus der obigen Liste würde auf ihn zutreffen?

Selbst die Liebe, die im Herzen vieler Menschenkinder aufflammt, erlischt doch oft schon nach kurzer Zeit wie ein Strohfeuer.

Eine Schauspielerin bekannte nach ihrer beendeten Beziehung:

„Nachdem die Liebe abgebrannt war, stank es nur noch nach Schwefel.“

Ein bekannter Sänger (der Brite Robbie Williams) sagte:

„Ich habe alles, was man für Geld kaufen kann, aber keine Liebe.“

(Hinweis: Frauen fürs Bett hatte er genug unter seinen Fans).

5. Gott sucht uns

Trotz seiner Rebellion gegen Ihn hat der in der Bibel genannte Gott die Menschen nicht ihrem Schicksal überlassen.

Er hat immer wieder zu verstehen gegeben, dass seine Geschöpfe ohne seine Hilfe sowohl in dieser Welt als auch nach dem Tod verloren sind.

Gott sucht uns nach den Prinzipien seiner Liebe:

Dat tut dies bedingungslos, gütig, gerecht, wertschätzend, barmherzig, sanftmütig, friedlich, auf Wahrheit gegründet und ewig.

Was ist der Unterschied zwischen der menschlichen und der göttlichen Liebe?

Die menschliche Liebe liebt den anderen, weil er so ist, wie er ist.

Das ist die bedingte Liebe – weil du so schön bist, weil du so reich bist, weil du so kerngesund bist.

Die göttliche Liebe liebt den anderen ganz gleich wie er ist.

6. Wir wissen nicht, was Liebe ist

Auch wenn der Mensch sich nach den Wohltaten der Liebe sehnt, ist er nicht in der Lage, die Liebe von der hier die Rede ist, selbst zu erzeugen.

Bei allem Herumphilosophieren bei den „Dichtern und Denkern“ kommt ohne das göttliche Wort nur sehr Spärliches heraus:

  • „Liebe ist die einzige Sklaverei, die als Vergnügen empfunden wird.“
    (George Bernard Shaw).
  • „Liebe ist die ständig variierende Mischung aus dem Glück jemanden zu haben und aus der Angst genau diesen Jemand zu verlieren.“
    (Sprichwort)
  • „Die Liebe ist Sehnsucht, und gestillte Sehnsucht vergeht.“
    (Hans Christian Andersen)
  • „Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt.“
    (Napoleon Bonaparte)

7. Woher kommt die Liebe?

Wenn die Liebe schon ein undefinierbares und von Menschenhand nicht reproduzierbares Phänomen ist, woher kommt sie dann? Das kann kein Wissenschaftler genau erklären.

Diejenigen, die meinen, die Welt und alles Leben sei durch Evolution entstanden, müssen konsequenterweise auch annehmen, die Liebe habe sich im Laufe der Evolution entwickelt. Damit wäre die Liebe nur eine willkürliche Spielerei von Materieteilchen.

Da die Evolution aber durch die Naturgesetze der Information widerlegt ist, ist damit auch die evolutive Entstehung der Liebe ad absurdum geführt.

So wie die DNS-Information der Zellen nicht von alleine in der Materie entstehen kann, sondern einen geistigen Urheber benötigt, braucht auch die Liebe eine Quelle, aus der sie entspringt. Es bleibt nur eine einzige Alternative übrig: Sie wurde von einem weisen Schöpfer kreiert. Und dieser Urheber sagt uns, dass er selbst die Quelle der Liebe ist und dass die Liebe sein Wesen beschreibt:

„Gott ist (die) Liebe“ (1. Johannes 4,16).

Die Liebe hat er nicht für sich behalten, denn er sagt uns: Ich habe dich schon von Anfang an geliebt! (gemäß Jeremia 31,3 und Römer 5,8). Wir haben die schriftliche Bestätigung, dass unser Vater im Himmel die Liebe auch in unsere Herzen gelegt hat:

„Denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen!“ (Römer 5,5).

Nun wollen wir die Frage stellen:

8. Wie hat sich Gott offenbart?

8.1 Gott selbst kommt zu uns

In keiner Religion kommt ein Gott zu uns Menschen. Der Gott der Bibel aber tat etwas ganz Außergewöhnliches: Er selbst hat sein Himmelreich verlassen und ist in der Gestalt eines Menschen zu den Menschen gekommen. Das tat er in seinem Sohn Jesus:

Philipper 2,6-7: „Er (Jesus), der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt.“

Er brachte sich damit selbst in die Schöpfung ein und zeigte immer wieder seine Macht über Naturkräfte, Dämonen, Krankheiten und sogar über den Tod.

Aber diesmal hatte (und hat heute noch) der Mensch einen neuen Einwand gefunden, nämlich, dass der wahre Gott nicht die Gestalt eines Menschen haben könne und dürfe.

Er will darüber entscheiden, wie der Schöpfer auszusehen hat.

Wäre der Gott der Bibel jedoch in einer anderen Gestalt zu den Menschen gekommen, wer hätte ihn als Schöpfer erkannt? Läge nicht die Vermutung nahe, ihn als Außerirdischen oder Gespenst zu identifizieren, auch wenn er unsere Sprache spräche?

Und wäre er in göttlicher Machtfülle gekommen, wer hätte am Leben bleiben können? Im Grunde genommen kann Gott tun und lassen, was er will, es ist dem Menschen nie recht.

In Lukas 19,14b sagen die Leute:

„Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche.“

Die Menschen sind gleichgültig und ablehnend gegenüber Jesus.

In Lukas 7,33-34 („Hoffnung für alle“) beklagt Jesus das Verhalten der Leute:

33. Johannes der Täufer fastete oft und trank keinen Wein. Da habt ihr gesagt: „Der ist doch verrückt!“

34. Nun ist der Menschensohn gekommen, isst und trinkt wie jeder andere Mensch, und ihr beschimpft ihn:

„Er ist ein Fresser und Säufer. Verbrecher und anderes Gesindel sind seine Freunde.“

Wie hätte ich darauf reagiert? Nun, wenn die Menschen mich nicht wollen, dann gehe ich zu meinem Vater im Himmel zurück. Aber Jesus handelt anders: Er bleibt hier, er gibt nicht auf.

8.2 Gott kommt zu uns und tut selbst alles, was er uns gelehrt hat zu tun

So ein Konzept gibt es in keiner Religion. Kein Religionsstifter hat je das erfüllt, was er anderen gelehrt hat.

So kommt Gott selbst zu uns:

Galater 4,4: „Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, damit er die, die unter dem Gesetz waren erlöste.“

Mitfreuen und Mitweinen:

Römer 12,15: „Freut euch mit den Fröhlichen, und weint mit den Weinenden.“

Auf der Hochzeit zu Kana feierte Jesus mit den Hochzeitsgästen.

Als Lazarus gestorben war und Er sah, wie Maria und auch die Juden weinten (Johannes 11,33), da weinte auch Jesus.

Neulich sagte mir jemand: „Vielleicht war Jesus ja gar nicht traurig, er hat die Traurigkeit nur geheuchelt (vorgespielt).“

Irrtum! Jesus war in allem immer echt. Mit Sicherheit hat er nie geheuchelt, Denn Heuchelei hat Jesus als schwere Sünde gebrandmarkt, Jesus hat nie gesündigt.

Immer vergeben:

Petrus fragte den Herrn in Matthäus 18,21:

„Wie oft muss ich denn meinem Bruder, der an mir sündigt, vergeben? Genügt es siebenmal?“

Darauf antwortet ihm Jesus in Matthäus 18,22:

„Ich sage dir: nicht siebenmal, sondern siebzig Mal siebenmal.“ [7 x 70 = 490]

Damit wollte Jesus sagen: Immer!

Diese Aussage macht mir Mut – auch mir wird vergeben!

Wenn Jesus von uns fordert, immer zu vergeben, dann kann ich mich darauf verlassen; das tut er selbst dann ganz gewiss. Auch für mich gilt dann: Er wird auch mir immer vergeben – so oft ich zu ihm komme!

8.3 Gott gibt sich ganz hin

Dann ging Gott noch einen Schritt weiter, die ungläubigen Herzen seiner Geschöpfe zu berühren. Jesus, der Sohn Gottes, ging freiwillig zum Kreuz, ohne irgendeine Bedingung an den Menschen zu stellen, allein aus Liebe und Gnade, um seine Geschöpfe vor der ewigen Verlorenheit zu retten.

Der zuvor zitierte Journalist Jan Roß sagte zu Recht:

„Das Symbol des Christentums ist das Bild eines ans Kreuz genagelten sterbenden oder schon toten Menschenkörpers. Das ist das totale Gegenteil von Macht, Kraft und Vollkommenheit. Der Kontrast in unserer üblichen Vorstellung vom Göttlichen könnte nicht schreiender und verstörender sein“ (S. 94).

„Der Gott, der im Stall geboren wurde und am Kreuz starb, der sich tiefer als alle anderen ins Irdische und Diesseitige verstrickt hat, steht daher paradoxerweise am wenigsten in der Gefahr, eine selbstgemachte Kultpuppe seiner Verehrer zu sein, ihn hätte sich keiner ausgesucht und ausgedacht“ (S.102).

Das Wunder der Liebe, das eigentlich jedes versteinerte Menschenherz butterweich machen sollte, ist ein Phänomen, welches die Menschen letztlich nicht begreifen, aber sie sind eingeladen, es im Leben selbst zu erfahren.

Erst, wenn der Mensch sich ganz und gar in die Hände Jesu begibt, wird er zu einer neuen Kreatur:

„Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe Neues ist geworden“ (2. Korinther 5,17).

Es bleibt ein Geheimnis, wann und wie die Liebe an die Tür anklopft. Ihr Kommen ist überraschend, ihr Dasein beglückend, und ihr Weggang ist schmerzlich.

Trotz aller Ablehnung gibt Gott nicht auf, sondern offenbart weiter, dass er seinen Geschöpfen sogar seine himmlischen Reichtümer schenkt, denen, die ihn lieben. Der ungläubige Mensch braucht nur „ja“ zu sagen! Alles, wonach sich ein Herz nur sehnen mag, ist in seinem Himmelreich in Hülle und Fülle vorhanden!

9. Naturgesetze und Gottes Liebe

Aus der Physik wissen wir, dass Naturgesetze angreifbar formuliert sind, aber sie müssen jedem Angriff standhalten. Erst wenn ein angenommenes Naturgesetz diese Feuerprobe bestanden hat, erhält es den Status eines wirklichen Naturgesetzes – und nicht nur eines vermeintlichen Naturgesetzes – das dann in allen Fällen eingesetzt werden kann, weil es ausnahmslos gültig ist.

Das Wort Gottes ist ebenfalls angreifbar formuliert. Im harten Test der Wirklichkeit muss es aber bestehen. Bezüglich der Liebe hatten wir bereits festgestellt:

„Gott ist (die) Liebe“ (1. Johannes 4,8).

Über die Liebe Gottes finden wir in Hohelied 8,6 ein prophetisches Wort:

„Denn die Liebe ist stark wie der Tod, und ihr Eifer ist fest wie die Hölle. Ihre Glut ist feurig und eine Flamme des Herrn.“

Dieser Satz ist angreifbar formuliert. Er kann im Prinzip widerlegt werden. Das Kreuz Jesu war der Härtetest dieses Gesetzes der Liebe Gottes.

Mit seinem Leben hatte Jesus die Liebe Gottes ausgelebt. Nie handelte er egoistisch. Was er tat, war von völlig selbstloser Liebe zu den Menschen geprägt. Wie schon erwähnt; kennt die Bibel für diese Art der Liebe ein eigenes Wort, die Agape. Es ist die grundlose Liebe, die nicht erst auf etwas Liebenswertes reagiert, sondern unabhängig davon handelt.

Ging diese Liebe so weit, dass sie noch nicht einmal vor dem Tod Halt machte?

Die Versuchung am Kreuz war groß, den Satz von der unbedingten Liebe zu Fall zu bringen. Der erste Anlauf geschah durch die Oberen in Israel:

„Aber die Oberen spotteten und sprachen: Er hat anderen geholfen; er helfe sich selber, ist er der Christus, der Auserwählte Gottes“ (Lukas 23,35).

Das war ein Versuch, die Liebe Gottes zu Fall zu bringen. Wäre Jesus vom Kreuz gestiegen, wäre der obige Satz widerlegt worden.

Kurz darauf gab es den zweiten Anlauf durch einen der Übeltäter, den Satz von der Liebe Gottes, die stark ist wie der Tod, zu widerlegen:

„Aber einer der Übeltäter, die am Kreuz hingen, lästerte ihn und sprach: Bist du nicht der Christus? Hilf dir selbst und uns“ (Lukas 23,39).

Und es gab noch einen dritten Test:

„Und die vorübergingen, lästerten ihn und schüttelten ihre Köpfe … Ist er der Christus, der König von Israel, so steige er nun vom Kreuz“ (Markus 15,29+32).

Auch dieser Test widerlegte Gottes Liebe nicht! Jesus hätte vom Kreuz steigen können, aber er tat es nicht. Die Liebe Gottes ist wirklich stärker als der Tod, denn Jesus ging durch den Tod. Die Liebe Gottes konnte nicht überwunden und der Satz von der unbedingten Liebe nicht widerlegt werden.

Einen größeren Beweis für die Liebe Gottes gibt es nicht als den, den Jesus selbst genannt hat:

„Wie mich mein Vater liebt, so liebe ich euch auch. Bleibt in meiner Liebe! … Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde“ (Johannes 15,9+13).

Ein anderes prophetisches Wort über die Liebe steht in 1. Korinther 13,8:

„Die Liebe höret nimmer auf.“

Damit ist ein weiteres Qualitätsmerkmal der Liebe Gottes genannt: Sie wird auch im Himmel vorhanden sein und somit ewig währen.

Auch die Liebe zwischen Menschen, die sich auf der Erde geliebt haben, wird nicht aufgehoben, sondern findet im Himmel ihre nie endende Fortsetzung, und das sogar in ganzer Vollkommenheit.

10. Gottesbeweise und Rettung

Durch die Akzeptanz eines Gottesbeweises ist man noch nicht zum Glauben gekommen. Es bedarf noch der Offenbarung durch den Heiligen Geist, dass Jesus als der persönliche Retter in freier Entscheidung angenommen werden muss. Wenn auch Gottesbeweise nicht direkt zum Glauben führen, so sind sie dennoch geeignet, mancherlei Glaubenshindernisse abzubauen oder gar zu beseitigen.

Nachdem wir verstanden haben, dass ein allmächtiger und allwissender Gott da ist, der sich durch den Herrn Jesus in grenzenloser Liebe zu uns gewandt hat, können wir ihn von ganzem Herzen annehmen. Jesus will unser Freund, unser Retter und unser Herr sein. Nimm ihn heute an, wenn Du Ihm Dein Leben noch nicht anvertraut hast. Mit dem Aufgebot seiner ganzen Liebe ruft Er Dich in Seine Nachfolge. Tue es ebenso!

Amen!