Schlagwort: Glauben
Warum wir Jesus Christus brauchen
Die Bibel zeigt uns Gott in seiner Liebe und Gerechtigkeit. Sie spricht aber auch viel über den Menschen, der sich von Gott abgewandt hat und seinen eigenen Weg geht. Durch Jesus Christus können wir Vergebung unserer Sünden und Frieden mit Gott bekommen.
Religion oder Evangelium
Liebe Leserin, lieber Leser,
in diesem Artikel geht es mir um den Unterschied zwischen Religion und Evangelium. Ich möchte zunächst mit einem einfachen Beispiel beginnen.
Vor längerer Zeit habe ich gelesen, dass junge Mütter beim Einkaufen sehr genau auf die Preise achten. Sie sind gewissenhafter als Väter und finden bald heraus, wo man günstig und doch gut einkaufen kann. Erstaunlich ist allerdings, dass die jungen Mütter fast nur die teuerste Säuglingsnahrung kaufen. Sie suchen dafür nicht das billigste Geschäft und nicht die billigste Sorte aus.
Man ist der Sache nachgegangen und hat bald herausgefunden, woran das liegt. Junge Mütter wissen, dass sie ihr Kind eigentlich stillen sollten. Weil sie das aber nicht wollen (einige können es auch nicht), wollen sie ihrem Kind wenigstens das Zweitbeste geben. Darum suchen sie die teuerste Säuglingsnahrung aus. Wenn sie es nicht tun würden, hätten sie ein schlechtes Gewissen. Das ist interessant. Über den Grund dieses Verhaltens wollen wir heute etwas im Zusammenhang mit unserem Thema „Religion oder Evangelium“ nachdenken.
Gottes Anknüpfungspunkt
Wir haben alle einen Mahner in der Brust, der uns sagt, was gut und böse ist. Da ist zum Beispiel ein Kettenraucher. Wenn du mit ihm sprichst und ihm sagst: „Es ist nicht gut, dass du sechzig Zigaretten am Tag rauchst,“ mag es sein, dass er dir sagt: „Mit meinem Geld mache ich, was ich will. Rauchfleisch hält besser. Ich kenne jemanden, der lässt die Pfeife nicht ausgehen und ist fünfundneunzig Jahre alt.“ So oder ähnlich könnte die Antwort klingen. Jedoch weiß er im Innersten ganz genau, dass du Recht hast.
Wenn du mit einem Trinker sprichst und zu ihm sagst: „Es ist nicht gut, was du machst.“ Dann mag er sagen: „Mir macht es Spaß. Mit meinem Geld mache ich, was ich will, da lasse ich mir nicht hineinreden.“ Aber im Grunde weiß auch er genau, dass du Recht hast. Wenn du mit einem Ehebrecher sprichst, mag er sich rechtfertigen und so tun, als lebe er richtig, dennoch weiß er ganz genau, dass er ein Betrüger ist. Auch sein Gewissen sagt ihm: „Es ist nicht Recht, was du tust.“
Die Bibel lehrt uns, dass wir seit dem Sündenfall alle von Gott getrennt sind. Auf der einen Seite steht der heilige Gott und auf der anderen Seite der sündige Mensch. Wir lesen in der Bibel (Jesaja 59,1-2), dass die Sünde eine Scheidewand zwischen uns und unserem Gott ist. Diese Trennung ist total. Der Sündenfall mit seinen Folgen betrifft alle Menschen, jeden Einzelnen, ohne Ausnahme.
Im Römerbrief, Kapitel 7, Vers 18 steht, dass in uns Menschen nichts Gutes ist. Manche meinen, der Mensch hätte einen guten Kern. Das ist aber eine ganz große Lüge. Diese Leute kennen sich selbst nicht. Die Bibel lehrt, dass in uns überhaupt nichts Gutes ist.
Aber obwohl wir vom Sündenfall her von Gott getrennt sind, hat Gott doch einen Anknüpfungspunkt im Menschen. Dieser Anknüpfungspunkt ist sein Gewissen. Du kannst darüber etwas im Römerbrief, Kapitel 2, Vers 14-15, lesen. Auch an anderen Stellen sagt uns die Bibel, dass wir ein Gewissen haben.
Unser Gewissen ist nicht die Stimme Gottes. Es gibt Leute die sagen: „Ich lebe nach meinem Gewissen und höre auf meine innere Stimme.“ Aber unser Gewissen ist nicht die Stimme Gottes. Allerdings ist es so angelegt, dass es auf die Stimme Gottes reagieren kann. Jemand hat einmal gesagt: „Unser Gewissen ist das Echo der Stimme Gottes.“ Das ist sehr gut gesagt. Unser Gewissen reagiert, wenn wir etwas Unrechtes tun. Wir alle haben es schon tausendfach erlebt.
Doch unser Gewissen reagiert sehr unterschiedlich. Es gibt Menschen, deren Gewissen verhärtet ist. Dr. Gerhard Bergmann sagte einmal: „Bei manchen Menschen ist das Gewissen mit einer geistigen Hornhaut überzogen.“ Solche Menschen nehmen nicht war, dass sie lügen. Sie merken nicht mehr, wenn sie die Ehe brechen. Im Allgemeinen realisieren sie nicht mehr, dass sie Böses tun. Ihr Gewissen ist abgestumpft, es ist verhärtet. Das ist ein furchtbarer Zustand. Man kann so lange sein Gewissen unterdrücken und totknüppeln, bis es nicht mehr reagiert.
Doch es gibt auch ein anderes Extrem, nämlich dass jemand ein überempfindliches Gewissen hat. Es gibt Menschen, die mögen kaum über die Straße gehen, sie mögen nicht nach links und rechts sehen, denn sie haben immer ein schlechtes Gewissen. Oft entsteht dies durch eine falsche religiöse Beeinflussung. Das ist eine ganz große Not.
Aber es gibt auch das normal funktionierende Gewissen. Das habe ich bereits erwähnt, wie zum Beispiel bei jener Mutter, die die teuerste Säuglingsnahrung für ihr Kind kauft, weil sie sonst ein schlechtes Gewissen hätte. Oder wie bei jenem Mann, der sich abends im Bett hin und her wälzt und nicht einschlafen kann. Er hat etwas Schlimmes getan und sein Gewissen plagt ihn. Oder, wie bei einem anderen, der todkrank ist und jetzt auf dem Krankenlager liegt. Obwohl er schon jahrelang nicht mehr im Gottesdienst war, plagt ihn plötzlich sein Gewissen und er kann nicht zur Ruhe kommen. Mit einem Mal bittet er um den Besuch eines Seelsorgers. Sein Gewissen funktioniert noch. Er weiß: Ich bin schuldig.
Was alle Völker wissen
Wir sind alle sündig und darum sind wir alle schuldig vor Gott. Selbst dann, wenn es uns niemand sagen würde, wüssten wir es doch: Wir brauchen Erlösung! Irgendwie spüren wir das. Und nicht nur wir, denen man es gesagt hat, sondern auch alle anderen wissen und spüren es ebenso. Alle Völker wissen, dass sie schuldig sind und Erlösung brauchen. Das ist eine ganz interessante Sache. Du kannst den entferntesten Stamm irgendwo auf einer Insel besuchen. Die Leute dort haben vielleicht nicht einmal Kleider auf dem Leibe, keine Wohnungen, und sie haben vieles nicht, was für uns selbstverständlich ist. Aber sie sind garantiert auf der Suche nach Erlösung und haben eine Religion.
Es gibt viele verschiedene Religionen. Aber wenn du einmal darüber nachdenkst und dir die Frage stellst: „Ja, wie kommt es überhaupt dazu?“, merkst du: Auch Menschen, die keine Verbindung mit entfernt lebenden Völkern haben, haben Religion! Und warum haben sie Religion? Sie haben Religion, weil sie wissen, dass sie schuldig sind, und weil sie das Bedürfnis nach Erlösung so sehr verspüren.
Mit Hilfe der Religion versuchen sie, mit einer höheren Macht, an die sie glauben, ins Reine zu kommen. Sie wollen ihr Gewissen beruhigen.
Wozu ist Religion da?
Das Wort „Religion“ – eigentlich ein wunderschönes Wort – kommt aus dem Lateinischen. „Re“ steht für „zurück“ und „legion“ erinnert an „Verbindung“. Es geht also um eine Rückverbindung. Der Mensch sucht eine Rückverbindung zu Gott. Darum ist Religion eigentlich ein schönes Wort. Aber das, was der Mensch dann macht – das, was wir als Religion bezeichnen –, das wollen wir einmal untersuchen.
Ich frage erst einmal: Woher kommt eigentlich die Religion, und wozu ist die Religion da? Es gibt Menschen, die meinen, dass die Religion von Gott kommt. Wenn sie das Wort Religion hören, denken sie: „Das ist etwas Göttliches, etwas Gottgewolltes.“
Mit ein paar ganz einfachen Beispielen möchte ich jetzt etwas erklären. Hier habe ich einen kleinen Druckbleistift. Darin befindet sich eine ganz feine Mine, die braucht man nie anzuspitzen. Dieser Bleistift, ein Radiergummi und etwas Papier sind meine wichtigsten Werkzeuge. Ich habe das Radiergummi gleich auf dem anderen Ende des Bleistifts. Wenn ich etwas falsch geschrieben habe, drehe ich das Ding nur um und schon kann ich radieren. Eine wunderbare Sache, oder? Was meinst du, ist dieser Bleistift einmal vom Himmel gefallen, oder wo kommt er her? Nein, er ist in Japan erfunden und in Japan hergestellt worden. Die Europäer haben ihn importiert und ich habe ihn im Supermarkt gekauft. Dieser Druckbleistift ist eine menschliche Erfindung. Das Radiergummi ist ebenfalls eine menschliche Erfindung. Ich habe außerdem eine kleine, scharfe Nagelschere. Nun, ich weiß, man kann sich die Nägel auch abkauen oder abfeilen. Meine Nagelschere ist auch nicht vom Himmel gefallen, sondern Menschen haben sie erfunden.
Ich habe gelesen, dass der Mann, der die Haarnadel mit den Wellen darin erfunden hat, steinreich geworden ist. Vorher gab es nur gerade Haarnadeln und diese fielen leicht aus den Haaren heraus. Eines Tages kam jemand auf die Idee, dass man sie auch wellenförmig machen kann, denn so bleiben sie besser drin. Darauf bekam er ein Patent und verdiente damit viel Geld.
Das alles sind Erfindungen von Menschen. Menschen hatten ein Problem und suchten nach einer Lösung. Menschen haben nachgedacht und haben dann Entdeckungen gemacht. Die Dinge, die ich gerade aufgezählt habe, sind menschliche Erfindungen. Sie sind Mittel für einen bestimmten Zweck.
Religionen sind Erfindungen
Genauso ist es bei den vielen verschiedenen Religionen. Religionen sind auch Erfindungen der Menschen. Die Religionen sind nicht vom Himmel gekommen, sondern Menschen haben sich Religionen ausgedacht. Dieser Bleistift ist zum Schreiben, das Radiergummi ist zum Radieren und die Schere ist zum Schneiden da. Aber wozu ist die Religion da? Die Religion ist ein menschliches Mittel, um das Gewissen zu beruhigen. Ich möchte das jetzt noch etwas anders erklären, damit es jeder verstehen kann.
Auch die Heiden, die irgendwo im Busch leben und noch nie etwas von Gott oder der Bibel gehört haben, sind Sünder. Sie wissen, dass sie Sünder sind. Im Römerbrief (Kapitel 2) kannst du nachlesen, dass ihr Gewissen es ihnen bezeugt. Sie spüren, dass sie vor Gott schuldig, dass sie Sünder sind. Sie spüren, dass etwas geschehen muss. Und bei dem Versuch, mit Gott ins Reine zu kommen, kommt es zu allen möglichen Entgleisungen.
Religion ist eigene Anstrengung
Es gibt Heiden, die beten einen Gott an, den sie selbst aus Holz gemacht haben. Schließlich glauben sie sogar fest daran, dass dieser Gott ihnen helfen kann. Sie bringen große Opfer, sie schlachten sogar ihre Kinder und opfern sie dem Gott, den sie selbst gemacht haben. Wir lesen von Völkern, die stundenlange Gebetsübungen verrichten, weil sie damit ihr schlechtes Gewissen beruhigen wollen.
Viele Hindus pilgern hunderte von Kilometern bis zum Ganges, um dort ihr Reinigungsbad zu nehmen oder am Ganges zu sterben. Warum tun sie das? Sie könnten genauso gut zu Hause sterben. Sie tun es, weil sie sonst ein schlechtes Gewissen hätten. Sie verrichten diese Dinge, um ihr Gewissen zu beruhigen.
Heidenfrauen werfen ihre Kinder bei ihren heidnischen Festen vor die Götzenwagen. Wenn dann die Räder über die Babys rollen und das Blut spritzt und die Kinder zermalmt werden, geraten sie in Ekstase. Das ist für sie der Höhepunkt ihres Lebens. Sie haben das Liebste, was sie haben, den Göttern geopfert. Jetzt müssen die Götter doch zufrieden sein. Das sind schreckliche Praktiken. Aber so haben sie es von ihren Vorfahren gelernt. Und jetzt führen sie es so fort. Wenn sie es nicht tun würden, hätten sie ein schlechtes Gewissen.
Ein Missionar, der unter Eingeborenen gearbeitet hatte, kam in ein Dorf in dem gefeiert wurde. Die Leute tanzten und sangen. Er kam näher heran, um zu sehen, was dort eigentlich geschah. Und dann sah er, dass gerade ein Kind geopfert wurde. Eine Plage war ausgebrochen. Die Leute gingen zum Medizinmann und fragten: „Was sollen wir tun? Die Götter sind gegen uns.“ Daraufhin hatte der Medizinmann die Götter gefragt, was die Menschen tun sollten. Die Antwort, die kam, war aber nicht von Gott, sondern eher vom Teufel. Der Medizinmann ordnete an, dass das zuletzt geborene Kind geopfert werden sollte. Das wurde schnell herausgefunden und die Eltern brachten das zuletzt geborene Kind. Dann wurde dieses Kind ganz langsam mit feinem Sand erstickt. Während das Kind so qualvoll starb, jubelte das Dorf. Der Zorn der Götter ist gestillt und abgewandt.
Das sind unheimliche Vorgänge. Wenn man so etwas liest, wird man dankbar, dass man in einem Land aufwachsen durfte, wo es solche furchtbaren Dinge nicht mehr gibt. Warum gibt es sie nicht mehr? Vor vielen Jahrhunderten kam das Evangelium hierher! Überall dort, wo das Evangelium hinkam, wurden diese grausamen Dinge ausgeräumt. In der Bibel wird uns gesagt, dass wir unsere Kinder nicht opfern müssen, denn Gott hat seinen Sohn zu unserm Heil geopfert!
Die gefährlichste Religion
Doch nun noch einmal zurück zur Religion. Religion ist ein Mittel, um das Gewissen zu beruhigen. Religion ist manchmal ein ganz grausames Mittel. Wenn du jetzt fragst: „Welche Religion?“ Dann muss ich dir sagen: „Jede Religion.“ Jede Religion ist ein Mittel, um das Gewissen zu beruhigen. Auch die allerbeste Religion ist nur ein Mittel, das Gewissen zu beruhigen und darum im Endeffekt nichts wert. Jede Religion stellt in Wirklichkeit eine Gefahr dar.
Karl Marx hatte gesagt: „Religion ist das Opium des Volkes.“ Wie viele Leute haben sich über diese Aussage aufgeregt? In Wirklichkeit stimmt sie. Was ist denn Opium? Es ist ein Rauschmittel, ein Betäubungsmittel, ein Beruhigungsmittel, ein Mittel, dass über den wirklichen Zustand hinwegtäuscht.
Ich will jetzt etwas sehr Wichtiges mit einem ganz einfachen Beispiel erklären. Jemand hat Zahnschmerzen. Er hat einen sehr kranken Zahn. Schon vor Monaten hätte er zum Zahnarzt gehen müssen. Jetzt aber kommen die Zahnschmerzen mit Macht. Er will gerade in die Ferien fahren und besorgt sich ein starkes, schmerzstillendes Mittel und das schluckt er viermal am Tag. Was passiert? Die Schmerzen verschwinden. Es geht ihm gut. Er kann wieder beißen und fühlt sich wohl. Der Zahn aber ist noch genauso krank wie vorher. Am eigentlichen Problem hat sich überhaupt nichts geändert.
Bitte denke jetzt einmal gut mit! Genauso ist das mit der Religion. Ich bin ein verlorener Sünder. Die Sünde trennt mich von Gott. Manchmal tue ich Dinge, von denen mein Gewissen mir sagt, dass sie falsch sind. Die Sünde ist nämlich schlimmer als ein Magengeschwür, viel, viel schlimmer. Sünde kann ebenfalls Qualen, nämlich große Gewissensqualen, verursachen. Doch dann holt man seine Religion zur Hilfe. Irgendeine Religion hat ja jeder. Man fängt an, sie zu praktizieren und die Religion fängt an zu wirken: Das schlechte Gewissen geht weg, aber die Sünde bleibt.
Das ist genauso, wie wenn ich einen kranken Zahn mit einem Betäubungsmittel behandle. Die Zahnschmerzen gehen zwar weg, aber der kranke Zahn bleibt. So machen es Millionen von Menschen mit den verschiedensten Religionen. Das schlechte Gewissen ist zwar weg, aber die Sünde und der verlorene Zustand bleiben. Daran hat sich überhaupt nichts geändert.
Und jetzt komme ich zu einem Punkt, bei dem mir einige vielleicht fast böse sein werden, aber was ich jetzt sage ist wahr: Die christliche Religion – die sogenannte christliche Religion – ist die gefährlichste aller Religionen. Sie ist darum so gefährlich, weil sie so gut wirkt, weil sie so gut beruhigt.
Viele Menschen meinen: „Ich habe das Beste, was es gibt: die christliche Religion.“ Dann beginnen sie, sie zu praktizieren und das beruhigt so schön. Aber an der Sünde, an dem verlorenen Zustand des Menschen ändert sich überhaupt nichts. Man benutzt die christliche Religion wie eine Beruhigungspille.
Was ist christliche Religion?
Das Kind ist erst ein paar Tage alt, dann wird es getauft. Die Eltern sind beruhigt. Für sie ist alles in Ordnung: Das Baby ist kein Heide mehr, sondern ein Christ. Das Kind kann noch nicht einmal richtig denken, dann wird es gefirmt bzw. konfirmiert. Warum wird das gemacht? Wo steht das in der Bibel? Sage jetzt nicht, ich hätte über die Kirche geschimpft. Ich will nur erklären, wie gefährlich es ist, wenn man nur die äußeren Formen hat.
Als ich mich mit zwanzig Jahren bekehrte und anfing meine Bibel zu lesen, habe ich darin meine geliebte Konfirmation gesucht und nicht gefunden, bis ich schließlich erkennen musste, dass sie eine Erfindung der protestantischen Kirche ist. Sie wurde irgendwann einmal erfunden und eingeführt. Die Konfirmation ist etwas, das Menschen im Laufe der Zeit erfunden haben. Nirgendwo in der Bibel steht so etwas.
Genauso ist es mit der christlichen Trauung. Du bist in dem Augenblick verheiratet, wo du vor der zuständigen Behörde, der du unterstellt bist, dein „Ja“ gibst. Christen haben darüber hinaus das Bedürfnis, um den Segen Gottes zu bitten. Wenn wir das in der Gemeinde tun können, dann ist uns wohl dabei. Und das ist auch richtig so. Welcher echte Christ hat nicht diesen Wunsch? Aber wer meint, weil ich getauft, gefirmt oder konfirmiert bin, christlich getraut wurde und schließlich noch christlich beerdigt werde, muss es am Ende doch gut werden, lebt in einem ganz gefährlichen Irrtum. All das mag uns ein wenig beruhigen, aber gerettet werden wir dadurch nicht. Wenn wir diese Dinge einmal richtig untersuchen, müssen wir ehrlicherweise feststellen, dass die meisten von ihnen in der Bibel überhaupt nicht erwähnt werden. Es sind gut gemeinte christliche, religiöse Handlungen. Aber mit der Rettung meiner Seele haben sie überhaupt nichts zu tun.
Das, was mich rettet ist etwas ganz anderes. Doch damit haben sich die meisten Menschen noch nie beschäftigt. Sie lassen sich einfach durch die christliche Religion beruhigen.
Die Früchte der christlichen Religion
Deutschland nennt man ein „christliches Land“, dabei ist das eine ganz große Lüge. Deutschland ist kein christliches Land. Die meisten Deutschen besuchen nie einen Gottesdienst. Sieh dir die Früchte der christlichen Religion an! Die sogenannten christlichen Völker haben die meisten Ehescheidungen. Jemand kommt aus der Türkei nach Hannover und sagt nach kurzer Zeit: „Die Christen haben mich enttäuscht!“ Und wie sieht es in anderen Ländern, die sich christlich nennen, aus?
Ich war irgendwo bei einem Friseur. Es ist schon lange her. Während unserer Unterhaltung hat der Mann schreckliche Ausdrücke gebraucht – es war einfach schlimm. Ich wusste: Dieser Mann heißt Herr Schön. Als dann die „Behandlung“ zu Ende war und ich bezahlte, habe ich ihm noch gesagt: „Herr Schön, wir haben zurzeit eine Evangelisation in der Stadt. Ich habe jetzt anderthalb Stunden hier bei Ihnen gesessen. Ungefähr so lange dauert unsere Versammlung auch. Nur ist sie etwas billiger, wenn Sie wollen, ganz umsonst. Ich lade Sie ein. Kommen Sie doch heute Abend einmal zu uns.“ Ich habe freundlich mit ihm geredet, ihn herzlich eingeladen und ihm einen Einladungszettel gegeben. Dann fing der Mann an, über die Kirche, die Frommen, Gott und alles Christliche zu schimpfen. Schließlich habe ich gesagt: „Herr Schön, Sie haben einen schönen Namen, aber Sie reden so wüst. Es wäre mir lieber, sie würden Herr Wüst heißen und etwas schöner reden.“ Noch ein paar Worte, und dann bin ich traurig gegangen.
Als ich draußen stand, wurde mir diese ganze Geschichte zu einer richtigen Predigt. Man kann sogar Herr Edel heißen und dennoch ein Lump sein. Man kann sehr gut eine christliche Religion haben. In den Papieren kann stehen: „evangelisch“, aber mit dem Evangelium hat man überhaupt nichts im Sinn. Man kann sagen: „Wir sind doch alle Christen!“, aber man ist weit von Jesus Christus und seinen Ordnungen entfernt. Man dient dem Teufel, aber nicht Jesus.
Ich bitte dich, liebe Leserin, lieber Leser, sei an diesem Punkt doch einmal ganz ehrlich. Was nützt eine Maske? Gott ist doch nicht so, dass er nur das Äußere sieht. Gott sieht das Herz an. Gott wird einmal nicht unsere Fassade beurteilen, sondern das, was wir wirklich waren. Vielleicht bist du getauft, aber du hast kein Leben aus Gott. In der Bibel steht: „Sie haben den Namen als lebten sie und sind doch tot.“
Du bist religiös. Das spreche ich dir überhaupt nicht ab. Du legst großen Wert darauf, dass deine Kinder getauft werden. Hoffentlich lassen sie sich dann auch christlich trauen, was denken sonst die Verwandten. Und hoffentlich lassen sie dann ihre Kinder auch wieder taufen. Dann geht die Leier wieder von vorne los. Und irgendwann werden sie dann auch noch christlich beerdigt. Dann wird der Konfirmationsspruch vorgelesen. Na, wenn jemand so einen schönen Konfirmationsspruch hat, dann muss er bestimmt einen Ehrenplatz im Himmel bekommen, oder?
Was sind das bloß für törichte Ideen! Viele sind religiös, aber nicht bekehrt, nicht wiedergeboren. Sie haben sich niemals für Jesus Christus entschieden und haben auch keine Heilsgewissheit. Das ist eine himmelschreiende Not.
Jetzt möchte ich mit ganz großer Offenheit ein paar Dinge sagen. Ich sage es aus Liebe, das darfst du mir abnehmen, weil ich dir helfen möchte.
Drei Dinge, mit denen Religion zu tun hat
Religion hat fast immer mit drei Dingen zu tun. Achte einmal darauf: Mit toten Gegenständen, mit Vorschriften, die nirgendwo in der Bibel zu finden sind und mit Menschen, zum Teil mit toten Menschen. Ein paar Beispiele dazu:
- Mit toten Gegenständen. Ich kann mich noch gut daran erinnern. Wenn es wieder Weihnachten wurde, saßen wir im Lichterglanz und haben gesungen: „0h Tannenbaum, oh Tannenbaum, wie treu sind deine Blätter! 0h Tannenbaum, oh Tannenbaum, du kannst mir sehr gefallen...“ Dann hieß es: „So, dann wollen wir mal sehen, was der Weihnachtsmann gebracht hat!“ Das war das größte christliche Fest im Jahr.
Oh, es gibt Leute, die tragen ein Kreuz an einer Kette. Wunderschön! Ich mag das, aber wenn das alles ist, dann sind sie arm dran. Es gibt Leute, die legen sogar ein Kreuz unter das Kopfkissen und denken, dass sie sicher selig werden, falls sie in dieser Nacht sterben sollten; es liegt ja ein Kreuz unter ihrem Kopfkissen. Das ist ein ganz übler Aberglaube.
Es gibt Leute, die reisen an eine bestimmte Stätte und küssen ein Kreuz, weil es ein besonders heiliges Stück Holz sein soll. Was ist das alles für ein Unsinn! Aber das ist Religion. Religion hat mit toten Gegenständen zu tun, mit Büchern, Urkunden und mit allerlei Klimbim.
- Das andere, das ich erwähnte, sind Vorschriften, die nirgends in der Bibel zu finden sind. Es gibt Menschen, die essen am Freitag kein Fleisch. Sie meinen, sie tun Gott damit einen Gefallen. Sie hätten ein schlechtes Gewissen, wenn sie Fleisch essen würden. Sag mal, wie kommen die Leute nur auf so eine Idee? Ich finde es gut, mal einen Tag oder auch länger fleischlos zu leben. Es wäre noch besser, man würde ab und zu mal einen Tag fasten. Heute wissen wir von der Medizin her, dass Fasten sehr gut ist. Aber wenn wir versuchen, diese Sache religiös zu begründen und meinen, wir täten Gott damit einen Dienst, dann liegen wir ganz schief. Mit solchen Vorschriften hat der lebendige Gott überhaupt nichts zu tun.
- Als nächstes erwähnte ich, dass es sich bei Religion oft um Menschen handelt, nicht um Jesus Christus, sondern um Menschen und oft um tote Menschen. Jemand sagt: „Mein Onkel war Pfarrer, mein Schwager ist Pfarrer. Na also, das muss Gott doch anrechnen – oder?“ Was sind das bloß für kurzschlüssige Überlegungen. Das alles ist überhaupt nichts wert, wenn es um unsere Errettung geht. Aber das ist Religion!
Religion, tote Religion ist ein Mittel zum Zweck, ein Mittel, mit dem man sein Gewissen beruhigen kann. Doch schließlich stirbt man ohne Bekehrung, ohne Wiedergeburt, ohne Heilsgewissheit, ohne jemals mit Jesus Christus ins Reine gekommen zu sein.
Was ist Evangelium?
Jetzt komme ich zum zweiten Teil. Jetzt wird es ganz wichtig. Was ist denn nun Evangelium? Ich will ja den Unterschied zwischen Religion und Evangelium deutlich machen. Was ist denn Evangelium?
Aus dem Johannesevangelium Kapitel 3 möchte ich dazu die Verse 1 bis 10 zitieren. Dort heißt es:
„Es war aber einer unter den Pharisäern mit Namen Nikodemus, ein Mitglied des Hohen Rats bei den Juden. Der kam in der Nacht zu Jesus und sagte zu ihm: Meister, wir wissen, dass du ein Lehrer bist, der von Gott gekommen ist; denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust, wenn nicht Gott mit ihm ist. Jesus antwortete ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen. Nikodemus sagte zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er denn wieder in den Leib seiner Mutter kommen und geboren werden? Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht durch Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen. Was vom Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; und was vom Geist geboren ist, das ist Geist. Wundere dich nicht darüber, dass ich dir gesagt habe: Ihr müsst von neuem geboren werden. Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist es bei jedem, der aus dem Geist geboren ist. Nikodemus fragte ihn: Wie kann dies geschehen? Jesus antwortete ihm: Du bist ein Lehrer in Israel und weißt das nicht?“
Wir haben gelesen, wie Jesus hier mit einem Religionslehrer spricht, mit Nikodemus. Jesus sagt ihm: „Wenn du nicht von neuem geboren wirst, wenn du nicht von oben geboren wirst, dann kannst du das Reich Gottes überhaupt nicht sehen.“
Dieser Nikodemus hatte die beste Religion, die es damals gab. Er hat viele gute Werke getan. Und jetzt sagt Jesus zu diesem religiösen, guten Menschen: „Das ist alles nichts. Wer ins Reich Gottes kommen will, der muss von oben geboren werden.“
Das Geschenk Gottes
Ich habe hier eine Aussage von Leo Janz, die möchte ich einmal zitieren:
„Meine Freunde, es gibt Tausende von Religionen, aber nur ein Evangelium. Religionen sind von Menschen erdacht, das Evangelium jedoch ist die Offenbarung göttlicher Gedanken. Die Religion wurde von Menschen gemacht, das Evangelium jedoch ist ein Geschenk Gottes. Religion ist die Meinung der Menschen, das Evangelium ist die Mitteilung Gottes. Religion ist im Allgemeinen die Geschichte sündiger Menschen, die etwas für den heiligen Gott tun wollen. Das Evangelium dagegen erzählt uns, was der heilige Gott für uns getan hat. Religion ist eine Suche nach Gott. Das Evangelium dagegen ist die frohe Botschaft, dass Jesus auf der Suche nach Menschen ist. Des Menschensohn [Jesus] ist gekommen zu suchen und zu retten, was verloren ist.“
Und hier noch einen ganz wichtigen Satz von Leo Janz: „Die beste Religion betont die Notwendigkeit einer äußeren Umgestaltung. Das Evangelium jedoch beginnt mit einer inneren Umgestaltung.“
Genau das möchte Gott dir schenken: eine innere Umgestaltung, ein neues Leben, die Wiedergeburt. Noch einmal möchte ich auf die äußeren Dinge zurückkommen. Ich denke, dann haben wir es richtig verstanden und niemand wird mir etwas übel nehmen, eben weil wir es verstanden haben. Religion hat es mit äußeren Dingen zu tun. Ich sage nicht, dass diese äußeren Dinge böse sein müssen. Ich sage nicht, dass diese äußeren Dinge vom Teufel sind, sondern es sind menschliche Dinge, menschliche Leistungen. Weil sie von Menschen sind, reichen sie nicht aus. Sie retten nicht.
Wir sagen zum Beispiel unserem kleinen Sohn, wenn er das Beten lernen soll: „So, jetzt wollen wir schön die Hände falten und beten.“ Warum sagen wir das? Damit er nicht beim Beten an der Tischdecke herumspielt. Dann sagen wir dem Kleinen noch: „Jetzt wollen wir schön die Augen schließen und beten.“ Ich schließe beim Beten fast immer die Augen. Aber ich bete auch manchmal beim Autofahren, da muss man die Augen natürlich offen haben. Doch sonst, wenn ich allein bin oder in der Gebetsstunde, dann mache ich die Augen immer zu. Warum sagen wir unseren Kindern, jetzt wollen wir die Augen schließen, die Hände falten und beten? Es steht nirgends in der Bibel, dass man das tun soll. Trotzdem sagen wir es unseren Kindern, damit sie nicht neugierig herumgucken und vielleicht die Nudeln im Teller zählen oder sonst etwas tun. Aber nicht das Äußere, das Augenschließen, das Händefalten, ist entscheidend, sondern das Gebet, das aus dem Herzen kommt.
So könnten wir noch viele andere Dinge aufzählen, um zu zeigen, was Religion ist. Auch unsere christlichen Feste wurden im Laufe der Jahrhunderte von den Menschen erfunden. Man hat sie einmal so eingerichtet, und jetzt feiern wir sie seit Jahrhunderten. Aber in Wirklichkeit steht nichts davon in der Bibel.
Sagt nicht, ich hätte gegen diese Dinge geschimpft. Ich möchte nur aufzeigen, dass diese äußeren Dinge nicht ausreichen, um gerettet zu werden. Diese Dinge, auch wenn sie christlich sind, können im allerbesten Fall nur „Verpackung“ sein. Doch nicht die Verpackung ist das Entscheidende, sondern der Inhalt. Und den Inhalt haben Millionen von Menschen nicht. Sie haben nur die Religion, die Verpackung.
Eine innere Umgestaltung ist nötig
Jesus sagte zu Nikodemus: „Du musst wiedergeboren werden.“ Leo Janz sagte: „Das Evangelium beginnt mit einer inneren Umgestaltung.“ Diese innere Umgestaltung nennt die Bibel „Wiedergeburt“.
Ich möchte einmal fragen: Hast du das erlebt? Sag, kannst du von einer Phase in deinem Leben erzählen, wo Gott dir die inneren Augen öffnen konnte. Wo du deinen verlorenen Zustand erkannt hast und dann damit zu Jesus gekommen bist, um Buße zu tun, dich zu bekehren und um Jesus als deinen Heiland und Erretter aufzunehmen? Sag, bist du wiedergeboren? Sag, hast du Heilsgewissheit? Hast du das Zeugnis des Geistes, dass du ein Kind Gottes geworden bist? Wohnt Jesus in deinem Herzen? Kannst du wie Paulus sagen: „Christus in mir, die Hoffnung der Herrlichkeit.“?
Wenn du das nicht sagen kannst, dann hast du diesen Schritt über die Grenze noch nie getan. Die Bibel spricht von einer Wiedergeburt. Jesus sagt: „Du musst vom Geist geboren werden. Du musst wiedergeboren werden.“ Das heißt doch, du musst noch einmal, also ein zweites Mal geboren werden.
Durch die erste Geburt wird man ein Menschenkind. Durch die zweite Geburt wird man ein Gotteskind. Durch die erste Geburt wird man ein Menschenkind, weil man von einem Menschen gezeugt wurde. Durch die zweite Geburt wird jemand ein Gotteskind, weil er von Gott durch den Heiligen Geist gezeugt wurde. Die erste Geburt kommt aufgrund einer Willensentscheidung zustande. So ist es auch bei der Wiedergeburt. Sie kommt aufgrund deiner persönlichen Entscheidung zustande (vgl. Johannes 1,12-13).
In der Bibel steht in Johannes Kapitel 1 Vers 11: „Er [Jesus] kam in sein Eigentum; doch die Seinen nahmen ihn nicht auf.“ Das ist eine der traurigsten Bibelstellen überhaupt. Jesus kommt in diese Welt, er will Menschen retten, und die Menschen nehmen ihn nicht auf. Sie nehmen das Brot aus seiner Hand, sie wollen die positiven Auswirkungen seines Kommens, doch ihn selbst nehmen sie nicht auf.
Die Menschen nehmen die sozialen Auswirkungen, die das Christentum gebracht hat, an. Wir leben gern in einem christlichen Land, weil da weitgehend noch Ruhe und Ordnung herrschen. Wir haben es dem Evangelium zu verdanken, dass es uns heute so gut geht. Das soziale Evangelium, die gute äußere Form, das möchte man. Aber das, worum es eigentlich geht – die Errettung des Menschen, die Wiedergeburt, das neue Leben und dessen Konsequenzen – das möchte man nicht.
Im nächsten Vers (Vers 12) heißt es dann: „Wie viele ihn [Jesus] aber aufnahmen, denen gab er Macht, durch den Glauben an seinen Namen Gottes Kinder zu werden.“ In dem Augenblick, wo du Jesus Christus im Glauben als deinen Heiland und Erretter aufnimmst, wirst du wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung.
Die natürliche Geburt kommt durch eine natürliche Zeugung zustande, durch den Samen eines Mannes. Es kommt zu einer Befruchtung, zu einer Schwangerschaft und zur Geburt, ein neues Leben entsteht.
Die Wiedergeburt kommt durch den Samen Gottes zustande. Der Same Gottes ist das Wort Gottes. Jesus sagt: „Der Same ist das Wort.“ Und in Johannes Kapitel 1 Vers 14 steht: „Das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns.“ Jesus ist das menschgewordene Wort, der Same. Wer Jesus im Glauben aufnimmt, der nimmt den Samen auf, der das neue Leben wirkt.
In dem Augenblick, wo du Jesus Christus im Glauben als deinen Heiland und Erretter annimmst, wirst du von neuem geboren, wiedergeboren. Das hat überhaupt nichts mit Kirchenmitgliedschaft, Gemeindemitgliedschaft oder mit irgendwelchen religiösen Leistungen zu tun.
In der Stunde, in der du dein altes, sündiges, schuldbeladenes Leben unters Kreuz bringst und dich von Herzen bekehrst und Jesus Christus um Vergebung bittest, wird deine ganze sündige Vergangenheit ausgelöscht. Dann nimmst du den Herrn Jesus Christus im Glauben als deinen Heiland und Erretter auf und du wirst wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung.
Die natürliche Geburt hast du erlebt, das ist klar, sonst wärst du jetzt nicht hier. Liebe Leserin, lieber Leser, hast du auch die Wiedergeburt erlebt?
Worum es eigentlich geht
Bitte mach dir nichts vor. Nicht die Mitgliedschaft in einer Kirche ist das Entscheidende. Wenn du gerettet werden willst, musst du eine Bekehrung und eine Wiedergeburt erleben. Das gilt für alle Menschen, ganz gleich bei welcher Organisation ihr Name eingeschrieben steht.
Mitgliederverzeichnisse interessieren Gott überhaupt nicht. Ob dein Name im Buch des Lebens steht, darum geht es.
Wenn ein Kind geboren wird, dann wird es beim Standesamt eingetragen, es wird registriert, es bekommt Bürgerrecht hier auf der Erde. Wir nehmen Notiz von diesem neuen Erdenbürger.
Wenn ein Mensch sich bekehrt und wiedergeboren wird, dann wird sein Name ins Buch des Lebens, das Lebensbuch des Lammes, eingeschrieben. Er bekommt Bürgerrecht im Himmel. Er wird registriert, er ist Erbe Gottes und Miterbe Jesu Christi.
Ich möchte dich gerade einmal fragen: Steht dein Name wohl im Lebensbuch? Er wird erst dann dort stehen, wenn du bekehrt und wiedergeboren bist, wenn du Jesus als deinen Heiland und Erretter angenommen hast, aber nur dann. Ich sage dir jetzt nicht, dass du irgendeinem Verein beitreten musst. Nein, du musst dich für Jesus entscheiden und ihn als deinen Heiland und Erretter aufnehmen, wenn du gerettet werden willst.
Der Apostel Paulus war sicher einer der religiösesten Menschen, die es je gab. Wie hat er geeifert für seine Religion! Was hat er für Opfer gebracht! Wie viele Stunden mag Paulus gebetet haben! Ich bin davon überzeugt: Paulus war ein Mann, der das Gesetz nicht nur studiert hatte. Er war auch bemüht, danach zu leben. Er war ein regelmäßiger Gottesdienstbesucher und hat andere angehalten, es ebenso zu machen.
Doch das war alles umsonst, weil er Jesus nicht anerkannte, weil er das Evangelium und die Notwendigkeit der Bekehrung und der Wiedergeburt nicht sah. Paulus war sogar gegen die Bekehrten und so etwas gibt es auch heute noch. Man kann Theologie studieren und gegen die Bekehrung sein. So war es bei Paulus. Aber eines Tages gingen ihm die Augen auf. Später schrieb er (Philipper 3,4-9):
„Wenn es aufs Fleisch ankäme, auf fleischliche Vorzüge [religiöse Leistungen], dann könnte ich wohl auch mitsprechen. Meint jemand, sich auf irgendwelche religiösen Vorrechte stützen zu können, so könnte ich es erst recht. Ich bin vorschriftsmäßig am achten Tage beschnitten worden, ich stamme aus dem Volk Israel, ich gehöre zum Stamm Benjamin, ich bin von reinem hebräischem Blut. Was meine Stellung zum göttlichen Gesetz betrifft, so bin ich ein Pharisäer. Und ich war dabei so eifrig, dass ich sogar die Gemeinde des Herrn verfolgte.“
In Vers 7 sagt Paulus:
„Aber was mir damals Gewinn schien, das habe ich, als ich Christus kennenlernte, für Schaden gerechnet. Ja, ich achte es auch jetzt noch für Schaden, im Vergleich mit der alles übertreffenden Erkenntnis Christi Jesu meines Herrn. Um seinetwillen habe ich das alles eingebüßt. Und ich erachte es für Dreck, damit ich Christus gewinne und allezeit in ihm erfunden werde. So habe ich anstatt meiner eigenen Gesetzesgerechtigkeit die Glaubensgerechtigkeit Christi, die Gerechtigkeit, die Gott durch den Glauben darreicht.“
Oh, wenn es auf Religion ankäme, dann könnte heute manch einer die Hand heben und sagen: „Ich habe mich angestrengt. Ich war so und so viele Jahre Messdiener. Ich habe immer das Geld in der Kirche eingesammelt und nach dem Gottesdienst gezählt, eine halbe Stunde hat das manchmal gedauert. Was habe ich nicht alles gemacht, im Kindergottesdienst mitgeholfen und im Kirchenchor gesungen.“ Jemand sagt: „Ich spiele schon fünfzehn Jahre die Orgel.“ Oh, wenn es auf Religion ankäme, was wäre dann nicht alles zu nennen. Paulus sagt dazu: „Das ist alles nichts.“ Wenn du Christus gefunden hast, dann bist du im Reinen mit Gott, aber nur dann!
Was für eine Gnade, wenn ein Mensch endlich einmal begreift, dass die Verpackung nicht ausreicht. Und wäre sie noch so schön, deine Religion rettet dich nicht. Du musst dich bekehren. Du musst Jesus im Glauben als deinen persönlichen Erretter aufnehmen. Dann wirst du „wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung“ (1. Petrus 1,3), kraft der Auferstehung Jesu Christi von den Toten.
Deine drei Möglichkeiten
Wie oft hat dein Gewissen dich verklagt! Wie willst du darauf reagieren? Du hast drei Möglichkeiten.
- Du kannst weitersündigen und dein Gewissen wird mit der Zeit so abgestumpft, dass es nicht mehr reagiert. Das ist etwas Furchtbares. Ja, es gibt Menschen, die merken nicht mehr, wenn sie lügen. Es gibt Menschen, die leben im Ehebruch und merken es nicht mehr. Andere fluchen und merken das nicht. Sie haben ihr Gewissen so lange mit Füßen getreten, dass es nicht mehr reagiert. Das ist unheimlich, ja, wirklich unheimlich! Die Entscheidung liegt bei dir.
- Du kannst es auch so machen: Du kannst dein Gewissen beruhigen und dich von einer religiösen Aktion in die andere stürzen und tausend gute und religiöse Dinge tun. Aber in Wirklichkeit bist du ein betrogener Mensch, denn dir fehlt Jesus Christus. Deine Religion rettet dich nicht!
- Du kannst auch den dritten Weg wählen. Und dazu lade ich dich heute ein. Dein Gewissen zeigt dir, wer du bist. Der Geist Gottes kommt dir zu Hilfe und öffnet dir die inneren Augen. Dann fragst du wie Paulus damals: „Herr, was soll ich tun?“ Jesus gab ihm daraufhin eine klare Antwort. Auch dich lädt Jesus heute mit ganz viel Liebe ein, zu ihm zu kommen.
Du sollst heute nicht irgendeinen Kraftakt vollbringen, sondern du kannst heute zu Jesus kommen und zwar so, wie du bist. Vielleicht hast du schon immer geglaubt, dass es ihn gibt; aber heute sollst du etwas tun, was du noch nie getan hast. Du kannst jetzt deine Hände falten und im persönlichen Gebet zu Jesus sagen: „Herr Jesus, ich komme zu dir.“ Du brauchst nicht viele Worte sprechen. Du darfst ehrlich kommen, wie du bist, und kannst ungefähr so beten:
„Herr Jesus, hier bin ich. Meine Sünden tun mir leid. Meine Kindheit, meine Jugend, meine ganze Vergangenheit bringe ich dir. Herr Jesus, vergib mir. Herr Jesus, wasche mich in deinem Blut. Herr Jesus, rette mich. In der Bibel steht, wer dich aufnimmt, der wird ein Gotteskind. Das glaube ich jetzt. Ich habe schon sehr viel von dir gehört. Aber heute entscheide ich mich für dich. Herr Jesus, ich nehme dich jetzt als meinen Heiland und Erretter auf. Herr Jesus, komm du in mein Herz, komm jetzt in mein Leben; ich will dein sein, und du sollst mein sein für Zeit und Ewigkeit. Von jetzt an will ich dir gehören. Ich will meinen Weg mit dir gehen. Ich will dein Jünger sein. Und ich danke dir, dass du mein Gebet erhört hast. Amen.“
Wenn du so betest und ihm dein altes, sündiges Leben hinlegst und Jesus im Gebet als deinen Erretter annimmst, wird der Friede Gottes in dein Leben kommen. Du wirst wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung. Du wirst ein Kind Gottes. Dein Leben wird neu. Das garantiere ich dir. Es wird wirklich geschehen, wenn du so zu Jesus kommst. Gott kann nicht lügen. Wenn du kommst, wird er dir entgegenkommen. Wenn du deine Schuld im Gebet zu Jesus bringst, wird er sie dir abnehmen. Wenn du ihn im Glauben aufnimmst, wirst du wiedergeboren. Das steht in der Bibel und die Bibel ist wahr. Gott lügt nicht. Er wird seine Verheißung erfüllen. Heute wird dein Leben total neu werden.
Liebe Leserin, lieber Leser, hast du dieses Gebet jetzt für dich persönlich mitgebetet? Wenn nicht, dann lies es doch noch einmal in aller Ruhe durch und dann bete es als DEIN Gebet. Jesus wird es ganz sicher erhören. Er wartet schon lange auf dich. Er wird seine Verheißungen ganz sicher erfüllen.
Wenn du diese große Lebensentscheidung gerade jetzt getroffen und somit Jesus in dein Leben aufgenommen hast, dann darfst du wissen, dass du jetzt bekehrt und wiedergeboren bist. Du bist ein Kind Gottes geworden. In Zukunft solltest du im Gebet Jesus immer wieder für dieses Geschenk danken.
Ich möchte dir gern noch einige ganz wichtige Ratschläge für dein neues Leben mitgeben:
- Nimm dir jeden Tag Zeit, um in der Bibel zu lesen. Auf diese Weise wirst du Gottes Willen immer besser kennenlernen.
- Nimm dir jeden Tag etwas Zeit für das Gebet!
- Nimm sofort Kontakt mit anderen Christen auf, die die gleiche Erfahrung wie du gemacht haben und besuche regelmäßig eine bibeltreue Gemeinde.
Für deinen weiteren Weg mit Jesus wünsche ich dir von Herzen Gottes reichen Segen!
Wilhelm Pahls
Die wichtigste Entscheidung
Es gibt viele wichtige Entscheidungen im Leben, aber es gibt eine, die alle anderen in ihrer Wichtigkeit übertrifft. Wer sie verpasst, hat eigentlich umsonst gelebt. Darum möchte ich Dich, liebe Leserin, lieber Leser, herzlich bitten, diese Seiten aufmerksam zu studieren und ernstlich darüber nachzudenken, ob die wichtigste Deiner Lebensfragen geklärt ist.
Das größte Problem des Menschen
Ob Mann oder Frau, ob jung oder alt, ob reich oder arm – in einem Punkt sind wir vor Gott alle gleich: Wir sind schuldig. Hier geht es nicht darum, wie viel »Gutes« oder »Böses« ein Mensch getan hat. Wir sind aufgrund unserer Sünde von Gott getrennt. Wir haben Gott und seine Ordnungen missachtet. Wir sind unsere eigenen Wege gegangen. Wir haben uns von Gott entfernt und damit seinen Zorn verdient. Weil Gott ein gerechter und heiliger Gott ist, wird er uns im Gericht zur Rechenschaft ziehen.
Aus uns heraus können wir nichts bringen, was zu unserer »Ent-Schuldigung« hilft. Die Schuld des Menschen ist sein größtes Problem.
Der einzige Ausweg
Gibt es einen Ausweg aus diesem Dilemma? Ja, Gott selbst hat einen Weg zur Errettung geschaffen. In der Bibel lernen wir Gott nicht nur als einen heiligen und gerechten Gott, sondern auch als einen liebevollen Vater kennen. Er will nicht, dass wir für ewig verlorengehen und für immer von ihm getrennt sind. Er will vielmehr, dass wir gerettet werden und dann in einer engen Beziehung mit ihm leben – hier und in alle Ewigkeit.
Um das möglich zu machen, sandte Gott in seiner Liebe Jesus Christus, seinen Sohn, auf diese Erde. Er sollte die Strafe für unsere Schuld stellvertretend auf sich nehmen. Und genau das tat Jesus. Er wurde Mensch. Er erklärte uns das Geheimnis vom Reich Gottes, dem Herrschaftsbereich Gottes. Er zeigte uns, wie groß Gottes Liebe ist. Jesus starb an einem Kreuz auf dem Hügel Golgatha, nahe der Stadt Jerusalem.
Jesus starb an unserer Stelle, wegen unserer Schuld. Gott hat den stellvertretenden Tod Jesu akzeptiert und ihn von den Toten auferweckt. Deshalb können wir von unserem Grundproblem, der Trennung von Gott, befreit werden. Wir brauchen die Strafe für unsere Schuld nicht mehr selbst zu tragen, weil Jesus sie auf sich genommen hat.
Auch Du kannst gerettet werden, Du kannst aber auch verlorengehen. Die Entscheidung liegt bei Dir. Möchtest Du gerettet werden und später in der ewigen Herrlichkeit bei Gott sein? Dann solltest Du jetzt unbedingt weiterlesen.
- 1. Schritt: Erkenne Deine Schuld!
Viele Menschen sehen ihre eigene Sünde nicht ein. Andere sehen sie, versuchen aber, sie zu überspielen. Wir sind von Natur aus Schauspieler. Immer wieder haben wir es meisterhaft fertiggebracht, uns zu verstellen und einen anderen Eindruck zu erwecken, als es den Tatsachen entspricht. Aber vor Gott ist alles offenbar. Er kennt uns genau. Wir sind vor ihm wie ein aufgeschlagenes Buch. Er kennt alle Einzelheiten unseres Lebens. Vor Menschen kann man seine Sünden zum Teil verbergen. Man kann die Missachtung der göttlichen Ordnungen mit vielen Entschuldigungen begründen. Aber bei Gott zählen diese Entschuldigungen nicht. In der Bibel lesen wir: »Was der Mensch sät, das wird er ernten« (Galater 6,7).
Du hast bestimmt schon viele Deiner Sünden vergessen. Gott vergisst sie nicht so einfach. Vielleicht versuchst Du, Deine Sünden zu verbergen. Gott wird sie ans Licht bringen. Die Sünden, die Du als junger Mann getan hast, die Sünden, die Du als junges Mädchen getan hast, sie werden wieder zum Vorschein kommen. Dann fällt jede Maske. Die Bibel sagt: »Alles, was verborgen ist, wird offenbar werden« (vgl. Lukas 12,2). Dann wird Gott Dich für Deine Sünde zur Rechenschaft ziehen und strafen müssen.
Und das, obwohl die Sühnung für die Schuld geschehen ist. Obwohl die Vergebung bereit ist. Aber Vergebung kann nur der empfangen, der sich schuldig weiß. Das Erkennen und Eingestehen der eigenen Sünde ist der erste Schritt zur Errettung.
- 2. Schritt: Bekenne Deine Schuld!
Ich glaube, an keiner Stelle der Bibel wird uns der Weg zur Vergebung der Sünden besser erklärt als in Psalm 32.
Die Bibel berichtet uns viel von König David. Er erkannte, dass er vor Gott schuldig war, und er litt darunter. Daraufhin bekannte er Gott seine Sünde, und Gott vergab sie ihm. David schrieb später in Psalm 32,1-5:
»Wohl dem, dem die Übertretungen vergeben sind, dem die Sünde bedeckt ist! Wohl dem Menschen, dem der Herr die Schuld nicht zurechnet, in dessen Geist kein Trug ist! Denn als ich es verschweigen wollte, verschmachteten meine Gebeine durch mein tägliches Klagen. Denn deine Hand lag Tag und Nacht schwer auf mir ... Darum bekannte ich dir meine Sünde, und meine Schuld verschwieg ich nicht. Ich sprach: ›Ich will dem Herrn meine Übertretungen bekennen.‹ Da vergabst du mir die Schuld meiner Sünde.«
Gewöhnlich ruft der Kranke den Arzt, und der Ertrinkende schreit um Hilfe. Was tat David, als er seinen sündigen Zustand erkannte? Er wandte sich an Gott und bat ihn um Hilfe. Er bekannte ihm seine Schuld. Und daraufhin empfing er Vergebung.
Sicher kannst Du Dich nicht an jede einzelne Sünde in Deinem Leben erinnern. Es geht auch nicht darum, unsere Vergangenheit bis ins Kleinste zu durchforsten. Aber wir müssen erkennen, dass uns nicht nur ein paar gravierende Sünden von Gott trennen, sondern dass unser ganzes Leben von der Sünde gezeichnet ist.
Wir haben gegen Gott rebelliert, indem wir unseren eigenen Weg gegangen sind. Unsere ganze Lebenshaltung ist von der Sünde durchdrungen. Doch Gottes Zusage gilt: »Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit« (1. Johannes 1,9).
- 3. Schritt: Lade Jesus ein, in Dein Leben zu kommen!
Wer seinen sündigen Zustand erkennt, verspürt den Wunsch, jemanden zu haben, der ihm von jetzt an zur Seite steht. Gott vergibt, wenn wir bekennen. Es reicht aber nicht aus, nur die sündigen Taten zu bekennen. Wir brauchen jemanden, der uns Kraft gibt, ein neues Leben zu führen. Dieser »Jemand« ist Jesus Christus. Jesus kam, um unsere ganze Schuld wegzunehmen. Aber er will noch mehr tun. Er macht uns zu Kindern Gottes und schenkt uns ein völlig neues Leben.
Im Johannes-Evangelium, Kapitel 1, Vers 12, lesen wir die Zusage: »Alle, die ihn [Jesus] aufnahmen und an seinen Namen glaubten, denen gab er das Recht, Gottes Kinder zu heißen.«
Das kannst auch Du heute erleben! Geh an einen Ort, wo Du ganz allein bist, und beginne, mit Jesus zu sprechen. Es kommt bei diesem Gebet nicht auf schöne oder viele Worte an. Wichtig ist, dass Du es ehrlich meinst. Jesus ist da und hört Dich. Er sieht Dein Herz und versteht Dich.
Sage ihm mit Deinen eigenen Worten, dass Du jetzt zu ihm kommen möchtest, dass Du erkannt hast, dass Du ein Sünder bist und gegen Gott und Menschen gesündigt hast. Bitte Jesus um Vergebung Deiner Schuld. Dann danke ihm, dass er auch für Deine Sünden am Kreuz gestorben ist.
Bleib dann aber nicht auf halbem Wege stehen. Bitte Jesus, jetzt in Dein Leben zu kommen. Sage ihm, dass Du von jetzt an mit ihm leben willst und nicht mehr der Sünde dienen möchtest. Sage Jesus, dass er von jetzt an Dein Herr sein und die weitere Führung Deines Lebens übernehmen soll.
Vielleicht fällt es dir schwer, mit eigenen Worten ein Gebet zu formulieren, dann kannst du das folgende Gebet zu deinem eigenen machen, um dein Leben Jesus Christus anzuvertrauen:
„Herr Jesus, hier bin ich. Meine Sünden tun mir leid. Meine Kindheit, meine Jugend, meine ganze Vergangenheit bringe ich dir. Herr Jesus, vergib mir. Herr Jesus, wasche mich in deinem Blut. Herr Jesus, rette mich. In der Bibel steht, wer dich aufnimmt, der wird ein Gotteskind. Das glaube ich jetzt. Ich habe schon sehr viel von dir gehört. Aber heute entscheide ich mich für dich. Herr Jesus, ich nehme dich jetzt als meinen Heiland und Erretter auf. Herr Jesus, komm du in mein Herz, komm jetzt in mein Leben; ich will dein sein, und du sollst mein sein für Zeit und Ewigkeit. Von jetzt an will ich dir gehören. Ich will meinen Weg mit dir gehen. Ich will dein Jünger sein. Und ich danke dir, dass du mein Gebet erhört hast. Amen.“
Deine Entscheidung ist entscheidend!
Vielleicht möchtest Du die Erklärung der drei Schritte noch einmal lesen? Aber dann tu, was du gerade gelesen hast. Tu es heute. Tu es jetzt! Und dann darfst Du es ganz fest glauben:
- 1. Wer seine Sünden, sein ganzes altes Leben, im Glauben aufrichtig im Gebet zu Jesus gebracht hat, dem sind seine Sünden vergeben. – Diesen ganzen Vorgang nennt die Bibel auch »Bekehrung«.
- 2. Wer zu Jesus Christus gebetet und ihn im Glauben in sein Leben aufgenommen hat, der ist ein Gotteskind geworden und hat das ewige Leben. – Dieses Ereignis nennt die Bibel auch »Neue Geburt« (Joh. 3,3). Es ist das Geschenk eines neuen Lebens von Gott.
Wenn Du den Weg so weit gegangen bist, darfst Du Dich über Gottes großes Geschenk freuen und ihm immer wieder dafür danken.
Jetzt solltest Du Menschen kennenlernen, die dasselbe erlebt haben. Jesus möchte, dass wir in einer guten Gemeinde sein Wort hören und ihn immer besser kennenlernen und gemeinsam mit anderen Christen ihm fröhlich nachfolgen und dienen.
Eine der schönsten Erfahrungen für einen echten Christen ist, wenn durch ihn auch andere Menschen Jesus kennenlernen und finden.
Wilhelm Pahls
Freude durch Vergebung
Vielleicht bist du gerade enttäuscht, einsam oder krank. Vielleicht fragst du dich: »Kann man sich heute überhaupt noch freuen?« Wenn das deine Situation ist, solltest du diese Schrift lesen.
Wusstest du, dass unsere schönsten Lieder in Zeiten großer Not entstanden sind? Nie wurden so inhaltsreiche Texte gedichtet wie in schweren Zeiten. Der Liederdichter Paul Gerhardt hat mehr Not durchlitten als die meisten von uns. Dennoch dichtete er die Verse:
Mein Herze geht in Sprüngen
und kann nicht traurig sein,
ist voller Lust und Singen,
sieht lauter Sonnenschein.
Die Sonne, die mir lachet,
ist mein Herr Jesus Christ;
das, was mich singend machet,
ist, was im Himmel ist.
Für Paul Gerhardt bestand der Grund seiner Freude darin, dass er eine persönliche Beziehung zu Gott hatte. Er wusste, dass seine Schuld, die ihn von Gott trennte, vergeben ist. In der Bibel heißt es in Psalm 32,2: »Glücklich ist der, dem die Sünden vergeben sind.« Das ist auch meine persönliche Erfahrung. Ich bin glücklich geworden, als Jesus Christus mir meine Schuld vergab.
Liebe Leserin, lieber Leser, das kannst du auch erleben. Wenn du Jesus Christus deine Sünden bekennst, wird er dir vergeben. Das ist der Weg zur echten Freude. Schon ein Kind weiß, dass es Fehler gemacht hat und ein Sünder ist. Wie viel Schuld mag sich wohl bei dir angehäuft haben, der du älter geworden bist? Lass einmal in Gedanken deine letzten Jahre an dir vorüberziehen. Wie viele offene und verborgene Sünden sind in deinem Leben wohl schon geschehen? Vielleicht gibt es Momente, in denen dir dein Gewissen bestimmte Taten in Erinnerung bringt. Manches liegt auch schon so weit zurück, dass du es gar nicht mehr weißt. Aber Gott hat alles in seinen Büchern festgehalten. Und diese Bücher werden eines Tages geöffnet. Denk einmal ehrlich über deine Vergangenheit nach. Sicher wirst du dann den Satz aus Psalm 32 besser verstehen: »Glücklich ist der, dem die Sünden vergeben sind.«
Jede Sünde ist ein Hindernis auf dem Weg zur Freude. Es gibt eigentlich keinen Unterschied zwischen großen und kleinen Sünden. Was nützt es, wenn ein Krebskranker sagt: »Wie gut, dass ich nicht herzkrank bin!«, wenn er doch an Krebs stirbt? Was nützt es dir zu sagen, dass du kein Dieb, kein Betrüger, kein Ehebrecher bist, wenn doch deine Lieblosigkeit, deine Unversöhnlichkeit und deine unreinen Gedanken dich von Gott trennen? Wir sollten es uns eingestehen: Unsere Sünde ist es, die unsere Freude zerstört. Wer diese Wahrheit nicht sehen will, wird nie den Weg zur Freude finden.
Unsere Sünden sind wie Klippen, an denen die Freude zerschellt.
In der Bibel heißt es in Jesaja 59,2:
»Eure Verschuldungen scheiden euch von eurem Gott, und eure Sünden verbergen sein Angesicht vor euch, so dass ihr nicht gehört werdet.«
Unsere Verschuldungen ... unsere Sünden...! Wir aber wollen unsere Verschuldungen nicht sehen und finden somit die Freude nicht. Unsere Sünden sind das Hindernis, und wir werden mit ihnen nicht allein fertig. Wir können aus unserer eigenen Kraft heraus kein neues Leben beginnen.
Es mag vielleicht etwas merkwürdig klingen, doch als Jesus gekreuzigt wurde, ist die wahre Freude geboren. Jesus starb stellvertretend für uns am Kreuz auf Golgatha und löste damit das Schuldproblem. Mit seinem Sterben bezahlte Jesus die Strafe für unsere Schuld. Das hat Gott akzeptiert und Jesus von den Toten auferweckt. Der einzige Weg zur Freude führt also über Jesus. Alle anderen Wege führen nicht zur wahren Freude.
Fehlt dir die wahre Freude? Die Ursache dafür ist deine Sünde, die dich von Gott trennt. Der Teufel will dir einreden: »Denk nicht an deine Vergangenheit. Du musst kein übertriebenes Gerechtigkeitsempfinden haben. Du bist nicht schlechter als die anderen.« Doch mit dieser Selbstberuhigung wird das eigentliche Problem nicht gelöst.
Vielleicht bist du jetzt ganz allein. Aber einer ist bei dir, Jesus. Er wartet darauf, dass du dich an ihn wendest. Im Gebet darfst du zu Jesus kommen. Sage ihm, dass du gesündigt hast. Bitte ihn um Vergebung für deine Schuld. Lade Jesus ein, in dein Leben zu kommen und die Führung deines weiteren Lebens zu übernehmen. Jesus wird dir daraufhin deine Schuld vergeben. Deine Beziehung zu Gott wird geheilt. Du wirst erleben, dass Gott dir eine Freude schenkt, die selbst in Schwierigkeiten standhält.
Wilhelm Pahls
Wodurch wird man gerettet – durch den Glauben oder durch Werke?
Im NT finden wir zwei Aussagen, die sich auf den ersten Blick zu widersprechen scheinen:
a) Rettung durch Glauben: „So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht werde ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben" (Römer 3,28).
b) Rettung durch Werke: "So sehet ihr nun, dass der Mensch durch Werke gerecht wird, nicht durch den Glauben allein" (Jakobus 2,24).
Nach den zentralen Aussagen des NT hat der Glaube an den Herrn Jesus Christus rettende Kraft (Johannes 3,16; Markus 16,16; Apostelgeschichte 13,39; Apostelgeschichte 16,31). Dieser rettende Glaube besteht nicht in einem Fürwahrhalten biblischer Fakten, sondern in der personalen Bindung an den Sohn Gottes: „Wer den Sohn hat, der hat das Leben" (1 Johannes 5,12). Wer sich zum Herrn Jesus bekehrt, erfährt dadurch die größte Veränderung des Lebens. An seinem Lebensstil und an seinen Taten wird es für jedermann offenbar: „Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten" (Johannes 14,15) - „ihr werdet meine Zeugen sein" (Johannes 15,27) - „handelt damit, bis dass ich wiederkomme" (Lukas 19,13) - "dienet dem Herrn" (Römer 12,11) - "liebet eure Feinde" (Matthäus 5,44) - "vergeltet nicht Böses mit Bösem" (Römer 12,17) - "gastfrei zu sein, vergesset nicht" Hebräer 13,2) - „wohlzutun und mitzuteilen, vergesset nicht" (Hebräer 13,16) - "weide meine Schafe!" (Johannes 21,17). Der Dienst im Namen Jesu unter Einsatz der anvertrauten Gaben ist eine unbedingte Folge des rettenden Glaubens. Dieses Handeln wird im NT als Frucht oder Werk des Glaubens bezeichnet. Wer nicht wirkt, geht demnach verloren: „Und den unnützen Knecht werft in die Finsternis hinaus; da wird sein Heulen und Zähneklappern" (Matthäus 25,30).
Im Gegensatz zu den Werken des Glaubens handelt es sich bei den Werken des Gesetzes (Galater 2,16) oder den toten Werken (Hebräer 6,1; Hebräer 9,14) um die Werke dessen, der noch nicht glaubt. Auch hier gilt: Wenn zwei das gleiche tun, ist es noch längst nicht dasselbe. Der Textzusammenhang von Jakobus 2,24 (siehe obige Aussage b)) zeigt, dass der Glaube Abrahams konkrete Taten nach sich zog: Er war Gott gegenüber gehorsam, indem er aus seinem Vaterland auszog (1 Mose 12,1-6) und bereit war, seinen Sohn Isaak zu opfern (Jakobus 2,21). Ebenso ist das Werk der (ehemaligen) Hure Rahab (Jakobus 2,25), nämlich die Rettung der israelischen Kundschafter in Kanaan, eine Folge ihres Gottesglaubens (Josua 2,11). So wird hieran deutlich: Zum Glauben gehören untrennbar die Werke. Genauso wie der menschliche Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne die daraus folgenden Taten tot (Jakobus 2,26). Die obigen Verse a) und b) bilden also keinen Widerspruch; wir haben es hier mit einem Fall komplementärer Aussagen zu tun, die sich ergänzen (siehe Auslegungsgrundsätze A3 und A14 im Anhang, Teil II).
Aus „Fragen, die immer wieder gestellt werden" von Prof. Dr.-Ing. Werner Gitt. Christliche Literatur-Verbreitung (CLV), 33661 Bielefeld. Hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
Was ist mit denen, die das Evangelium nie gehört haben?
Wohin wir auch gehen und worüber wir auch sprechen, diese Frage taucht immer auf. Häufig wird sie gestellt, um den Einzelnen von seiner persönlichen Verantwortung gegenüber Gott zu befreien.
Man muss jedoch bedenken, dass die Antwort auf diese Frage nicht entscheidet, ob das Christentum wahr ist, oder nicht. Die Angelegenheit ist bereits von Jesus Christus durch seine Auferstehung von den Toten gelöst worden. Die Frage der Autorität ist ein für allemal geklärt worden, und der Streit um die, die nie gehört haben, ist einfach eine Sache der Interpretation.
Der beste Weg, diese Frage zu behandeln, besteht darin, gewisse Wahrheiten aufzustellen, die die Bibel sehr klar macht. Die Bibel sagt ganz eindeutig, dass niemand zu Gott kommen kann, außer durch Jesus Christus.
Jesus sagte: »Niemand kommt zum Vater außer durch mich« (Johannes 14,6). Die einzige Grundlage für die Vergebung der Sünden und ewiges Leben ist der Weg über Jesus. Viele Menschen denken, dies bedeute, dass diejenigen, die niemals von Jesus gehört haben, automatisch verdammt seien. Wir wissen jedoch nicht, ob das der Fall ist.
Obwohl die Bibel nirgends ausdrücklich lehrt, dass jemand, der nie von Jesus gehört hat, gerettet werden könne, glauben wir, dass sie das einschließt. Wir glauben, dass jeder Mensch die Gelegenheit haben wird zu bereuen, und dass Gott niemand ausschließen wird, weil er zufällig am falschen Ort und zur falschen Zeit geboren wurde.
Jesus sagte: »Wer bereit ist, den Willen Gottes zu tun, wird erkennen, ob diese Lehre von Gott stammt oder ob ich in meinem eigenen Namen spreche« (Johannes 7,17).
Die Bibel offenbart auch, dass niemand eine Entschuldigung hat. »Denn was man von Gott erkennen kann, ist ihnen offenbar; Gott hat es ihnen offenbart. Seit Erschaffung der Welt wird seine unsichtbare Wirklichkeit an den Werken der Schöpfung mit der Vernunft wahrgenommen, seine ewige Macht und Gottheit. Daher sind sie unentschuldbar« (Römer 1,19-20).
Tatsächlich kann die ganze Menschheit erkennen, dass ein Schöpfer existiert, weil seine Schöpfung es bezeugt. Dieses Zeugnis ist universal. Obwohl die Menschen genügend Informationen haben, dass Gott existiert, werden sie absichtlich unwissend über die Dinge Gottes, weil ihre Herzen böse sind.
Die Bibel lehrt, dass die Ungläubigen »die Wahrheit« durch Ungerechtigkeit niederhalten« (Römer 1,18). Außer-dem sagt die Schrift, dass der Mensch Gott nicht sucht, sondern vor ihm davonläuft. »Es gibt … keinen, der Gott sucht« (Römer 3,11). Es geht daher nicht darum, dass Gott jemandem, der verzweifelt nach der Wahrheit sucht, sein Wort verweigert.
Wir wissen auch von Gottes Wunsch, dass niemand »zugrunde geht, sondern dass alle sich bekehren« (2. Petr. 3,9). Dies zeigt, dass Gott sich auch um die Menschen sorgt, die das Evangelium nicht gehört haben. Er hat das bewiesen, indem er seinen Sohn sandte, um für sie zu sterben.
»… Christus ist für uns gestorben, als wir noch Sünder waren« (Römer 5,8).
Die Bibel lehrt, dass Gott die Welt in fairer und gerechter Weise richten wird. »Denn er hat einen Tag festgesetzt, an dem er den Erdkreis in Gerechtigkeit richten wird« (Apg. 17,31). Das heißt, wenn alle Tatsachen bekannt sind, wird Gottes Name gerechtfertigt sein. Und niemand wird ihn der Unfairness beschuldigen können.
Wenn wir auch noch nicht wissen, wie er diese Menschen im Einzelnen behandeln wird, wir wissen, dass sein Gericht fair sein wird. Schon diese Tatsache allein sollte jeden zufriedenstellen, der sich überlegt, wie Gott die Menschen behandeln wird, die niemals von Jesus Christus gehört haben.
Die Bibel selbst bezeugt, dass Menschen aus allen Völkern der Erde hören und antworten werden. »Denn du wurdest geschlachtet und hast mit deinem Blut Menschen für Gott erworben aus allen Stämmen und Sprachen, aus allen Nationen und Völkern« (Offb. 5,9).
Die Bibel nennt das Beispiel eines Mannes, der sich in einer ähnlichen Situation befand, wie viele heute. Sein Name war Cornelius. Er war ein sehr religiöser Mann, der ständig zu Gott betete. Er hatte nicht von Jesus Christus gehört, aber er bat Gott ehrlich, sich ihm zu offenbaren.
Gott beantwortete das Gebet des Cornelius und sandte den Apostel Petrus zu ihm, um ihm die ganze Geschichte Jesu zu bringen. Als Petrus zu ihm predigte, setzte Cornelius sein Vertrauen auf Christus als seinen Erlöser. Dieses Beispiel zeigt, dass jeder, der ernsthaft wünscht, Gott zu erkennen von Jesus hören wird. Es gibt heute Menschen, wie Cornelius, die dasselbe beten, um den wahren und lebendigen Gott zu erkennen, und sie werden erreicht, wo sie auch immer leben mögen. Simon Petrus sagte: »Wahrhaftig, jetzt begreife ich, dass Gott nicht auf die Person sieht, sondern dass ihm in jedem Volk willkommen ist, wer ihn fürchtet und tut, was recht ist« (Apg. 10,34-35).
Die Bibel enthält noch weitere Beispiele von Menschen, die von Gott angenommen wurden, obwohl ihr Wissen über ihn begrenzt war. Rahab, die Prostituierte, wusste nur sehr wenig über Gott, aber die Bibel bezeichnet sie als eine gläubige Frau, und ihre Taten werden gelobt (Jos. 2,9; Hebr. 11,31).
Naeman, dem Syrer, wurde Frieden mit Gott gegeben, weil er glaubte, obwohl er inmitten einer heidnischen Kultur lebte (2. Kön. 5,15-19). Der Prophet Jona wurde nach Ninive, einer heidnischen Stadt, gesandt, und sie bereuten durch seine Predigt (Jona 3,5).
Niemand wird verdammt werden, weil er niemals von Jesus Christus gehört hat. Diejenigen werden verdammt, die ihre eigenen moralischen Normen verletzt haben. »Alle, die sündigten, ohne das Gesetz zu haben, werden auch ohne das Gesetz zugrunde gehen, und alle, die unter dem Gesetz sündigten, werden durch das Gesetz gerichtet werden. Nicht die sind vor Gott gerecht, die das Gesetz hören, sondern er wird die für gerecht erklären, die das Gesetz tun. Wenn Heiden, die das Gesetz nicht haben, von Natur aus das tun, was im Gesetz gefordert ist, so sind sie, die das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz. Sie zeigen damit, dass ihnen die Forderung des Gesetzes ins Herz geschrieben ist; ihr Gewissen legt Zeugnis davon ab, ihre Gedanken klagen sich gegenseitig an und verteidigen sich – an jenem Tag, an dem Gott, wie ich es in meinem Evangelium verkündige, das, was im Menschen verborgen ist, durch Jesus Christus richten wird« (Römer 2,12-16).
An den obigen Beispielen aus der Bibel wird erkennbar, dass Gott die ganze Menschheit auf faire Weise richten wird und dass niemand behaupten kann, ein ungerechtes Verfahren gehabt zu haben. Daher sollten Menschen, die diese Frage stellen, sehr vorsichtig sein, sie nicht als Vorwand dafür zu benutzen, dass sie nicht zu Christus kommen.
Was Ihrer Meinung nach mit einem anderen geschehen könnte oder nicht geschehen könnte, enthebt Sie nicht Ihrer eignen Verantwortung am Tag des Gerichts. Wenn wir vielleicht auch nicht in der Lage waren, die Frage nach denen, die nicht gehört haben, zur allgemeinen Zufriedenheit zu beantworten, so gibt es doch gewisse Dinge, die die Bibel klar gemacht hat.
Jemand hat es so ausgedrückt: »Viele Dinge in der Bibel kann ich nicht verstehen; von vielen Dingen in der Bibel denke ich nur, dass ich sie verstehe; aber es gibt viele Dinge in der Bibel, die ich nicht missverstehen kann. «
Ich kenne Menschen, die sehr religiös und vollkommen aufrichtig, aber keine Christen sind. Gott wird sie doch auch annehmen, oder nicht?
Ein Mensch kann aufrichtig sein und trotzdem im Unrecht. Die Bibel sagt, es gibt einen Weg, der den Menschen als der rechte erscheint, zuletzt aber ist es ein Weg des Todes (Spr. 16,25).
Jedes Jahr gibt es viele Fälle, in denen jemand im Spaß ein Gewehr auf einen anderen richtet und aufrichtig glaubt, es sei nicht geladen. Das Gewehr geht los, und der andere wird getötet, wobei die Person, die auf den Abzug drückte, sagt: »Ich wusste nicht, dass es geladen war. «
Diese Person mag hundertprozentig aufrichtig sein hin-sichtlich der Tatsache, dass sie den anderen nicht verletzen wollte, aber sie glaubt aufrichtig etwas, das einfach nicht zutraf. Aufrichtigkeit ist nicht genug, wenn der Gegenstand des Glaubens nicht wahr ist, und alle Aufrichtigkeit der Welt wird den, der mit dem Gewehr erschossen wurde, nicht ins Leben zurückbringen.
Der Apostel Paulus lehrt, dass einfaches Ausüben von Religion niemanden entschuldigt, sondern viel eher die Schuld eines Menschen ausmacht. Bei der Untersuchung heidnischer Religion weist Paulus darauf hin, dass sie eine Entstellung der Wahrheit darstellt. Er sagt: »Sie vertauschen die Wahrheit Gottes mit der Lüge« (Römer 1,25).
Der Ruhm Gottes wird ausgetauscht und durch den Ruhm der Kreatur ersetzt. Ihre Religion ist Götzendienst, und Götzen anzubeten ist eine Beleidigung der Würde Gottes. Das ist etwas, was Gott immer verabscheut hat.
»Du sollst keine andern Götter neben mir haben. Du sollst dir kein Gottesbild machen, keinerlei Abbild, weder dessen, was oben im Himmel, noch dessen, was unten auf Erden, noch dessen, was in den Wassern unter der Erde ist; du sollst sie nicht anbeten und ihnen nicht dienen; denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott« (2. Mose 20,3-5). So hat ein aufrichtiger religiöser Mensch keinen Vorteil, wenn er den falschen Gott anbetet.
Wenn jemand ins Kino gehen will und der Eintrittspreis beträgt 8 DM, dann ist es gleichgültig, ob er 7,90 DM oder 50 Pfennig hat; er hat zu wenig. Wenn jemand das Falsche glaubt, ist es gleichgültig, wie aufrichtig er das tut, es ist zu wenig für das, was Gott von den Menschen verlangt, die ihn erreichen wollen.
Gott setzt Maßstäbe, und er wird nur die annehmen, die durch Jesus zu ihm kommen. »Und in keinem anderen ist das Heil zu finden. Denn es ist uns Menschen kein an-derer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden sollen« (Apg. 4,12).
Aus „Das kann ich nicht glauben! Antworten auf skeptische Fragen“ von Josh McDowell. Christliche Literatur-Verbreitung (CLV), 33661 Bielefeld. Hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
Heißt Glauben „nicht wissen“?
Mit der Frage des Glaubens haben sich zahlreiche Denker befasst. Wir finden bei ihnen sehr unterschiedliche Positionen, die aber nicht das Ergebnis neutralen Denkens sind, sondern uns ihren persönlichen Standpunkt wiedergeben.
Kritische Standpunkte: Der Atheist Theo Löbsack vertritt die Auffassung: „Der Glaube verteidigt vorgefasste Überzeugungen und lehnt Erkenntnisse der Wissenschaft ab, wenn sie diesen Überzeugungen widersprechen. Damit ist der Glaube auch letztlich der Todfeind der Wissenschaft." Ähnlich kritisch äußerte sich Kant: „Ich musste das Wissen aufheben, um zum Glauben Platz zu bekommen." Mit dieser unbiblischen Auffassung wurde er zum Wegbereiter verschiedener Philosophieschulen, die dem Glauben diametral gegenüberstanden. Der Leitspruch an einer Wand der Neuen Oberschule in Norf bei Neuß „Vertraue keinem, der seinen Gott im Himmel hat" ist die letzte Konsequenz der kritischen Vernunft.
Positive Standpunkte: Von dem wohl größten Physiker aller Zeiten, Isaak Newton, stammt der Ausspruch: „Wer nur halb nachdenkt, der glaubt an keinen Gott; wer aber richtig nachdenkt, der muss an Gott glauben." Mit gleicher Gewissheit bezeugt der berühmte Mathematiker Blaise Pascal (1623-1662): „Wie alle Dinge von Gott reden zu denen, die ihn kennen und ihn enthüllen denen, die ihn lieben, so verbergen sie ihn aber auch allen denen, die ihn nicht suchen und nicht kennen."
Die beiden gegenübergestellten Positionen belegen deutlich, dass der Glaube nicht eine Funktion der Unwissenheit ist, sondern allein von der persönlichen Voreinstellung abhängt. Diese ändert sich nicht durch philosophische Reflexionen, sondern allein in der Hinkehr zu Jesus Christus, die die Bibel als Bekehrung bezeichnet. Dem nichtbekehrten Menschen sind Fragen des Glaubens eine Torheit (1 Korinther 1,18), und er kann sie nicht verstehen (1 Korinther 2,14). Der von Christus erfasste Mensch jedoch wird in alle Wahrheit geleitet (Johannes 16,13), sein Glaube hat ein festes Fundament (1 Korinther 3,11), und sein Glaube ist etwas äußerst Gewisses:
„Es ist aber der Glaube eine gewisse Zuversicht des, das man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, das man nicht sieht" (Hebräer 11,1).
Aus „Fragen, die immer wieder gestellt werden“ von Prof. Dr.-Ing. Werner Gitt.
Christliche Literatur-Verbreitung (CLV), 33661 Bielefeld.
Hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
Sind nicht in der Kirche die schlimmsten Heuchler?
Eine der wichtigsten Entschuldigungen, die Leute für ihre Ablehnung des Christentums vorbringen, betrifft Heuchler in der Kirche der Vergangenheit und Gegenwart. Die Leute verweisen gerne auf frühere Untaten, die im Namen Christi geschehen sind, wie die spanische Inquisition, Hexenprozesse und andere schreckliche Taten.
Daneben gibt es die heutigen Beispiele von Predigern, Diakonen und Kirchenführern, denen Alkoholismus, ehebrecherische Beziehungen und andere Dinge nachgewiesen werden konnten, die sich nicht mit dem vereinbaren lassen, was sie angeblich glauben. Solches Verhalten hat viele dazu geführt zu sagen: »Wenn das alles Christentum ist, dann will ich nichts davon wissen. «
Man muss zugeben, dass es Heuchelei in der Kirche gegeben hat, und auch heute bleiben wir nicht von Heuchlern verschont. Ein Heuchler ist ein Schauspieler, der eine falsche Maske aufsetzt. Er sagt das eine, aber tut das andere.
Doch nur weil in der Kirche Heuchler sind, bedeutet das nicht, dass alle Christen Heuchler sind. Für jedes Beispiel von Heuchelei, das in der Kirche aufgezeigt werden kann, gibt es ein Gegenbeispiel von Menschen, die in Übereinstimmung mit den Lehren Jesu Christi leben.
Es ist wichtig, Heuchelei nicht mit Sünde zu verwechseln. Alle Christen sind Sünder, aber nicht alle Christen sind Heuchler. Es gibt ein Missverständnis, dass ein Christ jemand sei, der behauptet, er sündige nicht, in Wirklichkeit bedeutet Christsein aber einzugestehen, dass man ein Sünder ist (1. Johannes 1,5 – 2,2).
Alle Gläubigen, einschließlich der Pfarrer sind fehlbare menschliche Wesen, die zu jeder Art von Sünde neigen. Nur weil jemand nicht vollkommen ist, bedeutet das nicht, dass er falsch ist. Die Unterscheidung zwischen beiden ist wichtig. Das Versagen der Gläubigen entkräftet die Wahrheit nicht.
Jesus hatte sehr harte Worte für Menschen, die die Sünde der Heuchelei begingen, besonders die religiösen Führer seiner Zeit. Er brandmarkte sie mit unmissverständlichen Ausdrücken.
»Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr zieht über Land und Meer, um einen einzigen Menschen für euren Glauben zu gewinnen; und wenn er gewonnen ist, dann macht ihr ihn zu einem Sohn der Hölle, der doppelt so schlimm ist wie ihr selbst« (Matthäus 23,15).
Menschen können aus den falschen Gründen in das Amt kommen und tun es auch, oder sie können die Überzeugungen des Glaubens kompromittieren. Wenn Menschen dies tun, dann sind sie im Unrecht, und die Bibel sagt das deutlich.
Das Christentum steht und fällt nicht mit den Taten der Christen im Laufe der Geschichte oder ihren heutigen Taten. Das Christentum steht und fällt mit der Person Jesu, und Jesus war kein Heuchler. Er lebte in Übereinstimmung mit dem, was er lehrte, und am Ende seines Lebens forderte er die Juden auf, ihm irgendeine Sünde nachzuweisen. Sie konnten es nicht, weil es keine gab.
Da der christliche Glaube auf Jesus beruht, ist es unkorrekt, ihn dadurch entkräften zu wollen, in dem man auf die schrecklichen Dinge hinweist, die in seinem Namen getan worden sind.
Der Ungläubige kann sich nicht für seinen Unglauben entschuldigen mit dem Hinweis auf diejenigen, die nur zu sein vorgeben, was sie nicht sind, wie auch heuchlerische Christen nicht damit entschuldigt werden können, dass niemand vollkommen ist, wegen der furchtbaren Folgen der Heuchelei.
Lassen sie uns ein Beispiel für die mit dieser Frage verbundenen Überlegungen betrachten. Nehmen wir an, der Präsident einer großen Autogesellschaft rät und erzählt seinen Freunden ständig, ein bestimmtes Modell seiner Gesellschaft sei das beste im Land und das einzige, das man fahren sollte.
Tatsächlich haben einige Automobilzeitschriften und Verbrauchergruppen einige seiner Behauptungen bestätigt. Aber wenn Sie sich den Mann ansehen, fährt er das führende Modell der Konkurrenz! (Vielleicht gefällt ihm die Farbe besser.).
Sie sagen, welch ein Heuchler! Wenn er all das Zeug über sein Auto glaubte – und er ist in der Lage, es nachzuprüfen – dann würde er es auch fahren. Das stimmt wahrscheinlich. Aber dass er ein Heuchler ist, entkräftet nicht die Behauptung, dass sein empfohlener Wagen der beste des Landes ist.
Dasselbe gilt auch für das Christentum. Die Menschen mögen behaupten es sei wahr und trotzdem nicht in Übereinstimmung mit ihrer Behauptung leben, aber das bedeutet nicht unbedingt, dass ihre Behauptung nicht wahr ist.
Aus „Das kann ich nicht glauben! Antworten auf skeptische Fragen“ von Josh McDowell. Christliche Literatur-Verbreitung (CLV), 33661 Bielefeld. Hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
Wenn das Christentum so großartig ist, warum gibt es dann so wenige Christen?
Die Christen sind und waren immer eine Minderheit. Die meisten der gegenwärtig lebenden Menschen haben nicht auf Jesus Christus als ihren Erlöser vertraut. Jesus hat gesagt, dass es genau so sein würde. »Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng, und der Weg dahin ist schmal, und nur wenige finden ihn« (Matthäus 7,14). Dies war in der ganzen Geschichte so. Es gibt mehrere Gründe, warum ein großer Teil der Menschheit Jesus als ihren Erlöser zurückgewiesen hat.
Ein Grund dafür, dass Menschen keine Christen werden, ist Unwissenheit. Das ist nicht die Unwissenheit darüber, dass es einen Gott oder eine Person namens Jesus Christus gibt, sondern vielmehr Unwissenheit über die Tatsachen, die den christlichen Glauben gültig machen. Oft ist diese Unwissenheit selbst auferlegt. Manche Menschen machen sich nicht einmal die Mühe, die Ansprüche Christi in Betracht zu ziehen, während andere sich energisch weigern zu glauben.
Manche Menschen behaupten, intellektuelle Probleme mit dem christlichen Glauben zu haben, gewöhnlich sind es aber intellektuelle oder emotionale Ausflüchte. Wir kennen viele Menschen, die, nachdem sie mit den Tatsachen des Christentums konfrontiert worden waren, bereitwillig zugaben, dass sie wussten, das Christentum ist wahr, die aber trotzdem ablehnen, Christen zu werden.
Es ist also kein Problem des Geistes, sondern des Willens. Es ist nicht so, dass sie keine Christen werden können; es geht vielmehr darum, dass sie keine Christen werden wollen. Die Bibel lehrt, dass die Menschheit versucht, die Wahrheit Gottes zu unterdrücken (Römer 1,18). Die Menschen sind im Großen und Ganzen unwissend über Jesus, weil sie es sein wollen.
Ein anderer Grund ist die Einfachheit des Evangeliums. Christ zu werden ist so einfach, dass selbst ein Kind es tun kann. Tatsächlich hat Jesus gelehrt, dass wir, um in das Königreich des Himmels zu gelangen, werden müssen, wie die Kinder (Matthäus 18,3). In einfachem Glauben müssen wir unser Vertrauen auf Christus setzen, seien wir nun gebildete oder ungebildete Menschen.
Der Apostel Paulus sagte über die Einfachheit des Evangeliums:
»Seht doch auf eure Berufung, Brüder! Da sind nicht viele Weise im irdischen Sinn, nicht viele Mächtige, nicht viele Vornehme, sondern das Törichte in der Welt hat Gott erwählt, um die Weisen zuschanden zu machen … damit kein Mensch sich rühmen kann vor Gott« (1. Kor. 1,26-29).
Paulus lehrte wie Jesus, dass die Christen niemals die Mehrheit bilden würden und dass nicht viele vornehme Menschen an Jesus glauben würden. Wenn es in der Geschichte auch nicht viele große Männer und Frauen gegeben hat, die auf Jesus vertrauten, so gab es doch einige.
Weiter werden Menschen keine Christen wegen falscher Vorstellungen darüber, was ein Christ wirklich ist. Manche denken, das Christentum sei eine Religion mit einer Serie negativer Gebote, die sagen: ›Tu dies nicht und tu das nicht.‹ Sie haben die Vorstellung, dass man, wenn man an Jesus glaubt, sich in ein Leben von Unglücklichsein, Einschränkungen und Langeweile zurückzieht.
Da niemand so leben will, schreiben sie das Christentum als etwas ab, dem sie ihr Leben nicht unterwerfen wollen. Es ist eine traurige Tatsache, dass manche Christen der Welt den Eindruck vermitteln, ihr Glaube bestehe nur aus einer Gruppe negativer Gebote. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein.
Wenn ein Mensch auf Jesus als seinen Erlöser vertraut, wird er wahrhaft frei. Jesus sagte: »Wenn euch also der Sohn befreit, dann seid ihr wirklich frei« (Johannes 8,36). Jesus Christus befreit Männer und Frauen von Dingen, die sie gefangen hielten, so dass sie die Menschen sein können, die sie sein sollten.
Als Gläubige sind wir frei zu tun, was wir tun wollen, und nicht zu tun, was wir nicht tun wollen. Das christliche Leben ist alles andere als langweilig, weil es täglich Freude und Spannung bedeutet, den lebendigen Gott zu kennen und all die guten Dinge zu erfahren, die er für uns bereit hält. »So hast du deine Wonne an dem Herrn, und er gibt dir, was dein Herz begehrt« (Ps. 37,4).
Manche Menschen werden aus Schuldgefühl keine Christen. Sie haben in ihrem Leben viele hässliche Taten und Verbrechen begangen und glauben nicht, dass Gott ihnen vergeben und ein anständiges Leben gewähren kann. Doch die Bibel lehrt eindeutig, dass jedem, ohne Ausnahme, der Gott sucht und um Vergebung seiner Sünden bittet, vergeben wird.
Keine Sünde ist so groß, dass sie jemand daran hindern könnte, in den Himmel zu kommen außer der Sünde des Unglaubens. Wenn ein Mensch sich weigert, an die Für-sorge Gottes für seine Sünden - in der Person Jesu Christi - zu glauben, dann gibt es keine Hoffnung für ihn. Jesus sagte: »Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen« (Johannes 6,37).
Die Bibel sagt: »Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, in ihm das ewige Leben hat« (Johannes 3,16). Sie und ich sind in dieses ›jeder‹ eingeschlossen. Wenn Sie zu Jesus kommen, so hat er Ihnen versprochen, Ihre Sünden zu vergeben, und er wird Ihnen erlauben, mit reiner Weste neu zu beginnen, gleichgültig, wie schlecht Sie gewesen sind.
Ein weiterer Grund für manche, Jesus zurückzuweisen, ist eine bestimmte Sünde in ihrem Leben. Sie erkennen, wenn sie gläubig werden, müssen sie diese bestimmte Sünde lassen, und das wollen sie nicht. Jesus sagte: »Denn mit dem Gericht verhält es sich so: Das Licht kam in die Welt, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse« (Johannes 3,19).
Manche Menschen lieben ihre Sünde so sehr, dass sie darauf verzichten, in den Himmel zu kommen. Um ein Christ zu werden, muss ein Mensch seine Sünden bereuen (Herz und Sinn ändern), und viele Menschen sind nicht bereit, das zu tun, obwohl Jesus sagte: »Ihr alle werdet genauso umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt« (Luk. 13,3).
Außerdem weigern sich Menschen aus Egoismus, an Jesus zu glauben. Jemand hat gesagt – zu recht, wie wir glauben –, das Christentum sei zugleich die am leichtesten und am schwersten zu glaubende Religion der Welt.
Sie ist die leichteste, weil Gott alles für uns getan hat, was getan werden muss, und es unmöglich ist, dem Werk Christi etwas hinzuzufügen. Sie ist die schwerste, weil wir uns selbst und Gott gegenüber eingestehen müssen, dass wir nichts tun können, um uns selbst zu retten.
Unserem Stolz passt das nicht, weil wir unsere eigene Rettung auf unsere eigene Weise bewirken wollen. Die menschliche Natur verlangt, dass wir unsere eigenen Bedingungen diktieren, aber Gott wird uns nur unter seinen Bedingungen annehmen, und dies hält viele Menschen von seinem Königreich fern.
Es gibt viele Gründe, aus denen Menschen Christus zurückweisen, aber es gibt keine guten Gründe.
Aus „Das kann ich nicht glauben! Antworten auf skeptische Fragen“ von Josh McDowell. Christliche Literatur-Verbreitung (CLV), 33661 Bielefeld. Hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
Kommt es wirklich darauf an, was ich glaube?
Eine Frage, die wir oft hören, lautet: »Kommt es wirklich darauf an, was ich glaube, solange ich nur an irgendetwas glaube? « Oder: »Solange dein Glaube dir hilft, ist das nicht alles, worauf es ankommt?« Die Vorstellung hinter solchen Aussagen ist, dass es keine absolute Wahrheit gäbe, an die man glauben könnte, und dass daher allein der Akt des Glaubens alles sei.
Wir alle glauben an etwas, wie Edgar Sheffield Brightman feststellt: »Ein denkender Mensch kann nicht realen Überzeugungen entsagen, und es ist sinnlos zu tun, als habe man keine« (E. S. Brightman in H.N. Wieman, B. E. Meland, Hrsg., American Philosophies of Religion, New York, Harper & Brothers, 1936).
Die Idee, irgendeine Wahrheit oder Sinn im Leben zu finden, ist dem modernen Menschen verlorengegangen. Diese Aussage reflektiert die Unfähigkeit, etwas außerhalb des eigenen Selbst zu erfassen: »Es gibt keine Regeln, mit Hilfe derer wir ein Ziel oder einen Sinn im Universum entdecken könnten« (Hans Reichenbach, The Rise of Scientific Philosophy, S. 301).
Obwohl wir in einer Zeit leben, in der wir alle einen bestimmten Glauben an Dinge haben, scheint das Klima eher auf dem Akt des Glaubens zu beruhen als auf irgend-einem realen Gegenstand des Glaubens. »Fürchte dich nicht vor dem Leben. Glaube, dass das Leben lebenswert ist, und dein Glaube wird helfen, die Tatsache zu schaffen«, sagt der Pragmatiker William James.
Leider ist das nicht der Fall. Glauben schafft keine Tatsachen. Die Wahrheit ist unabhängig vom Glauben. Wie sehr ich es auch versuchen mag, etwas zu glauben macht es noch nicht wahr. Zum Beispiel kann ich von ganzem Herzen glauben, dass es morgen schneien wird, aber das garantiert mir keinen Schnee. Oder ich kann glauben, mein altes heruntergekommenes Auto sei ein Rolls Royce, aber mein Glaube ändert die Tatsachen nicht.
Glaube ist nur so gut, wie der Gegenstand, auf den wir unser Vertrauen setzen. Jemand mag zu mir kommen und sagen: »He, lass uns einen Flug mit meinem neuen Flugzeug machen! « Wenn ich herausfinde, dass sein Flugzeug gar nicht funktioniert und dass er nicht einmal eine Fluglizenz besitzt, dann ist mein Glaube, gleichgültig wie viel ich aufbringe, nicht gut gegründet.
Mein Glaube macht aus meinem Freund keinen großartigen Piloten, wenn wir einmal in der Luft sind! Wenn jedoch ein anderer Freund vorbeikommt und mir dasselbe Angebot macht, er aber ein geprüfter Pilot mit einem neuen Flugzeug ist, dann hat mein Vertrauen eine wesentlich solidere Grundlage. So ist es von Bedeutung, was ich glaube, denn mein Glaube macht es noch nicht wahr.
Auch die Bibel betont die Tatsache, dass es lebenswichtig ist, was man glaubt. Jesus sagte: »Denn wenn ihr nicht glaubt, dass Ich es bin, werdet ihr in euren Sünden sterben« (Johannes 8,24). Uns wird auch gesagt: »Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern Gottes Zorn bleibt auf ihm« (Johannes 3,36).
So liegt die Betonung in der Schrift weniger auf dem Akt des Glaubens als vielmehr auf dem Gegenstand des Glaubens. Herausgehoben wird nicht so sehr derjenige, der vertraut, sondern derjenige, dem vertraut wird. Jesus sagte: »Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich« (Johannes 14,6).
Die Menschen heute glauben, was immer sie zu glauben wünschen, aber das wird am Ende zu ihrer Zerstörung führen. Die berühmte Hörsaalgeschichte von dem Philosophen Georg Hegel illustriert die Art von Glauben, den die Leute zeigen und der vollkommen unbiblisch ist.
Hegel erläuterte, wie man erzählt, seine Geschichtsphilosophie in Bezug auf eine bestimmte Reihe von Ereignissen, als einer seiner Studenten Hegels Ansicht widersprach und sagte: »Aber Herr Professor, die Tatsachen sind anders.«
»Umso schlimmer für die Tatsachen«, war Hegels Antwort.
Eine der dunkelsten Perioden in der Geschichte Israels lag in der Zeit der Könige. Während dieser Zeit gab es einen Wettstreit zwischen Gott dem Herrn und Baal, einer hochverehrten Kultgottheit.
Ein Altar aus Holz wurde errichtet, und Teile eines Stiers wurden als Opfer darauf gelegt. Der Gott, der mit Feuer antworten und das Opfer verzehren würde, sollte als der wahre Gott in Israel anerkannt werden. Baal kam zuerst an die Reihe.
Wenn einer Feuer aus dem Himmel schleudern konnte, dann war es Baal – der große Naturgott, der das Wetter kontrollierte (z.B. Regen, Gewitter und Blitz). Die Priester des Baal zogen den ganzen Morgen bis zum späten Nachmittag um den Altar und flehten Baal an, sie zu erhören.
Diese falschen Priester sprangen um den Altar herum, schnitten sich selbst mit Schwertern, tanzten bis zur Raserei, wüteten und flehten den ganzen Tag. Doch nichts geschah. Niemand kann sagen, sie seien nicht aufrichtig gewesen oder hätten nicht geglaubt.
Als sie fertig waren und der Altar wieder hergestellt war, antwortete Gott der Herr mit Feuer vom Himmel und verzehrte Altar und Opfer. Die falschen Propheten des Baals wurden erschlagen (1. Könige 18).
Bedeuteten Aufrichtigkeit und Glaube Rettung, so wären diese Propheten verschont worden. So ist es aber nicht. Diese Propheten vertrauten auf den falschen Gegenstand. Sie hatten sich niemals entschieden, die Wahrheit zu untersuchen. Gott verlangt von den Menschen, ihren Glauben auf Jesus Christus zu setzen; nichts Geringeres wird sie oder ihn zufriedenstellen.
Aus „Das kann ich nicht glauben! Antworten auf skeptische Fragen“ von Josh McDowell. Christliche Literatur-Verbreitung (CLV), 33661 Bielefeld. Hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
Was ist der Sinn des Lebens?
Wir Menschen sind die einzigen irdischen Wesen, die nach Sinn fragen. Uns bewegen drei Grundfragen: Woher komme ich? Wozu lebe ich? Wohin gehe ich? Viele haben darüber nachgedacht.
Der Karlsruher Philosoph Hans Lenk betont, dass wir von seinem Fachgebiet keinerlei Antworten zu erwarten haben, wenn er schreibt: „Die Philosophie gibt selten endgültige inhaltliche Lösungen; sie ist ein Problemfach, kein Stoff- und Ergebnisfach. Für sie ist u. U. eine neue Problemperspektive viel wichtiger als eine Teillösung einer überlieferten Frage."
Der Dichter Hermann Hesse schreibt: „Das Leben ist sinnlos, grausam, dumm und dennoch prachtvoll - es macht sich nicht über den Menschen lustig, aber es kümmert sich um den Menschen nicht mehr als um den Regenwurm."
Die französische Schriftstellerin des Existentialismus und Atheistin Simone de Beauvoir verirrt sich in Sinnlosigkeit: „Welchen Sinn hat das Leben, wenn es doch radikal vernichtet, vernichtst wird? Weshalb ist es dann dagewesen? Sinnlos ist letztlich alles: die Schönheit des Lebens, die Taten der Menschen, alles. Das Leben ist absurd."
Auch die Wissenschaften wie Psychologie, Biologie, Medizin können uns keine Antwort geben, weil die Sinnfrage nicht zu ihrem Aussagenfeld gehört.
Manche Leute sehen den Sinn ihres Lebens darin, dass
- sie Gutes tun wollen: Viele hegen diesen humanistischen Gedanken, der noch nicht spezifisch christlich ist. Gutes zu tun ist zwar auch den Christen aufgetragen (Galater 6,10; 2 Thessalonicher 3,13), aber wer gute Werke tut, ist damit noch kein Christ.
- sie selbst zu Ansehen kommen: Sportler streben nach Weltmeistertiteln und Goldmedaillen. Künstler suchen ihre Anerkennung auf den Bühnen dieser Welt.
- sie sich Unvergängliches schaffen wollen: So meinen sie, in ihren Kindern oder in der Gesellschaft weiterzuleben (z. B. durch Stiftungen, die mit ihrem Namen verbunden sind). Andere wünschen, sich in eigenen Gedichten, Memoiren oder Tagebüchern zu verewigen.
Wir sollten bedenken: Aller weltlicher Ruhm ist nur zeitlich. Nach unserem Tod haben wir selbst nichts mehr davon, denn wohin wir gehen, da „haben wir kein Teil mehr auf der Welt an allem, was unter der Sonne geschieht" (Prediger 9,6).
Wenn unser Leben eine Schöpfung Gottes ist, so kann es nur dann sinnvoll sein, wenn es mit diesem Gott gelebt und von ihm geführt wird. Ein Menschenherz - selbst wenn es alles Glück dieser Welt besäße - bliebe rastlos, leer und unerfüllt, wenn es nicht Ruhe in Gott fände. Darum wollen wir von Gott erfahren, was uns Sinn gibt. In drei Punkten sei dies skizziert:
1. Gottes Ziel mit unserem Leben ist, dass wir zum Glauben kommen. Ohne den rettenden Glauben an den Herrn Jesus Christus gehen wir verloren. Darum sagte Paulus dem Kerkermeister zu Philippi: „Glaube an den Herrn Jesus, so wirst du und dein Haus selig!" (Apostelgeschichte 16,31). In diesem Sinn „will Gott, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen" (1 Timotheus 2,4). Weil diese Errettung für jedes Menschenleben vorrangig ist, sagte der Herr Jesus dem Gichtbrüchigen als Erstes: „Deine Sünden sind dir vergeben!" (Matthäus 9,2). Rettung der Seele hat aus der Sicht Gottes Vorrang vor der Heilung des Körpers.
2. Wenn wir errettet sind, stehen wir im Dienst für Gott: „Dienet dem Herrn mit Freuden!" (Psalm 100,2). Als Nachfolger Jesu soll unser Leben so ausgerichtet sein, dass wir auch andere zu Jüngern machen (Matthäus 28,19).
3. "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" (Matthäus 22,39). Mit diesem Liebesgebot verpflichtet uns Gott nicht nur an den Fernen in Südafrika oder Chile, sondern in erster Linie an jene Menschen, die uns unmittelbar anvertraut sind: unser Ehepartner, unsere Kinder, unsere Eltern, unsere Nachbarn, unsere Arbeitskollegen. Dass wir uns selbst lieben, setzt die Bibel als Tatsache voraus, aber dem Nächsten soll diese Liebe ebenso gelten.
Was wir im Glauben unter den zuvor genannten Punkten 2 und 3 gewirkt haben, das bezeichnet die Bibel als die Frucht unseres Lebens. Im Gegensatz zu allen vergänglichen Erfolgen ist nur die Frucht bleibend (Johannes 15,16). Gott sucht sie am Ende unseres Lebens und fragt uns, was wir mit anvertrauten Pfunden (Leben, Zeit, Geld, Begabungen) erwirkt haben (Lukas 19,11-27). Selbst der Becher kalten Wassers, den wir im Namen Jesu gereicht haben, hat dann Ewigkeitsbedeutung (Matthäus 10,42).
Aus „Fragen, die immer wieder gestellt werden“ von Prof. Dr.-Ing. Werner Gitt.
Christliche Literatur-Verbreitung (CLV), 33661 Bielefeld.
Hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
Was ist Sünde?
Ehe die Bibel das Wort „Sünde" nennt, führt sie uns deren Naturgeschichte plastisch vor Augen (1 Mose 3,1-13). Sie bringt nicht erst die Theorie und dann die Praxis, sondern umgekehrt erst die Praxis und leitet dann daraus das Grundsätzliche ab.
Die Sünde fand ihren Eingang in diese Welt durch die versuchliche Frage: „Sollte Gott gesagt haben?" (1 Mose 3,1). Sünde ist damit ein Handeln, das dem Willen Gottes entgegen gerichtet ist. Treffliche Spiegel, um die eigene Sündhaftigkeit zu erkennen, sind die Zehn Gebote (2 Mose 20,1-17) und die Bergpredigt Jesu (Matthäus 5-7). Wenn jemand ohne das Wort Gottes lebt, kennt er somit nicht dessen Willen, und damit lebt er automatisch und permanent in Sünde. Das zuerst in der Bibel vorkommende Wort für Sünde (hebr. chattath) in 1. Mose 4,7 bedeutet Zielverfehlung, ebenso ist das griechische „hamartia" zu übersetzen. Weitere Bedeutungen des Wortes Sünde sind Abbiegung, Verdrehung (hebr. awon), Bosheit, Schlechtigkeit (hebr. raa), Gewalttat (hebr. chamas), böse Gesinnung (hebr. räscha). Schon das bloße Fehlen der Gerechtigkeit ist Sünde: „Weh dem, der sein Haus baut mit Nichtgerechtigkeit" (Jeremia 22,13).
Im Neuen Testament lautet die entsprechende Definition für Sünde: "Was aber nicht aus dem Glauben geht, das ist Sünde" (Römer 14,23). Hermann Bezzel nannte die Reduktion des Menschen auf sich selbst Sünde. In Johannes 16,9 identifiziert Jesus die Generalsünde der Menschen mit der Beziehungslosigkeit ihm gegenüber: „dass sie nicht glauben an mich." Sünde ist die große Störung in dem Verhältnis zwischen Gott und Mensch. Wer nicht die Kurskorrektur durch Umkehr und Vergebung (1 Johannes 1,9) erfährt, der erlebt die Folge der Zielverfehlung als unabänderliches Gesetz: „Der Sünde Sold ist (ewiger) Tod" (Römer 6,23). Bei vielen Menschen steht die Gesundheit auf Platz 1 der Rangliste, aber sie beachten nicht die schlimmste Krankheit: Die Sünde - die Krankheit zum Tode.
Aus „Fragen, die immer wieder gestellt werden“ von Prof. Dr.-Ing. Werner Gitt.
Christliche Literatur-Verbreitung (CLV), 33661 Bielefeld.
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Dürfen unverheiratete Paare zusammenleben?
Dürfen unverheiratete Paare nach der Bibel zusammenleben? Ab wann ist ein Paar verheiratet: Nach der Entscheidung des Paares, zusammenbleiben zu wollen? Nach dem ersten Intimverkehr? Nach der standesamtlichen oder kirchlichen Trauung?
Zur Klärung dieser in unserer Zeit immer brennender werdenden Fragen sollen fünf Punkte biblischer Leitlinien vorangestellt werden. Wir wenden hier einen biblischen Auslegungsgrundsatz an, bei dem die Problemlösung nicht auf einen einzigen Vers zu fixieren ist, sondern sich erst im Kontext mehrerer Grundaussagen ergibt:
1. Ehe und Geschlechtlichkeit: Gott hat in seiner Schöpfungsordnung die Ehe gestiftet. Sie ist sein Wille und seine gute Idee: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei" (1 Mose 2,18). Sie ist als lebenslängliche Gemeinschaft angelegt (Matthäus 19,6), die darum nach der Trauformel solange gilt „bis dass der Tod euch scheide". Beim Einsetzen dieser von Gott gestifteten Gemeinschaft von Mann und Frau hatte der Schöpfer gesagt: „Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hangen, und sie werden ein Fleisch sein" (1 Mose 2,24). Das „Ein-Fleisch-Sein" meint zunächst die leibliche, geschlechtliche Gemeinschaft. Diese Kurzformel umfasst jedoch den ganzen Menschen und somit auch Seele und Geist. Zwei Menschen mit unterschiedlichen bisherigen Lebenswegen finden zu der innigsten Gemeinschaft, die es gibt. Sie werden eins in ihrem Empfinden und Denken sowie in geistlicher und leiblicher Beziehung. Die Geschlechtlichkeit ist ein Geschenk Gottes, und der eheliche Verkehr dient nach biblischer Sicht nicht nur zum Kinderzeugen:
„Entzieht euch einander nicht, höchstens auf Grund beiderseitigen Einverständnisses für eine bestimmte Zeit, um euch ungestört dem Gebet zu widmen" (1 Korinther 7,5; Menge).
„Dein Brunnquell möge gesegnet sein, dass du an der Frau deiner Jugend dich erfreuest! Das liebreizende Reh, die anmutige Gazelle - ihr Busen möge dich allezeit ergötzen, in ihrer Liebe sei immerdar trunken!" (Sprüche 5,18-19; Menge).
„Genieße das Leben mit deiner Frau, die du liebgewonnen hast" (Prediger 9,9; Menge).
Die Bibel zeigt uns den rechten Umgang mit der Sexualität. Sie grenzt sich ab sowohl von Prüderie (Hohelied 4) als auch von Wollust (Jeremia 5,8); Liebe und Achtung sind die bestimmenden Randbedingungen (Kolosser 3,19; 1 Petrus 3,7).
2. Ehe und Gemeinde als Stiftung Gottes: In dieser Welt gibt es viele Formen der menschlichen Gemeinschaft, von denen Ehe und Familie, Gemeinde und Staat (Römer 13,1-7) nach dem Willen Gottes sind. Die Gemeinde Jesu Christi und die Ehe aber sind zwei besondere Stiftungen Gottes und damit entgegen mancherlei Meinung keineswegs menschliche Erfindungen: Beide Gemeinschaften sind darum in einer gottlosen Welt angefochten (1 Timotheus 4,3; Offenbarung 2,9). Seit der Schöpfung gibt es keine menschliche Kultur ohne Ehe. Sie hat sich nie überholt und wird trotz ehefeindlicher Zeitströmungen und trotz menschlichen Fehlverhaltens alle Zeiten überdauern, weil sie in der Fürsorge Gottes für den Menschen begründet liegt. Ebenso wird die Gemeinde nach der Verheißung Jesu selbst von den Pforten der Hölle niemals überwältigt werden können (Matthäus 16,18).
3. Die Ehe als Gleichnis: Die Bibel umschreibt oft den Glauben und die Beziehung zwischen Gott und Mensch mit dem innigsten Vertrauensverhältnis, das zwischen Menschen denkbar ist, mit der Ehe. „Denn wie ein Mann eine Frau liebhat,... und wie sich ein Bräutigam freut über die Braut, so wird sich dein Gott über dich freuen" (Jesaja 62,5). Darum wird auch die Ehe als Gleichnis (griech. mystaerion = Geheimnis) für das Verhältnis Christi zu seiner Gemeinde gewählt: „... gleichwie auch Christus geliebt hat die Gemeinde und hat sich selbst für sie gegeben, ... so sollen auch die Männer ihre Frauen lieben" (Epheser 5,25+28). Von dieser Analogie sagt uns Gottes Wort: „Dieses Geheimnis ist groß!" (Epheser 5,32). Schon aus dem Gleichnischarakter der Ehe für die ewige Gemeinschaft mit Christus ist ableitbar, dass Ehe eine Gemeinschaft auf die ganze Lebenszeit ist. Jede geschiedene Ehe produziert ein Zerrbild der Vorstellungen Gottes und zerstört das Gleichnishafte. So wird auch Jesu kompromisslose Haltung in der Scheidungsfrage einsichtig (Matthäus 19,6-9).
4. Die Hurerei als Gleichnis: Wenn eine in Liebe und Treue geführte Ehe als Bild für das Verhältnis Gottes zu seinem Volkes steht, so bezeichnet die Bibel in Konsequenz den Abfall von Gott und die Anbetung fremder Götter und Götzen als Ehebruch oder Hurerei:
„Hast du auch gesehen, was Israel, die Abtrünnige, tut? Sie ging hin auf alle hohen Berge und unter alle grünen Bäume und trieb daselbst Hurerei. Und von dem Geschrei ihrer Hurerei ist das Land verunreinigt; denn sie treibt Ehebruch mit Stein und Holz" (Jeremia 3,6+9).
„Denn ich habe gesehen deine Ehebrecherei, deine Geilheit, deine freche Hurerei, ja deine Greuel auf Hügeln und auf Äckern" (Jeremia 13,27).
5. Was ist Hurerei? Für die beiden deutschen Wörter Hurerei und Unzucht gibt es in der Sprache des NT nur einen Ausdruck (griech. porneia), den wir in dem Wort Pornographie wiederfinden. Das Wort „Unzüchtiger" (griech. pornos) wird im NT einerseits neben Ehebrechern und Homosexuellen gebraucht (z. B. 1 Korinther 6,9) andererseits aber auch als Oberbegriff für jede Befriedigung des Geschlechtstriebes außerhalb der von Gott gesetzten Ehegemeinschaft (z. B. 1 Korinther 6,18; 1 Thessalonicher 4,3). Hierzu gehören
- voreheliche sexuelle Gemeinschaft (5 Mose 22,28)
- Intimgemeinschaft mit einer anderen Frau als der Ehefrau (3 Mose 18,20; Jeremia 5,8-9; Matthäus 5,32)
- Homosexualität (1 Mose 19,5; Römer 1,26-27; 1 Timotheus 1,10)
- Blutschande (1 Korinther 5,1)
- Vergehen mit dem Vieh (3 Mose 18,23).
Diejenigen, die Hurerei (Unzucht) treiben, stehen unter einem schweren Urteil Gottes:
„Weder die Unzüchtigen noch die Götzendiener noch die Ehebrecher noch die Weichlinge noch die Knabenschänder werden das Reich Gottes ererben" (1 Korinther 6,9-10).
„Die Unzüchtigen und die Ehebrecher wird Gott richten" (Hebräer 13,4).
„Draußen (in der Verdammnis) sind die ... Unzüchtigen und die Totschläger und die Götzendiener und jeder, der Lüge liebhat und tut" (Offenbarung 22,15).
Folgerungen: Nach diesen biblischen Grundlagen liegen die gesuchten Antworten auf der Hand. Das Zusammenleben unverheirateter Paare ist somit ebenso wie vor- oder außerehelicher Geschlechtsverkehr nach der Bibel als Hurerei zu bezeichnen und schließt vom Reiche Gottes aus, es sei denn, die Betreffenden wenden sich von diesem sündigen Leben ab und kehren um.
Ab wann aber ist ein Paar verheiratet? Mit der zunehmenden Entfremdung unseres Volkes von den Geboten Gottes beobachten wir mehr und mehr, dass unverheiratete Paare zusammenziehen und in einem „eheähnlichen", aber unverbindlichen Verhältnis leben. Sie sind dennoch nicht verheiratet, auch wenn manche keinen Unterschied zwischen ihrer Lebensgemeinschaft und einer Ehe sehen. Wie Gott solche Verhältnisse beurteilt, haben wir im vorangegangenen Punkt 5 bereits ausgesagt.
Aus dem Zeugnis der Bibel entnehmen wir, dass die Ehe nicht damit beginnt,
- wenn ein Paar beabsichtigt, den gemeinsamen Lebensweg zu gehen: Jakob wollte Rahel zur Frau haben. Als die vereinbarten sieben Jahre bis zur Heirat vorbei waren, sagte Jakob zu seinem Schwiegervater Laban: „Gib mir nun meine Braut, denn die Zeit ist da, dass ich zu ihr gehe" (1Mose 29,21). Hiermit war die Geschlechtsgemeinschaft angesprochen. Zweierlei geht aus dem Textzusammenhang hervor: Vor der Ehe hat Jakob nicht sexuell mit Rahel verkehrt, und die Ehe galt ab dem öffentlichen Fest der Hochzeit.
- wenn ein Paar Intimverkehr gehabt hat: Wenn in Israel ein Mann mit einem Mädchen geschlafen hatte, musste er es auch heiraten und - wie damals üblich - den Brautpreis zahlen (5 Mose 22,28-29). Intime Beziehungen waren bis zur offiziell geschlossenen Ehe nicht erlaubt.
Definition für Ehebeginn: Eine Ehe gilt erst dann - auch vor Gott - als geschlossen, wenn sich Mann und Frau dem in der jeweiligen Gesellschaft üblichen offiziellen Ritual der Verheiratung unterzogen haben.
Diese Definition ist an allen biblischen Beispielen von Hochzeiten nachvollziehbar. Hier finden wir folgendes biblische Auslegungsprinzip: Aus einer Fülle von Einzelereignissen wird das allen gemeinsame als eine biblische Lehre extrahiert. Ebenso ist diese Definition auf jeden entlegenen Stamm mit seinen eigenen, innerhalb dieser Gemeinschaft anerkannten Riten anwendbar wie auch für unseren Kulturkreis mit der Einrichtung des Standesamtes. Wichtig ist in allen Fällen, dass die Menschen der Umgebung in eindeutiger und offizieller Weise darum wissen, dass hier zwei Menschen in einer Ehe verbindlich zusammengehören. Sie stehen damit anderen nicht mehr zur Partnerwahl zur Verfügung.
Wenn ein Mann eine verheiratete Frau (oder ein verheirateter Mann eine andere Frau und umgekehrt) ansieht, um sie (ihn) zu begehren, so wird er (sie) nach der Bergpredigt Jesu zum Ehebrecher (Matthäus 5,28). Der Frau am Jakobsbrunnen sagte Jesus, dass der Mann, den sie hatte, nicht ihr (Ehe-) Mann war (Johannes 4,18). Wäre sie durch öffentlichen Eheschluss mit ihm verheiratet gewesen, hätte Jesus nicht in dieser Weise mit ihr geredet.
Die Bibel legt nirgends die äußere Form der Eheschließung fest, dennoch gibt es einen definierten Tag der Hochzeit, von dem an Mann und Frau offiziell zusammengehören. Zur Zeit Abrahams geschah dies anders (1 Mose 24,67) als bei Simson (siebentägige Hochzeitsfeier: Richter 14,10-30) oder zur Zeit Jesu (Hochzeit zu Kana: Johannes 2,1-11). In der Bundesrepublik ist allein die standesamtliche Trauung die öffentlich-rechtlich anerkannte Form des Ehebeginns, die gemäß obiger biblisch abgeleiteter Definition auch vor Gott als Ehe gilt.
Aus „Fragen, die immer wieder gestellt werden“ von Prof. Dr.-Ing. Werner Gitt.
Christliche Literatur-Verbreitung (CLV), 33661 Bielefeld.
Hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
Warum unterscheiden sich die biblischen Wunder von denen in anderen Wunderberichten?
Manche Leute glauben, die in der Bibel aufgezeichneten Wunder machten es unmöglich, die Schrift ernst zu nehmen. Sie werden mit der griechischen Mythologie und anderen Erzählungen von übernatürlichem und Bizarrem verglichen. Statt ihre Grundlagen zu untersuchen, stellt man sie sofort mit Legenden und Volksfrömmigkeit gleich.
Zugegeben, es gibt aus den Tagen unseres Herrn unter den Griechen und Römern viele Geschichten, die so phantastisch und lächerlich sind, dass sie ernsthafte Überlegungen nicht rechtfertigen. Dies steht in völligem Gegensatz zu den biblischen Wundern, die niemals eine gedankenlose Schaustellung des Übernatürlichen bieten.
Einfach zu sagen, weil manche übernatürlichen Ereignisse lächerlich und unwahr sind, ist jedes übernatürliche Geschehen oder Wunder, von dem berichtet wird, unwahr, ist fehlerhafte Beweisführung. Es bedeutet »Schuldspruch« durch unbedachte Gleichsetzung, man könnte auch sagen: Das Kind mit dem Bade ausschütten.
Die im Neuen Testament zur Bezeichnung von Wundern gebräuchlichen Wörter sind solche, die eine Vorstellung von übernatürlichen Kräften‹ ausdrücken. Dies sind die Wörter, die nicht nur von den Verfassern des Neuen Testaments verwendet werden, sondern auch von den griechischen Mythen. Doch im biblischen Bericht erscheint ein zusätzliches Wort, das selten, wenn überhaupt, von den griechischen und römischen Autoren gebraucht wird.
Das Wort ist ›Zeichen‹, womit die Bezeichnung eines Wunders oder ein wunderbarer Beweis gemeint ist. Johannes sagt am Ende seines Evangeliums: »Noch viele andere Zeichen, die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind, hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan. Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Messias ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen« (Johannes 20,30-31).
Die Wundergeschichten, wie sie die Bibel berichtet, dienen immer einem bestimmten Zweck und niemals der Prahlerei. Es gibt immer einen logischen Grund dafür. Zum Beispiel waren da 5.000 Menschen, die sofort Nahrung brauchten, und diese wurde prompt auf wunderbare Weise beschafft (Lukas 9,12-17).
Bei einem Hochzeitsfest in Kana war der Wein ausgegangen. Jesus behob diesen Mangel, indem er Wasser in Wein verwandelte (Johannes 2,1-11). Die Wunder Jesu wurden aus Liebe und Erbarmen für die Leidenden getan. Sie waren auch als objektive Zeichen für die Menschen gemeint, dass er der versprochene Messias war, da eine der Beglaubigungen des Messias Zeichen und Wunder sein sollten.
Auf diese Tatsache wies Jesus hin, als er von zwei Boten Johannes des Täufers über seine Identität befragt wurde. »Geht und berichtet Johannes, was ihr höret und seht: Blinde sehen wieder, und Lahme gehen; Aussätzige werden rein, und Taube hören; Tote stehen auf, und den Armen wird das Evangelium verkündet« (Matthäus 11,4-5).
Wenn man die wunderbaren Berichte in der Bibel und besonders in den Evangelien liest, muss man die Tatsache beachten, dass die Wunder von den Kritikern nicht geleugnet wurden. In seinem Leben und Wirken wurde Jesus niemals gefragt, ob er Wunder vollbrachte; er wurde immer gefragt, wie er fähig war, sie zu bewirken. Man wollte wissen, woher er die Macht und Autorität erhielt (Matthäus 21,33).
Es war ihnen unmöglich, zu leugnen, dass er wunderbare Dinge tat; buchstäblich Hunderte von Menschen waren geheilt worden, und es gab keine andere Erklärung dafür. Die Tatsache seiner Wunder stand nicht zur Diskussion. Sie konnten nicht geleugnet werden. Am Pfingsttag, weniger als zwei Monate nach der Kreuzigung Jesu, sagte Simon Petrus zu einer großen Versammlung: »Jesus den Nazaräer, den Gott vor euch beglaubigt hat durch machtvolle Taten, Wunder und Zeichen, die er durch ihn in eurer Mitte getan hat, wie ihr selbst wisst ...« (Apostelgeschichte 2,22).
Petrus behauptet hier, vor einer feindseligen Menge, dass die Menschen selbst die Wunder Jesu kannten. Allein schon die Tatsache, dass er nicht sofort niedergeschrieben wurde, zeigt, dass die Wunder, die Jesus vollbracht hatte, jedermann gut bekannt waren.
Ein Zeugnis aus erster Hand für das Wunderbare ist et-was, das es weder in anderen Religionen noch in der griechischen oder römischen Mythologie gibt. Der ehrliche Bericht von den übernatürlichen Werken, die in die natürliche Ordnung einbrechen, wird für uns in der Bibel durch Augenzeugen dieser Ereignisse festgehalten.
All diese Betrachtungen demonstrieren den qualitativen Unterschied der biblischen Wunder. Es ist nun wichtig zu überlegen, warum die Wunder abgelehnt werden. Ein Grund dafür, dass diese Wunder geleugnet werden, ist der, dass sie nicht in das Weltbild vieler Menschen passen. Sie haben niemals ein Wunder erlebt, und sie schließen daraus, dass Wunder nicht geschehen können bzw. unmöglich sind.
Statt die Beweise für das Wunderbare zu untersuchen, wird die ganze Idee von vornherein als vollkommen unmöglich ausgeschlossen. Das ist keine angemessene Wei-se, mit dieser Frage umzugehen, da nur jemand mit der Kenntnis aller vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Ereignisse die Möglichkeit von Wundern ausschließen könnte.
Es gibt ein passendes historisches Beispiel für die Dummheit, etwas von vornherein auszuschließen, weil es nicht in das eigene Weltbild passt. Als die Entdecker erstmals nach Australien kamen, trafen sie auf ein Tier, das allen Regeln der Systematik Hohn sprach. Sie entdeckten ein halb im Wasser lebendes, eierlegendes Säugetier, mit einem breiten, flachen Schwanz, Schwimmfüßen und einer Schnauze, die einem Entenschnabel glich. Dieses Tier nannten sie Schnabeltier.
Bei ihrer Rückkehr in die Heimat teilten sie der Welt ihren Fund mit. Die Leute betrachteten ihren Bericht als Betrug, da kein Tier, wie das oben beschriebene, überhaupt existieren konnte. Obwohl die Aussage von ehrbaren Augenzeugen stammte, wurde sie auf Grund ihres Weltbildes zurückgewiesen.
Sie gingen ein zweites Mal nach Australien und kehrten mit dem Fell eines toten Schnabeltiers zurück. Wieder beschuldigten die Leute sie des Betruges. Offenbar nahmen diese Leute den Ausspruch Benjamin Disraelis ernst: »Ich habe es mir zur Regel gemacht, nur das zu glauben, was ich verstehe« (The Infernal Marriage, Teil 1, Kap.4). Aber, wie Charles Caleb Colton gesagt hat: »Wer nur das glaubt, was er voll begreifen kann, muss einen sehr langen Kopf oder einen sehr kurzen Glauben haben« (Frank Mead, S. 17, Encyclopedia of Religious Quotations).
Unglücklicherweise nehmen viele Menschen diese Haltung ein und sprechen das Urteil, ehe sie die Beweise untersucht haben. Diese Einstellung ist nicht nur unwissenschaftlich, sondern sie kann auch für den, der sie vertritt, gefährlich sein. Wenn es einen Gott gibt und wenn er sich durch das Wunderbare offenbart hat, dann beraubt sich der Mensch seiner einzigen Möglichkeit, dies herauszufinden.
Indem er sich weigert, die Möglichkeit zu akzeptieren, dass Gott auf übernatürliche Weise in die Geschichte ein-greift, zerstört er seine einzige Hoffnung darauf, den Sinn des Lebens zu verstehen. Daher ist es von höchster Bedeutung, die Möglichkeit von Wundem zumindest in Betracht zu ziehen, weil die Ewigkeit auf dem Spiel steht. Tatsächlich, »es gibt mehr Ding' im Himmel und auf Erden, Horatio, als unsre Schulweisheit sich träumen lässt«.
Aus „Das kann ich nicht glauben! Antworten auf skeptische Fragen" von Josh McDowell. Christliche Literatur-Verbreitung (CLV), 33661 Bielefeld. Hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
Wie können Wunder möglich sein?
Die folgenden Aussagen, die eine alt und die andere modern, sind typisch für die Reaktion der Menschen auf das Wunderbare. »Denn nichts kann ohne Ursache geschehen; nichts geschieht, das nicht geschehen kann; und wenn das, was geschehen konnte, geschehen ist, darf es nicht als ein Wunder interpretiert werden. Folglich gibt es keine Wunder... Wir ziehen daher folgenden Schluss: Was geschehen konnte, ist kein Wunder« (Cicero, De Divinatione, 2,28).
»Da gibt es beispielsweise den Bericht über das Leben Jesu Christi in der Bibel. Dieser Bericht enthält Erzählungen von Ereignissen, die, im Licht der bekannten Tatsachen der natürlichen Ordnung betrachtet, nicht geschehen konnten.
Kinder werden nicht von Jungfrauen geboren, Engel bringen den Menschen keine Botschaften, Männer gehen nicht auf dem Wasser, Menschen, die gestorben sind, kehren nicht zum Leben zurück, usw.
Die Geschichte von Jesus Christus war voll von Dingen, von deren Unmöglichkeit die Menschen wussten; daher konnte die Geschichte kein wortgetreuer Bericht des tatsächlichen Geschehens sein.
Als das Neue Testament geschrieben wurde, mögen die Menschen naiv genug gewesen sein, die Dinge zu glauben, die über Jesus gesagt wurden, und sie mögen keinen Widerspruch zwischen den Berichten und ihrer Kenntnis der Welt gesehen haben, aber jetzt war alles anders« (Protestantism, zitiert von J. Leslie Dunstan, Washington Square Press, Inc., New York, 1962, S.128-129).
Viele lachen über die Vorstellung, Wunder könnten möglich sein. Sie behaupten, Wunder seien eine Verletzung der Naturgesetze und daher für den modernen Menschen unannehmbar. Die Schrift jedoch enthält von Anfang bis Ende Geschichten vom Wunderbaren. Es gibt Berichte von Blinden, die plötzlich ihr Augenlicht erhielten, von Toten, die auferweckt wurden, und von außergewöhnlichen Geschehnissen in der Natur, wie einer weltweiten Flut und der Teilung des Roten Meeres.
Die Basis für den Glauben an das Wunderbare beruht auf der biblischen Vorstellung an Gott. Der allererste Vers der Bibel entscheidet die Frage: »Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde« (1. Mose 1,1).
Wenn dieser Vers so akzeptiert werden kann, dass am Anfang ein unendlicher, persönlicher Gott das Universum erschuf, dann dürfte der Rest kein Problem sein. Wenn er die Fähigkeit hat, das zu tun, dann werden die jungfräuliche Geburt, das Geschehen auf dem Wasser, das Sättigen von 5.000 Menschen mit ein paar Laiben Brot und Fischen und die anderen biblischen Wunder nicht nur möglich, sondern sie sind sogar zu erwarten.
Natürlich, wenn man nicht an Gott glaubt, wird man das Wunderbare nicht akzeptieren, aber für den, der die reale Möglichkeit in Betracht zieht, ist es überhaupt nicht lächerlich. Wie der Apostel Paulus einst zu einem ungläubigen König sagte: »Warum haltet ihr es für unglaubhaft, dass Gott Tote auferweckt? « (Apostelgeschichte 26,8).
So steht hinter dieser wichtigen Frage das bekannte Problem, ob Gott existiert oder nicht. Denn wenn es einen Gott gibt, dann sind Wunder sicher möglich. Tatsächlich setzt schon die Natur der Frage: »Wie können Wunder möglich sein? « voraus, dass es einen Gott gibt, denn ein Wunder ist ein Akt Gottes.
Was die Idee betrifft, dass Wunder die Gesetze der Natur oder der Wissenschaft verletzen, so müssen wir bedenken, dass die wissenschaftlichen Gesetze weder Ereignisse vorschreiben, noch sie erklären. Sie sind bloß eine Verallgemeinerung von Ursachen und Wirkungen, die man beobachten kann.
Man kann die Behauptung, das Rote Meer habe sich vor 3500 Jahren geteilt, nicht damit zurückweisen, dass man feststellt, dieses Ereignis trete nicht jeden Tag ein. Man kann sich zur Leugnung des Wunderbaren nicht auf die Naturgesetze berufen, da die Bibel lehrt, dass ein allmächtiger Gott von Zeit zu Zeit mit mächtigen Taten in die natürliche Ordnung eingegriffen hat.
Ein Wunder ist definitionsgemäß ein Ereignis, das ein-malig und ohne Beispiel ist. Wir können es unmöglich wie andere Geschehnisse beurteilen. Der richtige Weg festzustellen, ob etwas geschehen ist, ist nicht die Frage, ob wir es erklären können. Die erste Frage, die gestellt werden muss, lautet nicht, kann es geschehen sondern vielmehr, ist es geschehen?
Wenn festgestellt werden kann, dass ein Ereignis statt-gefunden hat, dass es sich aber der Erklärung entzieht, so müssen wir immer noch die Tatsache zugestehen, dass es sich ereignet hat, Erklärung hin oder her.
Die Beweise für die biblischen Wunder sind historisch ebenso stark, wie für andere historische Ereignisse (wie der Fall Roms und die Eroberung Alexanders des Großen). Nur weil Wunder außerhalb der normalen täglichen Erfahrung stehen, bedeutet das nicht, dass sie nicht geschehen sind oder geschehen.
Wenn man also alle Beweise in Rechnung zieht, gibt es ausgezeichnete Gründe dafür, nicht an die Möglichkeit von Wundern zu glauben, sondern auch an ihre Wirklichkeit.
Aus „Das kann ich nicht glauben! Antworten auf skeptische Fragen" von Josh McDowell. Christliche Literatur-Verbreitung (CLV), 33661 Bielefeld. Hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
Ist das Christentum der einzige Weg zum ewigen Leben?
Es gibt so viele Religionen. Diese können doch nicht alle falsch sein.
Ist es nicht vermessen, wenn das Christentum behauptet, der einzige Weg zum ewigen Leben zu sein?
Keine Religion rettet, auch nicht die christliche, wenn sie sich als Religion gebärdet. Es gibt nur einen Gott, nämlich den, der Himmel und Erde gemacht hat. Nur die Bibel berichtet von diesem Gott. Nur er kann uns darum verbindlich sagen, was zu unserer Rettung dient. Wäre irgendeine Religion in der Lage, uns vor der ewigen Verlorenheit retten zu können, so hätte Gott uns diese genannt. Der Kreuzestod Jesu wäre dann nicht erforderlich gewesen. Da aber das Opfer von Golgatha erbracht wurde, war es zur Rettung unbedingt nötig. Somit gibt uns das Kreuz Jesu den eindeutigen Hinweis, dass es keine billigere Methode gab, um die Sünde vor dem heiligen Gott zu tilgen. Im Kreuzestod Jesu hat Gott unsere Sünde gerichtet, so dass uns nun allein die persönliche Hinwendung zu Jesus Christus und die Übergabe unseres Lebens an ihn retten.
In allen Religionen muss sich der Mensch durch eigene Anstrengung selbst erlösen; nach dem Evangelium hat Gott alles durch seinen eigenen Sohn getan, und der Mensch nimmt das Heil nur noch im Glauben in Empfang. Darum heißt es in Apostelgeschichte 4,12 auch so ausschließlich: „In keinem andern ist das Heil, ist auch kein anderer Name (außer Jesus) unter dem Himmel den Menschen gegeben, darin wir sollen selig werden." Außer Jesus gibt es keine andere Brücke in den Himmel!
Alle Religionen sind nur glitzernde Fata Morganen in der Wüste einer verlorenen Menschheit. Einem Verdurstenden hilft kein Wahnbild einer Wasserquelle. Ebenso bringt die Toleranzidee gegenüber allen Phantasiegebilden den Menschen letztlich zu Tode (Sprüche 14,12). Er braucht frisches Wasser. Die Bibel zeigt mit großer Eindeutigkeit auf die einzige reale Oase, auf die einzige Überlebenschance, auf Jesus Christus:
„Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater denn durch mich" (Johannes 14,6).
„Einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus" (1 Korinther 3,11).
„Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht" (1 Johannes 5,12).
Aus „Fragen, die immer wieder gestellt werden“ von Prof. Dr.-Ing. Werner Gitt. Christliche Literatur-Verbreitung (CLV), 33661 Bielefeld. Hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
Woran kann ich erkennen, dass das Evangelium göttlichen Ursprungs ist?
Schon einige markante Unterschiede zwischen den Religionen und dem Evangelium können uns in der Wahrheitsfrage weiterhelfen.
Lehren nicht alle Religionen im Grunde dasselbe?
Viele Leute fragen sich, warum wir so viel Aufhebens um Jesus Christus und das Christentum machen, da sie glauben, alle Religionen seien im Grunde gleich. Sie nehmen an, dass alle Glaubensbekenntnisse von derselben Sache sprechen und sie nur auf unterschiedliche Weise ausdrücken.
Ein Mann gab einmal folgende Erläuterung. Er sagte: »Stellen Sie sich vor, Sie nehmen zehn Männer und verbinden ihre Augen, dann führen Sie sie zu einem Elefanten. Nun lassen Sie jeden von ihnen einen anderen Teil des Elefanten berühren – Schwanz, Rüssel, usw. – ohne ihnen zu sagen, was sie berühren. Dann führen Sie die Männer zurück, nehmen ihre Augenbinde ab und lassen sie beschreiben, was sie berührt haben. « Der Mann fragte dann: »Würden ihre Beschreibungen übereinstimmen? « Die Antwort lautet natürlich nein.
Der Mann sagte dann: »Obwohl diese zehn Männer dasselbe Ding berührten, stimmten sie nicht überein, weil jeder einen anderen Teil berührte oder, wenn Sie so wollen, es aus einem anderen Winkel erfuhr. « Er kam zu dem Schluss: »Ist es auf dem Gebiet der Religion nicht genauso? Erfahren nicht all die verschiedenen religiösen Gruppen – Christen, Moslems, Mormonen, Buddhisten, usw. – denselben Gott, erklären ihn aber auf unterschiedliche Weise? Können sie also nicht alle wahr sein, nur dass der Schwerpunkt jeweils anders liegt? «
Das Problem mit diesem Beispiel liegt darin, den Elefanten mit Gott zu identifizieren. Sie setzen voraus, dass all diese Leute denselben Gott erfahren, während dies tatsächlich aber nicht wahr ist. Das Christentum und der Islam können nicht gleichzeitig wahr sein, noch Mormonismus und Buddhismus.
Alle Religionen können nicht gleichzeitig wahr sein, da sie viele Dinge lehren, die einander vollkommen entgegengesetzt sind. Sie mögen alle falsch sein, aber sicher können nicht alle richtig sein, denn die Ansprüche der einen schließen die andere aus.
Was die Erlösung und die Person Jesu Christi betrifft, so erkennt nur das historische Christentum ihn als den ewigen Gott, der Mensch wurde und für die Sünden der Welt starb und am dritten Tag wieder auferstand. Erlösung ist nur durch das Vertrauen in diesen Jesus zu erlangen.
Der Jesus des Islam war nicht der Sohn Gottes, der für die Sünden der Welt starb; noch ist der Jesus des Mormo-nismus oder der Christlichen Wissenschaft derselbe Jesus, den die Bibel offenbart.
Erlösung geschieht in diesen Religionen nicht durch Gnade oder durch den Glauben, sondern sie ist eine Frage der Taten. So wird deutlich, dass wir es mit unterschiedlichen religiösen Vorstellungen zu tun haben, die nicht mit-einander vereinbar sind.
Selbst wenn manche Religionen oberflächlich gesehen gleich zu sein scheinen, je näher man den zentralen Lehren kommt, umso deutlicher werden die Unterschiede. Es ist vollkommen falsch zu sagen, alle Religionen seien gleich. Der Gott der Christen ist nicht der Gott der Mormonen, Moslems oder der Christlichen Wissenschaft. Wenn der Gott der Bibel der einzig wahre Gott ist, dann existieren die anderen Götter nicht und sollten nicht verehrt werden.
Aus „Das kann ich nicht glauben! Antworten auf skeptische Fragen“ von Josh McDowell. Christliche Literatur-Verbreitung (CLV), 33661 Bielefeld. Hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
Unterschiede zwischen dem Christentum und den östlichen Religionen
Wir leben in einer Zeit wachsender Technologie und Kommunikation, und mit Hilfe von Medien wie dem Fernsehen werden wir zu Zeugen von Ereignissen rund um die Welt. Das hat zu einer größeren Vertrautheit mit den Gedanken und religiösen Vorstellungen anderer Völker geführt.
Der Osten ist dem Westen begegnet, und wir sehen, dass es große Unterschiede zwischen dem Christentum und den Religionen des Ostens gibt. Der Gott des östlichen Denkens ist unpersönlich, während der Gott der Bibel persönlich ist. In manchen östlichen Religionen ist Gott alles, und alles ist Gott, während die Bibel lehrt, dass Gott unabhängig von seiner Schöpfung ist.
Eines der grundlegenden Konzepte des östlichen Denkens ist das Konzept der kosmischen Illusion (Maya im Sanskrit); die materielle Welt ist eine Illusion und Sünde ist nichts als das Unwissen über die Tatsache der Illusion.
Die Bibel lehrt, dass die Welt objektive Realität besitzt, und die Sünde ist nicht etwa bloße Unwissenheit über die Illusion von der Welt, sondern vielmehr vorsätzliche Rebellion gegen den sehr realen, unendlichen Gott.
Das Gesetz des Karma ist ein komplizierter Glaube, der in vielen der östlichen Religionen vorkommt. Gutes Karma oder gute Taten sind der Weg, auf dem eine Person aus dem Zyklus der Wiedergeburt befreit wird, während schlechtes Karma dazu führt, dass jemand in einer niedrigeren als der vorherigen Form wiedergeboren wird. Die Erlösung beruht hier auf Taten.
Die Bibel lehrt, dass menschliche Taten in der Frage der ewigen Erlösung nicht berücksichtigt werden. »… hat er uns gerettet – nicht weil wir Werke vollbracht hätten, die uns gerecht machen können, sondern aufgrund seines Erbarmens« (Tit. 3,5). Taten haben einen sehr wichtigen Platz, aber sie geschehen in einem Leben, das schon die Erlösung Gottes empfangen hat und sollen ein dankbarer und schöner Ausdruck dafür sein, dass die Erlösung für diese Person wirklich ist (Eph. 2,10).
Was die Vorstellung von der Seelenwanderung betrifft oder der ständigen Wiedergeburt, bis man das Nirwana oder ewige Glückseligkeit erreicht, so lehrt die Bibel kein solches Evangelium der zweiten Chance. Die Lehre der Bibel besagt, dass jeder Mensch einmalig ist, nicht Teil von allem, und wenn diese einmalige Person stirbt, muss sie sich vor Gott im Gericht verantworten (Hebr. 9,27).
Die christliche Weltanschauung ist vollkommen verschieden von der der östlichen Religionen. Die Geschichte besitzt für den östlichen Geist weder Ziel noch Sinn; sie ist ein endloser Kampf. Die Bibel zeigt einen übernatürlichen Gott, der auf das Ziel hinarbeitet, sein ewiges Königreich zu errichten.
Ein weiterer Weg, der dazu gedient hat, das östliche Denken der westlichen Welt nahezubringen, ist die Drogenkultur. Zusammen mit dem Auftreten der Drogen an den Universitäten der sechziger Jahre kamen die östlichen Religionen, die sich hervorragend für diejenigen eigneten, die einen Ausweg suchten. Dieses gesteigerte Interesse innerhalb der akademischen Gemeinschaft, brachte eine neue Literatur mit östlichen Gedankenformen, die dann begannen, unsere Kultur zu durchdringen. Autoren wie Hesse, Castaneda und Pirsig (Zen und die Kunst, ein Motorrad zu warten) wurden populär. Selbst Gruppen wie die Transzendentale Meditation (TM) gewannen Ansehen und kamen überall auf.
Es gibt noch viele weitere Unterschiede zwischen dem religiösen Denken des Ostens und dem Christentum; es gibt nur wenige Gemeinsamkeiten, selbst oberflächlicher Natur. Die obengenannten Unterschiede sind ausreichend, um das Fehlen jeglicher Religionen in Fragen wichtiger, fundamentaler Glaubenslehren aufzuzeigen.
Aus „Das kann ich nicht glauben! Antworten auf skeptische Fragen“ von Josh McDowell. Christliche Literatur-Verbreitung (CLV), 33661 Bielefeld. Hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
Welche Hoffnung bietet das Christentum?
Wir leben in einer Zeit, in der die Menschen pessimistisch in die Zukunft blicken. Pessimisten hat es immer gegeben, aber jetzt besteht ein allgemeines Gefühl der Hoffnungslosigkeit für die Zukunft. Mit dem Aufkommen immer zielgenauerer Nuklearwaffen hat Furcht unseren Planeten verschlungen.
Beispiele für diese Haltung finden sich in den folgenden Aussagen: »Es wird immer deutlicher, dass nicht Hunger oder Mikroben oder Krebs, sondern der Mensch selbst die größte Bedrohung der Menschheit darstellt« (Carl Jung, Epilogue, Modern Man in Search of a Soul, New York, Routledge Books, 1933).»Das wirkliche Problem liegt im Herz und im Geist der Menschen. Es ist kein Problem der Physik, sondern der Ethik. Es ist leichter, Plutonium zu entschärfen, als den bösen Sinn des Menschen« (Albert Einstein, zitiert von Mead, S. 192).
»Heute ist selbst das Überleben der Menschheit eine utopische Hoffnung« (Norman O. Brown, Life against Death, London, Sphere Books, Ltd., 1968, S. 267).
»Die Welt ist jetzt für alles Geringere als Utopia zu gefährlich geworden« (John Rader Patt, The Step of Man, New York, John Wiley and Sons, Ltd., 1966, S. 196).
Das Problem fehlender Hoffnung und fehlenden Lebenssinns ist nicht auf unsere Generation beschränkt. Es ist in der Vergangenheit von anderen zum Ausdruck gebracht worden, die dieselbe Leere fühlten, wie unsere moderne Welt. Für einen großen Teil der Bevölkerung ist dieses Leben alles, was es gibt, und es besteht keine Hoffnung jenseits des Grabes, aber diese Idee ist nichts Neues.
Vergleichen Sie, was einige Autoren der Vergangenheit über den Tod gesagt haben. »Wenn der Mensch einmal stirbt, gibt es keine Auferstehung« (Aischylos); »Hoffnung gibt es nur für die, die leben, aber die, die gestorben sind, sind ohne Hoffnung« (Theokrit); »Wenn unser kurzes Licht einmal erlischt, gibt es eine ewige Nacht, in der wir schlafen müssen« (Catull).
Gegen diesen Hintergrund von Pessimismus bietet Jesus Christus wahre Hoffnung. Er gibt der Menschheit Gelegenheit, mit Gott und den Mitmenschen ins Reine zu kommen. So bietet das Christentum denen, die Jesus an-nehmen, unumschränktes Leben: »Ich bin gekommen, da-mit sie das Leben haben und es in Fülle haben« (Johannes 10,10).
Doch die Fülle des Lebens endet niemals. Es gibt eine Hoffnung auf immerwährendes Leben, die auf dem Versprechen Gottes in Jesus Christus beruht. Jesus sagte: »Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben« (Johannes 11,25-26).
In einer sich verändernden Welt existiert ein unveränderlicher Gott, dessen Worte für immer bestehen. »Das Gras verdorrt, die Blume welkt; aber das Wort unsres Gottes bleibt in Ewigkeit« (Jes. 40,8). Und er selbst verändert sich niemals: »Jesus Christus ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit« (Hebr. 13,8).
Ralph Barton, einer der führenden Karikaturisten Amerikas, hinterließ, bevor er sich das Leben nahm, an sein Kopfkissen geheftet folgende Notiz: »Ich hatte wenig Schwierigkeiten, viele Freunde, große Erfolge; ich bin von Frau zu Frau gegangen, von Haus zu Haus, ich habe große Länder der Welt besucht, aber ich habe es satt, Mittel zu finden, um die vierundzwanzig Stunden des Tages zu füllen« (Bill Bright, Jew and the Intellectual, S. 14).
Shakespeare sagte über das Leben: »Es ist eine Geschichte, erzählt von einem Idioten, leerer Schall und Rauch, und es bedeutet nichts« (Tragedy of MacBeth, V. v.).
Welcher Gegensatz zu den Worten des Apostels Paulus, die dieser unmittelbar vor seinem drohenden Tod schrieb: »Denn ich werde nunmehr geopfert, und die Zeit meines Aufbruchs ist nahe. Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, die Treue gehalten. Schon jetzt liegt für mich der Kranz der Gerechtigkeit bereit, den mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag geben wird, aber nicht nur mir, sondern allen, die sehnsüchtig auf sein Erscheinen warten« (2. Tim. 4,6-8).
Aus „Das kann ich nicht glauben! Antworten auf skeptische Fragen“ von Josh McDowell. Christliche Literatur-Verbreitung (CLV), 33661 Bielefeld. Hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
Gibt es einen Übergang von unbelebter Materie zu lebendigen Organismen?
Die frühere scharfe Trennung zwischen anorganischer und organischer Chemie hatte einen gewichtigen Grund:
In der unbeeinflussten Natur entstehen organische Verbindungen nur durch Aktivität der Organismen. Mit dem Tod des Organismus setzt der umgekehrte Prozess ein: Die organischen Stoffe zerfallen in ihre anorganischen Bestandteile.
Als der Chemiker F. Wöhler 1828 das eindeutig anorganische Ammoniumcyanat in die organische Verbindung Harnstoff umwandelte, war dieser grundsätzliche Unterschied nicht mehr gegeben. Durch zielstrebige und planvolle Tätigkeit ist man heute in der Lage, zahlreiche organische Verbindungen zu synthetisieren. Unabdingbar ist dabei die Kenntnis von Chemie und Verfahrenstechnik, kurz: der Einsatz von Geist. Betrachten wir nun die Lebewesen, so stellen wir fest, dass es auf der physikalisch-chemischen Ebene in Pflanzen und Tieren und beim Menschen keine Prozesse gibt, die den physikalischen und chemischen Vorgängen außerhalb lebender Organismen widersprechen. Die bekannten Naturgesetze haben auch hier ihre volle Gültigkeit. Zwischen unbelebter Materie und der Materie in Lebewesen gibt es somit keinen prinzipiellen Unterschied auf der Ebene von Chemie und Physik. Die neodarwinistischen Ansätze über die Entstehung erster Lebewesen in der Ursuppenatmosphäre gehen über diese Erkenntnis hinaus und behaupten, dass es einen verhältnismäßig glatten und unproblematischen Übergang von unbelebter Materie zu lebenden Organismen gibt. Ein lebendiger Organismus darf aber nicht verwechselt werden mit Materie in Lebewesen. Die Gesamterscheinung des Organismus wird nicht angemessen verstanden, wenn man sie nur unter dem Gesichtspunkt der isolierten Erklärbarkeit ihrer einzelnen Teile betrachtet. Organismen enthalten als wichtige Zutat Information, jene geistige Größe, die die Materie nicht von selbst erzeugen kann. Sie ist dafür verantwortlich, dass jedes Lebewesen auf eine bestimmte Gestalt hinstrebt und in der Lage ist, sich zu vermehren. In der unbelebten Natur gibt es das Prinzip Vermehrung (Reproduktion aufgrund eingeprägter Information) nicht. Information wird damit zum kennzeichnenden Kriterium, um einen lebenden Organismus von unbelebter Materie deutlich zu unterscheiden. Ebenso hat die Entstehung einer individuellen Gestalt - im Gegensatz zur Kristallbildung - nichts mit einer physikalisch-chemisch bedingten Strukturgesetzlichkeit zu tun. Bei dem Phänomen Leben handelt es sich um eine Qualität, die jenseits von Physik und Chemie liegt. Gerade die sog. Evolutionsexperimente, die die Entstehung des Lebens als ein rein physikalisch-chemisches Phänomen belegen sollten, bestätigen unsere Aussage: "Niemals kann Information in einem physikalisch-chemischen Experiment entstehen!"
Bei den vielzitierten Miller-Experimenten konnten einige Aminosäuren, die Grundbausteine der Proteine, synthetisiert werden; Information ist jedoch nie entstanden. Damit liegt dieser Versuch außerhalb dessen, was man als Evolutionsexperiment bezeichnen könnte.
Der von M. Eigen entworfene Hyperzyklus ist ein reines Gedankenexperiment ohne die notwendige experimentelle Bestätigung. Mit Hilfe von sogenannten „Evolutionsmaschinen" wollte Eigen die Evolution in den Stand des Experimentellen versetzen. Gegenüber „Bild der Wissenschaft" (H. 8, 1988, S. 72) sagte er: „In einer unserer Maschinen haben wir Bakterienviren evolvieren lassen... Dieses Projekt hatte bereits Erfolg. In nur drei Tagen konnten wir eine Mutante isolieren, die die entsprechende Resistenz aufwies. Das Beispiel zeigt, dass es möglich ist, den EvolutionsProzess im Labor nachzuahmen." Solche Aussagen erwecken den Eindruck, als wäre hier ein Evolutionsexperiment gelungen. In Wirklichkeit wurde von bereits vorhandenen Lebewesen ausgegangen. Auch hier ist keine neue Information entstanden, sondern mit vorliegender werden Versuche ausgeführt, die somit keine Aussage über die Entstehung von Information liefern.
Es gilt als bedeutsames Faktum festzuhalten: In keinem Laboratorium der Welt ist es je gelungen, aus unbelebten organischen Stoffen lebendige Organismen „herzustellen". Dies ist umso beachtenswerter, als die Biotechnik mit dem Lebendigen zahlreiche Manipulationsmöglichkeiten entwickelt hat. Bezeichnenderweise setzt Biotechnik immer bereits bei Lebendigem ein und versucht es lediglich zu manipulieren. Offenbar ist die Kluft zwischen chemotechnischen Verfahren und der Biotechnik unüberwindbar. Ja, selbst wenn es eines Tages nach unermüdlicher Forschertätigkeit und Einsatz aller Kenntnisse möglich sein sollte, würde damit bewiesen: Leben ist nur durch Einsatz von Geist und Schöpfertätigkeit erklärbar.
Aus „Fragen, die immer wieder gestellt werden" von Prof. Dr.-Ing. Werner Gitt. Quelle und Copyright: Christliche Literatur-Verbreitung (CLV), 33661 Bielefeld. Mit freundlicher Genehmigung.
Wie alt ist die Erde, wie alt das Universum?
Gibt es eine wissenschaftliche Methode zur Ermittlung des Erdalters? Was halten Sie von der C14-Methode?
Bisher ist keine physikalische Methode bekannt, um das Alter der Erde oder des Universums zu ermitteln. Warum nicht?
Es gibt in der Natur keine Uhr (in Form eines zeitanzeigenden Ereignisses), die seit der Schöpfung der Welt mitläuft. Der radioaktive Zerfall instabiler Atome scheint auf den ersten Blick als Uhr in Frage zu kommen. Jedes instabile Isotop eines chemischen Elementes hat eine ihm eigene Halbwertszeit. Diese ist jener Zeitraum T, innerhalb dessen die jeweils vorhandene Anzahl von Atomen durch radioaktiven Zerfall auf die Hälfte abnimmt. Von den in der Natur vorkommenden 320 Isotopen sind über 40 als radioaktiv bekannt. Bei der radiometrischen Altersbestimmung geht man von diesem physikalischen Effekt aus. Es wird unterschieden zwischen den Langzeituhren
- Uran/Thorium-Blei-Uhren: T = 4,47·109 Jahre bei Uran-238 (238U)
- Kalium-Argon-Uhr: T = 1,31·109 Jahre bei Kalium-40 (40K)
- Rubidium-Strontium-Uhr: T = 48,8·109 Jahre bei Rubidium-87 (87Rb)
- und der Kurzzeituhr 14C (gesprochen: C-14) mit T = 5730 Jahren.
Bei der mathematischen Behandlung der physikalischen Zerfallsgleichungen hat man allerdings immer eine Gleichung weniger zur Verfügung als das System Unbekannte enthält. Ein solches System ist mathematisch prinzipiell unlösbar. Das bedeutet physikalisch: Die Ausgangsmenge des Zerfallsmaterials ist unbekannt, denn niemand weiß, wie viel instabile Atome zum Entstehungszeitpunkt vorhanden waren. Daneben gibt es noch die sog. Isochronenmethode, die die Kenntnis der Anfangsmenge dadurch zu umgehen sucht, dass nur kongenetische Proben verwendet werden dürfen. Die Ungewissheit verlagert sich hier darauf, dass es keine a-priori-Kriterien dafür gibt, ob eine Probe zu einer kongenetischen Gesamtheit gehört.
Etwas anders liegt der Fall bei der 14C-Methode. Hier kann der Anfangswert mit Hilfe der Dendrochronologie (Abzählung von Baumringen) bestimmt werden. Da die ältesten Bäume etwa 5000 Jahre alt sind, lässt sich zugehörig zu jedem Jahresring die Anfangsmenge zu dem entsprechenden Alter errechnen. Die älteste bekannte noch existierende Pflanze ist mit 4915 Jahren (von 1989 aus betrachtet) die knorrige Borstenkiefer (Pinus aristata) in Nevada. Über die Anzahl der Baumringe gewinnt man eine Eichkurve, die es nun erlaubt, auch das Alter einer Probe mit unbekanntem Alter durch Vergleich zu ermitteln. Die 14C-Methode ist nur auf wenige Jahrtausende anwendbar. Die im Rahmen der Evolutionslehre genannten Jahrmillionen beruhen nicht auf exakten physikalischen Messungen, sondern gründen sich auf die sog. „Geologische Zeitskala", die davon ausgeht, dass die Zeitdauer jeder geologischen Formation proportional ihrer größten auf der Erde gefundenen Schichtdicke ist. Diese Theorie setzt voraus, dass für alle Formationen die maximale Ablagerungsgeschwindigkeit immer beständig und lückenlos dieselbe gewesen ist. Auch unter evolutiven Gesichtspunkten ist diese Annahme nicht haltbar. Wie viel weniger gelten sie aber unter Einbeziehung der weltweiten Sintflut!
Halten wir fest: Physikalische Größen (wie z. B. die Zeit) sind nur dann absolut messbar, wenn bei einem Vorgang ein physikalischer Effekt quantitativ ermittelt wird und dieser Messwert mit Hilfe eines Eichmaßes (Eichkurve oder geeichte Skala) einer Anzahl definierter Einheiten zugeordnet wird. Taucht man ein Quecksilberthermometer ohne Temperaturskala in heißes Wasser, so dehnt sich zwar der Quecksilberfaden aus, aber die absolute Temperatur kann nicht angegeben werden. Erst eine Vergleichsmessung mit einem geeichten Thermometer gäbe uns den wahren Wert der Messung an. Bei den radiometrischen Langzeituhren fehlt das „geeichte Gerät" (z. B. in Form eines natürlichen Vorganges, an dem Zeitspannen ablesbar wären).
Die älteste belegbare Profangeschichte beginnt in Vorderasien und Ägypten etwa 3000 v. Chr. (Bemerkenswerterweise stimmt diese Zeitspanne mit dem Alter der ältesten Bäume überein!). Den weitesten geschichtlichen Rückgriff finden wir zweifelsohne in der Bibel. Dieser reicht bis zu dem ersten von Gott erschaffenen Menschenpaar. Die konsequente Aufzeichnung der Genealogien liefert uns den einzigen ermittelbaren und zuverlässigen Zeitrahmen seit der Schöpfung. Selbst wenn man die Stammbaumaufzeichnungen nicht als lückenlos ansieht, kommt man auf ein Erdalter von etlichen Jahrtausenden, keineswegs aber auf die evolutionär angenommenen Jahrmillionen. Das Alter der Erde, des Universums und der Beginn der Menschheit stimmen bis auf den Unterschied der Schöpfungstage überein.
Aus „Fragen, die immer wieder gestellt werden" von Prof. Dr.-Ing. Werner Gitt. Quelle und Copyright: Christliche Literatur-Verbreitung (CLV), 33661 Bielefeld. Mit freundlicher Genehmigung.
Was spricht gegen eine evolutive Entwicklung?
Welche wissenschaftliche Argumentation spricht aus Ihrer Sicht am deutlichsten für eine Schöpfung und am stärksten gegen eine evolutive Entwicklung?
Leben begegnet uns in äußerst vielfältiger Gestalt, so dass selbst ein schlichter Einzeller bei aller Einfachheit dennoch so komplex und zielgerichtet gestaltet ist wie kein Erzeugnis menschlichen Erfindungsgeistes. Zur Deutung des Lebens und seiner Herkunft gibt es zwei prinzipiell zu unterscheidende Möglichkeiten: Evolution oder Schöpfung.
Nach der Evolutionslehre wird Leben wie folgt definiert:
„Leben ist ein rein materielles Ereignis, das somit physikalisch-chemisch beschreibbar sein muss und sich von der unbelebten Natur nur durch seine Komplexität unterscheidet."
Gegen die Evolutionslehre sind inzwischen von zahlreichen Wissenschaftlern aus mancherlei Gebieten (z. B. Informatik, Biologie, Astronomie, Paläontologie, Geologie, Medizin) gewichtige Einwände erarbeitet worden. In der Kontroverse Schöpfung/Evolution bleibt jedoch ein unauflösbarer Widerstreit bestehen, dessen Ursachen in den unterschiedlichen Basissätzen beider Modelle liegen (siehe Frage FS1). Aus diesem Patt käme man heraus, wenn es ein System gäbe, dass sich allein an wissenschaftlichen Erfahrungssätzen orientierte. Diese Sätze müssten sehr angreifbar formuliert sein, so dass ein einziges experimentell belegbares Gegenbeispiel sie schon zu Fall bringen könnten. Wenn dies nicht gelingt, gewinnen sie naturgesetzliche Bedeutung, und damit erlangen sie eine starke Aussagegewissheit für die Beurteilung noch unbekannter Fälle. In diesem Sinne ist der nur in der Erfahrung bewährte Energiesatz weltbildfrei anwendbar. So war das zuvor noch nie durchgeführte Unternehmen des Fluges zum Mond nur dadurch möglich, weil von der strengen Gültigkeit des Energiesatzes bei allen erforderlichen Vorausberechnungen ausgegangen werden konnte. Von gleicher Aussagekraft sind die Erfahrungssätze über Information, so dass wir hier erstmals die Möglichkeit haben, auf der naturgesetzlichen Ebene zu einer aussagestarken Argumentation zu gelangen.
Materie und Energie sind zwar notwendige Grundgrößen des Lebendigen, aber sie heben lebende und unbelebte Systeme noch nicht grundsätzlich voneinander ab. Zum zentralen Kennzeichen aller Lebewesen aber gehört die in ihnen enthaltene „Information" für alle Betriebsabläufe (Realisierung aller Lebensfunktionen, genetische Information zur Vermehrung). Informationsübertragungsvorgänge spielen eine grundlegende Rolle bei allem, was lebt. Wenn z. B. Insekten Pollen von Pflanzenblüten überbringen, so ist dies in erster Linie ein Informationsübertragungsvorgang (von genetischer Information); die beteiligte Materie ist dabei unerheblich. Leben ist damit zwar noch keineswegs vollständig beschrieben, aber ein äußerst zentraler Faktor ist damit angesprochen.
Das komplexeste informationsverarbeitende System ist zweifelsohne der Mensch. Nimmt man alle Informationsabläufe im Menschen einmal zusammen, d.h. die bewussten (Sprache, Informationssteuerung der willentlichen motorischen Bewegungen) und die unbewussten (informationsgesteuerte Funktionen der Organe, Hormonsystem), so werden täglich 1024 bit verarbeitet. Dieser astronomisch hohe Wert für die Informationsmenge übertrifft das Gesamtwissen der Menschheit von 1018 bit, wie es in den Bibliotheken der Welt gespeichert ist, noch um den Faktor von einer Million.
Betrachtet man die Frage der Herkunft des Lebens nach informationstheoretischen Gesichtspunkten, so sind wie bei jedem System, das Information trägt oder verarbeitet, folgende Erfahrungssätze zu berücksichtigen:
- Es gibt keine Information ohne Code.
- Es gibt keinen Code ohne freie willentliche Vereinbarung.
- Es gibt keine Information ohne Sender.
- Es gibt keine Informationskette, ohne dass am Anfang ein geistiger (intelligenter) Urheber steht.
- Es gibt keine Information ohne ursprüngliche geistige Quelle; d. h.: Information ist wesensmäßig eine geistige, aber keine materielle Größe.
- Es gibt keine Information ohne Wille.
- Es gibt keine Information ohne die fünf hierarchischen Ebenen:
- Statistik (Aspekte der Zeichenhäufigkeit und Signalübertragung),
- Syntax (Aspekte des Codes und der Satzbildungsregeln),
- Semantik (Aspekte der Bedeutung),
- Pragmatik (Aspekte der Handlung),
- Apobetik (Aspekte des Ergebnisses und des Zieles).
8. Es gibt keine Information durch Zufall.
In dem Buch „Am Anfang war die Information" [G5, 52-147] werden diese Sätze ausführlich erläutert und ihr naturgesetzlicher Status begründet [G5, 25-49]. So gibt die Bezeichnung „Naturgesetzliche Informationstheorie" den Sachstand treffend wieder ([G4, 155-159]).
Im Gegensatz zur Evolutionslehre ist Leben somit weitergehender zu definieren:
Leben = materieller Anteil (physikalische und chemische Aspekte) + immaterieller Anteil
Mit dieser Kurzformel soll deutlich hervorgehoben werden, dass Leben neben der materiellen noch eine nichtmaterielle Komponente besitzt. Zum nichtmateriellen Anteil gehört die Information aus einer geistigen Quelle. Damit ist aber der nichtmaterielle Anteil des Lebens noch keineswegs beschrieben. Dies wird daran deutlich, dass die Lebewesen kurz nach ihrem Tod zwar noch ihre Information in den Zellen haben, aber etwas sehr Grundlegendes, nämlich das, was den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmacht, fehlt dann. Dieser Unterschied ist zwar für jeden sichtbar, aber er ist wissenschaftlich nicht fassbar.
Bis heute sind alle vorgetragenen Konzepte einer autonomen Informationsentstehung in der Materie (z. B. Eigens Hyperzyklus, Küppers' molekulardarwinistischer Ansatz) an der Erfahrung gescheitert. So bleibt es unverständlich, dass M. Eigen dennoch glaubt, irgendwann einmal mit rein materiellen Prozessen die Herkunft von Information begründen zu können: „Wir müssen nach einem Algorithmus, einer naturgesetzlichen Vorschrift für die Entstehung von Information suchen" („Stufen zum Leben", Piper-Verlag, 1987, S. 41). Sein Ansatz „Information entsteht aus Nicht-Information" (S. 55) widerspricht allen Erfahrungssätzen und ist damit ohne Realitätsbezug. Die obigen acht Informationssätze hingegen haben sich unzählbar oft in der Erfahrung bewährt und sind in keinem Laboratorium der Welt experimentell widerlegt worden. So ist es folgerichtig zu fragen, ob das Leben nicht aus einem zielorientierten SchöpfungsProzess stammt. Von diesem Prinzip berichtet die Bibel. Die aus der Sicht der Informatik zu fordernde geistige Informationsquelle für jegliche Information - und damit auch für die biologische Information - wird in der Bibel bereits auf der ersten Seite erwähnt: „Am Anfang schuf Gott" (1 Mose 1,1). Die Evolutionslehre unterstellt hingegen, dass die Information in den Lebewesen keines Senders bedarf. Diese Aussage wird durch die tägliche Erfahrung der obigen Informationssätze reichlich widerlegt. Darum liefern uns heute die Naturgesetze über Information die stärksten Argumente für die Entstehung der Lebewesen durch eine Schöpfung.
Aus „Fragen, die immer wieder gestellt werden" von Prof. Dr.-Ing. Werner Gitt. Quelle und Copyright: Christliche Literatur-Verbreitung (CLV), 33661 Bielefeld. Mit freundlicher Genehmigung.
Lässt die Bibel der Evolutionstheorie Raum?
Das ist eine der meistgestellten Fragen und sie tritt in unterschiedlichen Formen auf, wie: »Kann man ein Christ sein und an die Evolution glauben? « oder »Hat die Wissenschaft nicht die Evolutionstheorie bewiesen und widerspricht so dem Schöpfungsbericht im 1. Buch Mose?«
Um dies zu beantworten, müssen wir deutlich machen, was wir mit dem Begriff Evolution meinen. Wenn er ein-fach als ›Veränderung‹ definiert wird - als die Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen oder eine Veränderung innerhalb einer Art, wie Hund oder Katze - dann würde dies kein Problem darstellen. Diese Evolution oder Entwicklung innerhalb bestimmter Arten, stimmt vollkommen mit der Heiligen Schrift überein.
Das Problem besteht darin, dass die vorherrschende Evolutionstheorie weit darüber hinausgeht. Die Theorie behauptet grundlegend, dass komplexe Elemente sich aus einfacheren Elementen entwickelt haben und lebende Organismen durch zufällige Verbindungen aus leblosen Chemikalien entstanden sind.
Die Evolutionstheorie ist weniger eine wissenschaftliche Theorie als vielmehr eine Philosophie über den Ursprung des Lebens und die Bedeutung des Menschen.
Die Evolutionstheorie steht im Widerspruch zum biblischen Schöpfungsbericht. Die Erzählung im 1. Buch Mose berichtet zehnmal, wie Gott Pflanzen und Tiere nach ihrer Art schuf, ohne Kreuzung der Arten. Der Mann war voll-kommen Mann bei seiner Erschaffung, ebenso wie die Frau, ohne lange Entwicklungsperiode.
Die Vorstellung von der natürlichen Auslese oder dem Überleben des Stärksten, widerspricht der biblischen Lehre, dass alle Dinge gut geschaffen wurden (1. Mose 1,31). Die Schrift lehrt, dass ursprünglich alles vollkommen erschaffen wurde und dass Tod und Verfall eintraten, als die Sünde in die Welt kam. Dies steht dem Evolutionskonzept entgegen, dass alles besser wird.
Die Evolution widerspricht nicht nur der Bibel, sondern auch einigen grundlegenden Gesetzen der Wissenschaft. Zum Beispiel besagt das zweite Gesetz der Thermodynamik, dass alles, was man sich selbst überlässt, dazu neigt, weniger geordnet zu werden und nicht mehr geordnet oder ›komplex‹.
Diese Regel stellt eine Beobachtung des Offensichtlichen dar: Dinge werden alt, verfallen und sterben oder verwesen schließlich. Sie verlieren ihre Struktur. Die Evolutionstheorie besagt, dass Dinge ihre Komplexität und Struktur entwickeln. Das ist nicht der Fall.
Die Evolution besagt auch, dass Veränderungen und Mutationen vorteilhaft seien, während die Natur zeigt, dass fast alle Variationen schädlich sind. Die Theorie widerspricht den zu beobachtenden Phänomenen.
Weder die Evolutionstheorie noch die Theorie der Schöpfung können wissenschaftlich bewiesen werden; das heißt, sie können nicht im Laboratorium wiederholt werden. Die Schöpfung hat sich einmal in der Vergangenheit ereignet, und die Evolution ist zu langsam, um sie zu beobachten.
Beide Theorien setzen Glauben voraus, und auf der Basis der Beweise muss man die eine oder die andere wählen. Dem Christen sollte es nicht schwerfallen, den Schöpfungsbericht des 1. Buches Mose zu glauben, da er nicht nur besser mit den festgestellten Tatsachen übereinstimmt, sondern auch mit der Sicht des Gottmenschen Jesus Christus (Matthäus 19,1-6).
Aus „Das kann ich nicht glauben! Antworten auf skeptische Fragen“ von Josh McDowell. Christliche Literatur-Verbreitung (CLV), 33661 Bielefeld. Hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
Wie können Sie sagen, dass die Bibel von Gott ist und dass alles wahr ist?
Die Bibel ist doch von Menschen aufgeschrieben worden, darum ist alles relativ zu sehen. Wie können Sie sagen, dass sie von Gott ist und dass alles wahr ist?
Wir wollen hier die Frage nach der biblischen Wahrheit an einem ausgewählten Beispiel zeigen, das den Vorteil hat, mathematisch nachvollziehbar zu sein. Die Bibel enthält 6408 Verse mit prophetischen Angaben, von denen sich 3268 bisher so erfüllt haben, während die restlichen Prophetien noch zukünftige Ereignisse betreffen. Keine Voraussage ist verändert eingetroffen. Das gibt es in keinem anderen Buch der Weltgeschichte. Hier haben wir einen - auch mathematisch ausdrückbaren - Wahrheitsgehalt vor uns, der nirgends seinesgleichen hat. Wir wollen nun die Frage stellen, ob es möglich ist, dass sich so viele Prophetien zufällig erfüllen können, d. h., ob ihr Eintreffen ohne das Wirken Gottes erklärbar ist. Dazu werden wir uns nun der Wahrscheinlichkeitsrechnung bedienen. In dem folgenden Berechnungsmodell wird nicht berücksichtigt, dass manchmal mehrere Verse der Bibel dazu dienen, eine einzige Prophetie zu beschreiben und zum anderen ein Vers auch mehrere Prophetien enthalten kann. Ebenso geht der Tatbestand, dass manche prophetische Aussage mehrfach erwähnt wird, nicht in die Rechnung ein. Diese Modellvereinfachung wird jedoch durch den folgenden Ansatz für die Grundwahrscheinlichkeit bei weitem ausgeglichen.
Nimmt man die sehr hohe Grundwahrscheinlichkeit von p = 0,5 für die zufällige Erfüllung einer Einzelprophetie an, so lässt sich die Gesamtwahrscheinlichkeit w für die 3268 bisher erfüllten Prophetien mathematisch exakt errechnen. Diese beträgt w = 2-3268 = 1,714x10-984. Die prophetischen Aussagen sind derart, dass das Eintreten des jeweilig beschriebenen Ereignisses mathematisch mit 1:1000 bis 1 zu mehreren Millionen anzusetzen wäre. Mit dem Ansatz 1:2 (= 0,5) liegen wir damit auf der absolut sicheren Seite. Zum Zahlenvergleich für w wollen wir einige ausgedachte Lottosysteme betrachten. Wenn die Wahrscheinlichkeit für einen Volltreffer im kommerziellen Zahlenlotto „6 aus 49" - d. h. aus 49 Feldern mit fortlaufender Nummerierung - etwa 1:14 Millionen beträgt, so wollen wir die Frage stellen: Auf wie viel Felder dürfte ein zweiter Lottoschein erweitert werden, bei dem ebenfalls 6 richtige Zahlen für einen Volltreffer zu benennen sind, um gerade auf jene Wahrscheinlichkeit zu kommen, die sich für die zufällige Erfüllung von 3268 Prophetien ergäbe? Was würden wir schätzen?
a) die Größe einer Tischtennisplatte?
Auf einer Fläche von A = 1,525 x 2,74 m2 = 4,1785 m2 sind L=167 140 Einzelfelder von der Größe, wie sie auf einem handelsüblichen Lottoschein anzutreffen sind, möglich.
b) die Größe eines Fußballfeldes?
Bei A = 7350 m2 sind L = 459 375 000 Einzelfelder möglich.
c) oder gar die Oberfläche der gesamten Erdkugel?
Bei A = 510 Mill. km2 sind L = 31,3653x1018 Einzelfelder möglich, wobei 1018 eine Trillion der eine Million Billiarden bedeutet.
Rechnet man die Wahrscheinlichkeiten aus, um bei L durch nummerierten Feldern sechs Richtige zu ziehen, so ergeben sich für die obigen Flächen folgende Werte:
a) w = 1 : 0,4x1030 (bzw. 2,5x10-30)
b) w = 1 : 1,3x1049 (bzw. 7,69x10-50)
c) w = 1 : 1,3x10114 (bzw. 7,69x10-115)
Wir sehen anhand der Zahlen für w, dass die Vergleiche a) bis c) völlig unzureichend sind. Das mathematische Ergebnis für die Felderzahl ist geradezu atemberaubend! Wir müssten zu ihrem Größenvergleich die Gesamtzahl aller Atome des Universums zu Hilfe nehmen, und diese ist mit 1080 selbst nicht mehr vorstellbar. Es ist eine 1 mit 80 Nullen oder die Zahl 10 Milliarden achtmal mit sich selbst multipliziert. Auf die errechnete transastronomische Zahl von 2,74x10164 Feldern jenes Superlottoscheins kommt man allerdings erst durch einen weiteren, unsere Vorstellungen noch einmal übersteigenden Vergleich: Stellt man sich so viele Universen gleicher Größe vor wie unser Universum Atome hat, dann ist die Gesamtzahl der Atome aller dieser gedachten Universen immer noch um den Faktor 27 400 kleiner als der benötigte Lottoschein Felder haben dürfte [G1, 139].
Nach den obigen Betrachtungen können wir nur eine vertretbare Konsequenz ziehen: Die Prophetien sind göttlicher Art, sie können von keinem Menschen stammen. So führen uns die Berechnungen zu einem Ergebnis, das Jesus in dem bekannten Gebet zum Vater (oft fälschlicherweise als „Hohepriesterliches Gebet" bezeichnet, obwohl es sich hier nicht um einen hohepriesterlichen Dienst, d. h. Sühnung der Sünden des Volkes, handelt) auf die knappe Formel bringt: „Dein Wort ist die Wahrheit!" (Johannes 17,17). Die Bibel kann somit nicht von menschlicher Herkunft sein, sondern es gilt: „alle Schrift ist von Gott eingegeben" (2 Timotheus 3,16). Gott benutzte auserwählte Menschen, denen er die für uns wichtige Information gab, damit sie diese - ohne dabei ihre Person, ihr Wesen und ihre Empfindungen auszuklammern - für uns aufschrieben. Weiteres zu dieser Frage ist in drei Unterkapiteln im Anhang „Basissätze zur Bibel" zu finden: I.1 Zu ihrer Herkunft; I.2 Zu ihrem Wahrheitsgehalt; I.3 Zur Prüfung ihrer Wahrheit.
Aus „Fragen, die immer wieder gestellt werden" von Prof. Dr.-Ing. Werner Gitt. Christliche Literatur-Verbreitung (CLV), 33661 Bielefeld. Hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
Wie kann man einer Bibel glauben, die voller Widersprüche ist?
Es ist wirklich erstaunlich, wie oft diese Frage gestellt wird. Diese Frage unterstellt, dass die Bibel voll von Widersprüchen sei, die es unmöglich machen würden, an den göttlichen Ursprung der Bibel zu glauben. Es ist eine populäre Haltung, zu behaupten, dass die Bibel sich selbst widerspreche, was beträchtlichen Zweifel auf ihre Glaubwürdigkeit wirft.
Sollte die Bibel tatsächlich nachweisbare Irrtümer enthalten, so würde das beweisen, dass zumindest diese Teile nicht von einem vollkommenen, allwissenden Gott stammen können. Wir bestreiten nicht diese Schlussfolgerung, sondern die ursprüngliche Prämisse, dass die Heilige Schrift voll von Fehlern sei. Es ist sehr leicht, die Bibel der Ungenauigkeit zu beschuldigen, aber etwas ganz anderes ist es, das auch zu beweisen.
Bestimmte Abschnitte scheinen auf den ersten Blick widersprüchlich zu sein, aber eine eingehendere Untersuchung zeigt, dass dies nicht der Fall ist.
Eines der Dinge, die wir im Hinblick auf mögliche Widersprüche fordern, ist Fairness. Wir sollten das Problem weder herunterspielen noch übertreiben, und wir müssen immer davon ausgehen, im Zweifelsfalle dem Autor recht zu geben. Das ist in der übrigen Literatur die Regel, und wir verlangen, dass es auch hier die Regel ist. Wir stellen oft fest, dass die Leute andere Regeln anlegen wollen, wenn es darum geht, die Bibel zu untersuchen, und dem treten wir unverzüglich entgegen.
Woraus besteht ein Widerspruch? Der Satz des ausgeschlossenen Widerspruchs, die Grundlage allen logischen Denkens, besagt, dass ein Ding nicht gleichzeitig A und Nicht-A sein kann. Mit anderen Worten, es kann nicht gleichzeitig regnen und nicht regnen.
Wenn man eine Verletzung dieses Prinzips in der Schrift nachweisen kann, dann und nur dann lässt sich ein Widerspruch belegen. Wenn die Bibel z.B. sagen würde - was sie nicht tut - dass Jesus gleichzeitig in Jerusalem und in Nazareth durch Kreuzigung starb, dann wäre das ein nachweisbarer Irrtum.
Bei der Betrachtung möglicher Widersprüche ist es von größter Bedeutung, sich daran zu erinnern, dass zwei Aussagen voneinander abweichen können, ohne widersprüchlich zu sein. Manche versäumen es, die Unterscheidung zwischen Widerspruch und Abweichung zu treffen.
Da ist z.B. der Fall der blinden Männer in Jericho. Matthäus berichtet, dass zwei blinde Männer Jesus trafen, während Markus und Lukas nur einen erwähnen. Doch keine dieser beiden Aussagen leugnet die andere, vielmehr ergänzen sie einander.
Stellen Sie sich vor, Sie sprechen im Rathaus mit dem Bürgermeister Ihrer Stadt und mit dem Polizeichef. Später treffen Sie Ihren Freund Jim und erzählen ihm, dass Sie heute mit dem Bürgermeister gesprochen haben. Eine Stunde später treffen Sie Ihren Freund John und erzählen ihm, dass Sie heute sowohl mit dem Bürgermeister, als auch mit dem Polizeichef gesprochen haben.
Wenn Ihre Freunde ihre Meinungen austauschen, finden sie einen scheinbaren Widerspruch. Aber es gibt keinen Widerspruch. Wenn Sie Jim gesagt hätten, dass Sie nur mit dem Bürgermeister gesprochen haben, dann hätten Sie mit dieser Aussage dem widersprochen, was Sie John gesagt haben.
Die Aussagen, die Sie tatsächlich gegenüber Jim und John getroffen haben, sind unterschiedlich, aber nicht widersprüchlich. Ähnlich fallen auch viele biblische Aussagen in diese Kategorie. Viele glauben Irrtümer in Passagen zu finden, die sie nicht richtig gelesen haben.
Im Buch der Richter haben wir einen Bericht über den Tod des Sisera. Richter 5,25-27 soll angeblich besagen, dass Jael ihn mit Hammer und Pflock erschlug, während der Milch trank. Richter 4,21 sagt, dass sie es tat, als er schlief. Doch genaueres Lesen von Richter 5,25-27 wird zeigen, dass dort nicht behauptet wird, er habe im Augenblick des Zuschlagens Milch getrunken. So verschwindet der Widerspruch.
Manchmal scheinen zwei Passagen widersprüchlich zu sein, weil die Übersetzung nicht so genau ist, wie sie sein könnte. Die Kenntnis der ursprünglichen Sprachen der Bibel kann diese Schwierigkeiten sofort beseitigen, denn sowohl das Griechische als auch das Hebräische besitzen - wie alle Sprachen - Besonderheiten, die es schwierig machen, sie ins Deutsche oder eine andere Sprache zu übertragen.
Es muss auch betont werden, dass es unvernünftig ist zu behaupten, eine Passage der Bibel enthalte einen nachweisbaren Fehler, wenn es für diese Schwierigkeit eine mögliche Erklärung gibt. Manche Probleme in der Schrift resultieren aus einer unzureichenden Kenntnis der Umstände und setzen nicht unbedingt einen Irrtum voraus. Sie beweisen nur, dass wir den Hintergrund nicht kennen. Mit dem Fortschreiten der historischen und archäologischen Forschung wird neues Licht auf schwierige Abschnitte geworfen, und viele ›Irrtümer‹ sind mit dem neuen Verständnis verschwunden. Manche Probleme machen eine abwartende Haltung notwendig.
Wenn auch noch nicht alle Schwierigkeiten und Widersprüche in der Bibel geklärt sind, so ist es doch unsere feste Überzeugung, dass diese Probleme verschwinden werden, je mehr Kenntnisse man über die Umwelt der Bibel gewinnt. Die biblische Vorstellung von Gott ist die eines allwissenden, allmächtigen Wesens, das sich nicht selbst widerspricht, und so sind wir überzeugt, dass auch sein Wort, wenn es richtig verstanden wird, sich nicht widerspricht.
Aus „Das kann ich nicht glauben! Antworten auf skeptische Fragen" von Josh McDowell. Christliche Literatur-Verbreitung (CLV), 33661 Bielefeld. Hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
Enthält die Bibel Aussagen, die im Widerspruch zur Wissenschaft stehen?
Nichtgläubige behaupten oft, die Wissenschaft habe gezeigt, dass die Bibel überholt sei. Moderne Entdeckungen haben, so argumentiert man, das biblische Weltbild lächerlich gemacht. Diese Behauptung geht von mehreren falschen Voraussetzungen aus und ignoriert die Perspektive der Bibel.
Die Bibel ist kein wissenschaftliches Lehrbuch. Ihr Ziel ist es nicht, in technischen Ausdrücken technische Daten der natürlichen Welt zu erklären, sondern Gottes Plan und seine Beziehung zum Menschen zu erklären, geistliche Dinge zu behandeln. Es ist eindeutig kein technisches Lehrbuch für Naturwissenschaftler.
Die Beschreibungen, die die Bibel von der Natur gibt, sind weder wissenschaftlich, noch unwissenschaftlich, sondern in Worten ausgedrückt, die oft untechnisch und allgemein gehalten sind, so dass auch der einfachste Leser dem Gedanken folgen kann. Das besagt aber nicht, dass die Aussagen unkorrekt sind; es bedeutet, dass sie vom Standpunkt und in der Sprache eines untechnischen Beobachters für alle Leser geschrieben wurden.
Obwohl die Bibel zu einer Zeit geschrieben wurde, als viele phantasievolle Vorstellungen von der Welt vorherrschten, zeigt sie sich einzigartig in ihrer Sicht von Schöpfung, Natur und Gott. Der große polytheistische Schöpfungsbericht der Babylonier steht in krassem Gegensatz zu dem erhabenen Bericht, der sich im 1. Buch Mose findet (vgl. die Ähnlichkeiten und doch auffallenden Unterschiede, die die Überlegenheit der biblischen Erzählung beweisen, in Archaeology and the Old Testament, Merrill F. Unger, Grand Rapids, Zondervan, 1954, S. 2638).
Der vorherrschende Glaube der Völker des Altertums war polytheistisch, ein Glaube, der dem Monotheismus der Bibel, dem einzigen Monotheismus der alten Zeit, diametral entgegensteht. Die Bibel kann nicht angemessen erklärt werden, einfach als Produkt ihrer eigenen Umgebung.
Die Aussagen der Bibel, die wissenschaftliche Gegenstände betreffen, stehen auf einem anderen Niveau als die übrige Literatur ihrer Zeit.
Die Bibel hegt keine phantasievollen Vorstellungen von der Wissenschaft und der natürlichen Welt, während selbst die gelehrten griechischen Philosophen lächerliche Anschauungen von Licht, Schöpfung und Astronomie hatten.
Die Veden, die heiligen Schriften der Inder, lehren, dass »der Mond ungefähr 250.000 Kilometer höher ist als die Sonne und dass er mit seinem eigenen Licht scheint, dass die Erde flach und dreieckig ist und dass Erdbeben durch Elefanten verursacht werden, die sich unter ihr schütteln! «
Der erste, der den Gedanken äußerte, die Erde sei flach, war Ptolemäus. Wir lesen Aussagen wie diese und lachen, aber in der Bibel gibt es keine Aussagen, die ähnlich absurd sind.
Wissenschaft und Bibel schließen einander nicht aus. Sie betrachten die Welt einfach von verschiedenen Blickpunkten aus, aber sie stehen letztlich nicht im Widerspruch.
Es ergibt einen Sinn zu glauben, dass, wenn derselbe Gott die natürliche Ordnung schuf und auch mit den Menschen durch die Bibel in Verbindung trat, dass er, soweit es ihm möglich ist, dafür sorgen wird, dass diese beiden Zeugnisse seiner selbst seine Sache erhöhen und sich nicht verwirren und in Misskredit bringen.
Eine interessante Feststellung ist, dass der eigentliche Beginn der modernen Wissenschaft auf der Wahrheit der Bibel beruht. Die Tatsache, dass es einen Gott gibt, der ein geordnetes Universum schuf und entwarf, veranlasste Männer wie Newton, nach bestimmten wissenschaftlichen Gesetzen zu suchen, um diese Ordnung zu erklären. So muss die Wissenschaft, statt die Grundlagen der biblischen Autorität anzugreifen, ihre Wurzeln dort suchen.
Aus „Das kann ich nicht glauben! Antworten auf skeptische Fragen“ von Josh McDowell. Christliche Literatur-Verbreitung (CLV), 33661 Bielefeld. Hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
Woher kann ich wissen, dass es Gott überhaupt gibt?
Gibt es wirklich einen Gott? Wir glauben, dass die Existenz Gottes und solche Fragen, die sich darauf beziehen, vernünftig beantwortet werden können.
Wir wissen, dass Gott existiert, weil er es uns gesagt hat und er sich uns offenbart hat. Es wäre für uns, in unserer menschlichen Not, keine Hilfe, wenn Gott schweigen würde, aber glücklicherweise ist das nicht der Fall.
Gott existiert nicht nur, sondern er hat uns diese Tatsache auch mitgeteilt. Er hat uns gesagt, wer er ist, wie er ist und welches sein Plan für den Planet Erde ist.
Er hat der Menschheit diese Dinge durch die Bibel offenbart. Die Bibel hat gezeigt, dass sie mehr als ein bloßes Buch ist; sie ist das wirkliche Wort Gottes. Die Beweise sind für jeden, der ihre Ansprüche ehrlich in Betracht zieht, überzeugend.
Wegen der stolzen Aussagen, die die Bibel über sich selbst macht, haben viele versucht, sie zu zerstören, wie diese Aussage Martin Luthers berichtet:
Mächtige Herrscher haben gegen dieses Buch gewütet und versucht, es zu zerstören und auszumerzen – Alexander der Große und die Prinzen Ägyptens und Babylons, die Monarchen von Persien, von Griechenland und von Rom, die Kaiser Julius und Augustus – aber sie haben nichts erreicht.
Sie sind untergegangen, während das Buch bleibt, und es wird bleiben für immer und ewig, vollkommen und unversehrt, wie es zuerst verkündet wurde. Wer hat ihm so geholfen – wer hat es vor solch gewaltigen Mächten geschätzt? Niemand sicherlich als Gott selbst, der Herr aller Dinge (Zitiert von Fritz Ridenour, Who says, G.L. Publica-tions, Regal Books, 1967).
Selbst der französische Skeptiker Rousseau sah in der Schrift etwas Besonderes.
Ich muss Ihnen gestehen, dass die Erhabenheit der Schrift mich erstaunt; die Heiligkeit der Evangelisten spricht zu meinem Herzen und trägt solch eindrucksvolle Züge der Wahrheit und ist außerdem so vollkommen unnachahmlich, dass, wäre sie eine Erfindung der Menschen, die Erfinder größer wären als die größten Helden (Encyclopedia of Religious Quotations, Frank Mead, S. 32).
Die Bibel gibt uns daher ausreichend Grund zu glauben, dass sie das Wort des lebendigen Gottes ist, der existiert und der sich der Welt offenbart hat.
Ein weiterer Grund für uns zu wissen, dass Gott existiert, ist, dass er in menschlicher Gestalt aufgetreten ist. Jesus Christus war Gott der Allmächtige, der ein Mensch wurde. Die Bibel sagt:
Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt (Johannes 1,14).
und sie ist eindeutig hinsichtlich der Tatsache, dass Jesus auf die Welt kam, um zu offenbaren, wer Gott ist und wie er ist (Johannes 1,18).
Wenn jemand wissen will, wer Gott ist und wie er ist, dann muss er nur Jesus Christus ansehen, wie Lord Byron sagte:
Wenn jemals ein Mensch Gott war oder Gott ein Mensch, dann war Jesus Christus beides (Encyclopedia of Religious Quotations, Frank Mead, S. 81)
Nicht der Mensch reichte hinauf, um Gott zu finden, sondern Gott reichte herab zu den Menschen, wie Casserley erklärt:
Das Evangelium bietet das Wissen von der letzten Wahrheit, das die Menschen in der Philosophie vergebens gesucht haben, unvermeidlich vergebens, weil es der eigentlichen Natur Gottes entspricht, dass er nicht durch das Suchen und Forschen des menschlichen Geistes entdeckt werden kann, dass er nur dann erkennbar wird, wenn er zuerst die Initiative ergreift und sich selbst offenbart (J.V. Langmead Casserley, The Christian in Philosophy, New York, Charles Scribner’s Sons, 1951, S. 21).
Mit seiner Wiederkehr von den Toten bewies Jesus, dass er Gott ist, und diese Tatsache war es, die einer ungläubigen Welt diese Wahrheit zeigte. Machen sagt:
Die große Waffe, mit der die Jünger daran gingen, die Welt zu erobern, war nicht eine bloße Einsicht in ewige Prinzipien, es war eine historische Botschaft, ein Bericht über etwas, das geschehen war, es war die Botschaft: ›Er ist auferstanden‹ (J.G. Machen, Christianity and Liberalism, S. 28.29).
So haben wir die Bibel und die Person Jesu Christi als zwei starke Gründe, die für die Existenz Gottes sprechen. Keine andere Religion oder Philosophie bietet etwas Ähnliches, um zu beweisen, dass ein Gott existiert.
Aus „Das kann ich nicht glauben! Antworten auf skeptische Fragen“ von Josh McDowell. Christliche Literatur-Verbreitung (CLV), 33661 Bielefeld. Hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
Ist das ein Gott der Liebe, wenn er all die Not in dieser Welt zulässt?
Manche neigen dazu, Gott die Schuld zuzuschieben. Vor dem Sündenfall gab es weder Tod noch Leid, weder Schmerz noch irgendetwas von dem, was uns heute so viel Mühe macht. Gott hatte alles so gestaltet, dass der Mensch unter idealen Bedingungen leben konnte. In freier Entscheidung ging der Mensch eigene Wege, die von Gott wegführten.
Warum Gott uns einen so weiten Freiheitsradius zubilligt, können wir nicht erklären. Wir stellen aber fest: Wer von Gott weggeht, gelangt ins Elend. Diese bittere Erfahrung machen wir bis zum heutigen Tag.
Manche Menschen sind dazu geneigt, Gott die Schuld zuzuschieben. Dabei sollten wir bedenken, dass nicht Gott, sondern der Mensch der Verursacher ist.
Wenn wir des Nachts auf der Autobahn das Scheinwerferlicht ausschalten und es so zu einem Unfall kommt, dürfen wir nicht dem Autohersteller die Schuld geben. Er hat die konstruktiven Vorgaben für die Beleuchtung gegeben; wenn wir sie willentlich abschalten, ist das allein unsere Sache.
Gott ist Licht (1 Johannes 1,5), und wenn wir uns in die Finsternis der Gottesferne begeben, dürfen wir uns nicht bei dem Schöpfer beklagen, der uns doch für seine Nähe geschaffen hat.
Gott ist und bleibt ein Gott der Liebe, denn er hat Unvorstellbares getan: Er gab seinen eigenen Sohn dahin, um uns aus unserer selbstverschuldeten Situation freizukaufen.
Jesus sagt von sich in Johannes 15,13:
Niemand hat größere Liebe denn die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde.
Gibt es eine größere Liebe? Nie ist etwas Größeres für den Menschen vollbracht worden als in der Tat auf Golgatha: Das Kreuz ist somit der Höhepunkt göttlicher Liebe.
Wir leben alle - ob gläubig oder ungläubig - in der gefallenen Schöpfung, in der das Leid in all seinen uns wohlbekannten Ausprägungen genereller Bestandteil ist. Nicht deutbar bleibt für uns das individuelle Leid.
Warum geht es dem einen gut, und der andere ist durch Not und schwere Krankheit hart geschlagen? Oft muss der Gläubige sogar mehr leiden als der Gottlose, wie es der Psalmist feststellt:
Denn es verdross mich der Ruhmredigen, da ich sah, dass es den Gottlosen so wohl ging. Denn sie sind in keiner Gefahr des Todes, sondern stehen fest wie ein Palast. Sie sind nicht im Unglück wie andere Leute und werden nicht wie andere Menschen geplagt" (Ps 73,3-5).
Er findet aber auch die rechte Einordnung seiner individuellen Not, die er nicht als Strafe für eigene Sünde ansieht. Er hadert nicht mit Gott, sondern klammert sich fest an ihn:
Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei deiner rechten Hand, du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich endlich mit Ehren an ... Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil (Ps 73,23-24+26).
Aus „Fragen, die immer wieder gestellt werden" von Prof. Dr.-Ing. Werner Gitt. Christliche Literatur-Verbreitung (CLV), 33661 Bielefeld. Hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
In welcher Beziehung stehen Gott und Jesus zueinander?
Gott ist mit unserem Denken nicht zu erfassen. Er ist überräumlich, überzeitlich und unausforschlich, darum sind uns alle bildhaften Vorstellungen von ihm schon im 1. Gebot untersagt.
Gott hat sich dennoch „nicht unbezeugt gelassen" (Apostelgeschichte 14,17); er hat sich uns offenbart. Er ist der Eine und zugleich der Dreieine.
1. Gott ist der Eine
Es gibt keinen anderen Gott als nur den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs (2 Mose 3,6):
Ich bin der Erste, und ich bin der Letzte, und außer mir ist kein Gott (Jesaja 44,6).
Vor mir ist kein Gott gemacht, so wird auch nach mir keiner sein. Ich, ich bin der Herr, und ist außer mir kein Heiland (Jesaja 43,10-11).
Darum lautet das Gebot:
Du sollst keine anderen Götter neben mir haben (2 Mose 20,3).
Die Gottesvorstellungen in allen Religionen sind nichtig:
Denn alle Götter der Völker sind Götzen (Ps 96,5)
sie „sind Wind und eitel“ (Jesaja 41,29).
2. Gott ist der Dreieine
Zugleich begegnet uns Gott als Einheit in drei Personen. Es handelt sich nicht um drei verschiedene Götter, sondern - wie es viele Stellen der Bibel belegen (z. B. 1 Korinther 12,4-6; Epheser 1,17; Hebräer 9,14) - um einen Dreiklang von Willen, Tun und Wesen Gottes.
Von diesem dreieinen Gott wird in dreifacher Weise in personaler Differenzierung geredet: - Gott, der Vater - Jesus Christus, der Sohn Gottes - der Heilige Geist. Im Taufbefehl nach Matthäus 28,19 tritt dies am ausdrücklichsten und deutlichsten hervor.
Der in der Bibel nirgends vorkommende Ausdruck der „Dreieinigkeit" (Trinität; lat. trinitas = Dreizahl) ist der menschliche Versuch, dies göttliche Geheimnis mit einem Wort zu fassen.
In Jesus wurde Gott Mensch:
Gott wurde sichtbar, hörbar, tastbar (1 Johannes 1,1) und im Glauben greifbar (Johannes 6,69). Den Herrn Jesus hat Gott zu uns gesandt, und „ihn hat Gott für den Glauben hingestellt" (Römer 3,25).
Das Wort ward Fleisch (Johannes 1,14).
So steht Jesus in einer besonderen funktionalen Zuordnung für uns. Den rettenden Glauben haben wir nur, wenn wir an Jesus gläubig sind. Er ist für uns ans Kreuz gegangen, er hat unsere Schuld gesühnt, er hat uns teuer erkauft (1 Petr 1,18), und darum müssen wir ihn anrufen, um gerettet zu werden (Römer 10,13).
Durch Jesus haben wir Zugang zum Vater (Johannes 14,6) und dürfen als Kinder „Abba, lieber Vater" (Römer 8,15) sagen.
Jesus ist der Sohn Gottes, er ist mit dem Vater wesensgleich:
Ich und der Vater sind eins (Johannes 10,30).
darum konnte er sagen:
„Wer mich sieht, sieht den Vater" (Johannes 14,9).
Thomas bekennt gegenüber dem Auferstandenen: „Mein Herr und mein Gott!" (Johannes 20,28).
Die Gottheit Jesu und die Wesensgleichheit mit dem Vater kommen weiterhin durch folgende gleiche Titel und Tätigkeiten zum Ausdruck:
- Schöpfer (Jesaja 40,28 - Johannes 1,3), Licht (Jesaja 60,19-20 - Johannes 8,12), Hirte (Ps 23,1 - Johannes 10,11),
- Erster und Letzter (Jesaja 41,4 - Off 1,17),
- Sündenvergeber (Jeremia 31,34 - Markus 2,5),
- Schöpfer der Engel (Ps 148,5 - Kol 1,16),
- Anbetung durch Engel (Ps 148,2 - Hebräer 1,6).
Die Gleichheit Jesu mit dem Vater betont auch Philipper 2,6. Bei seiner Menschwerdung nahm er die Knechtsgestalt eines Menschen an. Hier stand er in der völligen Abhängigkeit und im Gehorsam zum Vater.
Im Zusammenhang mit der Menschwerdung Jesu ist somit eine deutliche Rangfolge zwischen dem Vater und dem Sohn erkennbar:
Wie der Mann das Haupt der Frau ist, so ist Gott Christi Haupt (1 Korinther 11,3).
Nun aber sitzt der Herr Jesus zur Rechten Gottes und ist das Ebenbild seines Wesens (Hebräer 1,3).
Der Vater hat dem Sohn alle Macht im Himmel und auf Erden gegeben (Matthäus 28,18),
auch das Gericht hat er ihm übereignet (Johannes 5,22),
denn alles hat er unter seine Füße getan (1 Korinther 15,27).
Schließlich heißt es:
Wenn aber alles ihm (=Jesus) untertan sein wird, alsdann wird auch der Sohn selbst untertan sein dem, der ihm alles untergetan hat, auf dass Gott sei alles in allem (1Korinther 15,28).
Der Heilige Geist begegnet uns ebenso als göttliche Person, jedoch in anderen Funktionen als der Sohn Gottes.
Er ist unser Tröster (Johannes 14,26) und Anwalt, er erschließt uns die Wahrheit der Bibel (Johannes 14,17), er vertritt uns vor Gott mit dem rechten Gebet (Römer 8,26), und ohne ihn können wir Jesus als unseren Retter und Herrn (1 Korinther 12,3b) überhaupt nicht erkennen.
Gebet
Jesus hat seine Jünger und damit auch uns das Gebet zum Vater gelehrt (Matthäus 6,9-13), und als der Apostel Johannes vor der Macht des Engels erschrocken zu Boden fällt und ihn anbeten will, wehrt der Bote Gottes entschieden ab: „Ich bin dein Mitknecht... Bete Gott an!" (Offenbarung 22,9).
Ebenso ist das Gebet zu Jesus Christus nicht nur möglich, sondern seit seinem Kommen in diese Welt sogar geboten.
- Er selbst sagte den Jüngern: „Bisher habt ihr nichts gebeten in meinem Namen" (Johannes 16,24), und „Was ihr mich bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun" (Johannes 14,14).
- Kolosser 3,17 fasst all unser Reden und Tun - und damit auch das Gebet zu Christus - zusammen: „Und alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles in dem Namen des Herrn Jesus und danket Gott, dem Vater durch ihn." Jesus ist der einzige Mittler zwischen Gott und den Menschen (1 Tim 2,5), und darum dürfen wir uns im Gebet an ihn wenden.
- Der erste Märtyrer, Stephanus, wird uns vorbildhaft als ein Mann „voll heiligen Geistes" (Apostelgeschichte 7,55) geschildert. Sein Gebet zu Jesus ist uns überliefert: „Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!" (Apostelgeschichte 7,59).
- Auch während der Erdenzeit wurde der Herr Jesus als Gott angebetet, und er akzeptierte dies: Der Aussätzige (Matthäus 8,2), der geheilte Blindgeborene (Johannes 9,38) und die Jünger (Matthäus 14,33) fielen vor ihm nieder. Dies ist nach der Bibel der höchste Ausdruck der Anbetung und Huldigung.
Für das Gebet an den Heiligen Geist (z. B. in dem Kirchenlied „Nun bitten wir den Heiligen Geist um den rechten Glauben allermeist" von Berthold von Regensburg) finden wir in der Bibel jedoch keinen Hinweis.
Das Gebet kennt also nach der Bibel nur zwei Adressen: Gott der Vater und Jesus Christus, der Sohn Gottes.
Aus „Fragen, die immer wieder gestellt werden" von Prof. Dr.-Ing. Werner Gitt. Christliche Literatur-Verbreitung (CLV), 33661 Bielefeld. Hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
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