Wenn ich aus meinem persönlichen Leben berichten kann, tue ich das gerne. Ich möchte erzählen, wie ich Gott erlebt habe. Vielleicht ist das eine Hilfe und Ermutigung für Sie. Meine Eltern sind Heimatvertriebene aus Ostpreußen. Ich bin mit drei Geschwistern in einfachen Verhältnissen aufgewachsen. Vater und Mutter waren christlich orientiert. Wir Kinder wurden kirchlich erzogen, doch ein bewusstes Christsein kannten wir nicht.
Der Wunsch meines Vaters war, dass ich so bald wie möglich nach meiner Schulausbildung in unsere kleine Landmaschinenwerkstatt einsteigen sollte. Ich machte eine Ausbildung zum Landmaschinenmechaniker. Doch zu Hause hielt ich es nicht mehr lange aus und wechselte schon nach zwei Jahren in eine größere Firma in der Nachbarstadt.
Die Frage nach Gott und seinen Plänen mit mir war damals für mich uninteressant. Ich hatte keine persönliche Beziehung zu ihm. Heute weiß ich, dass Gott einen ganz bestimmten Plan für mich und jeden einzelnen Menschen hat. Er ließ es damals zu, dass wir als Familie etwas sehr Trauriges und Schweres erlebten, etwas, das wir immer noch nicht ganz verstehen können. Doch eines weiß ich: dieses traurige Ereignis sollte mein Leben und das unserer Familie von Grund auf verändern.
Mein Bruder, 18 Jahre alt, war mit Freunden zu einer Geburtstagsfeier eingeladen. Auf dem Rückweg wurde er von einem Auto erfasst und bereits zwei Stunden später war er tot. Diese Tragödie versetzte unserer ganzen Familie einen Schock. Ich selbst fing an, ernsthaft zu fragen: »Warum gerade mein Bruder? Was wäre mit mir, wenn mein Leben so plötzlich zu Ende wäre? Gibt es ein Weiterleben nach dem Tod? Gibt es überhaupt einen Gott?« Ich fand keinen Menschen, der mir Antwort auf meine Fragen geben konnte.
Ich begab mich auf die Suche. Fast jeden Sonntag ging ich in die Kirche. Aber auch dort bekam ich lange keine Antworten auf meine Fragen. Ich versuchte, ein moralisch anständiges, christliches Leben zu führen. Aber ich bemerkte bald, dass ich das nicht schaffte.
Eines Sonntags saß ich wieder im Gottesdienst. Eine Jugendgruppe aus dem Nachbarort gestaltete das Programm. Die jungen Leute berichteten aus ihrem Leben und erzählten, dass Jesus Christus Realität sei und jeder Mensch ihn erfahren könne. Ich nahm Kontakt mit der Jugendgruppe auf und besuchte ihre Jugendstunde. Dort erfuhr ich das Wichtigste aus der Bibel: Jesus Christus, der Sohn Gottes, wurde Mensch und kam für mich in diese Welt. Er starb am Kreuz für meine Sünde, doch er ist nicht im Grab geblieben, sondern wieder auferstanden. Somit ist der Tod nicht der Endpunkt des Lebens. Es gibt eine Ewigkeit.
Nach längerem Prüfen wurde mir klar: Diesem Jesus sollte ich mein Leben anvertrauen. Ich betete: »Herr Jesus Christus, danke, dass du für meine Schuld am Kreuz gestorben bist. Vergib mir bitte meine Sünde, alle meine Fehler und mein Versagen. Ich will mit dir leben. Du sollst der Mittelpunkt meines Lebens sein.« Jesus erhörte dieses Gebet. Er vergab mir meine Sünde und machte mein Leben von Grund auf neu. Er ist mein Retter geworden, der mir einen tiefen Frieden mit Gott geschenkt hat. Ich erlebte das, was in der Bibel steht (Apostelgeschichte 4,12):
»In keinem andern ist das Heil [als nur in Jesus], auch ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir gerettet werden sollen.«
Der tragische Verkehrsunfall, bei dem mein Bruder ums Leben kam, war der Auslöser für Gottes Wirken in unserer Familie. Mein jüngerer Bruder kam fast zur gleichen Zeit wie ich zum lebendigen Glauben an Jesus Christus. Von diesem Zeitpunkt an war uns klar, dass wir die gute Nachricht der Bibel anderen Menschen weitersagen sollten.
Auf unseren Arbeitsstellen luden wir unsere Kollegen ein, den Jugendkreis zu besuchen. Und Gott wirkte. Die Kollegin meines Bruders kam zum Glauben an Jesus und ebenso auch ein anderes junges Mädchen, das heute meine Frau ist. Immer wieder beteten wir für unsere Familienangehörigen, dass sie zum Glauben finden möchten. Wir luden sie zu christlichen Veranstaltungen ein, und sie kamen meistens mit. Während einer Evangelisation trafen meine Eltern ihre Entscheidung für Jesus Christus. Unsere Freude war groß. Wir erlebten, wie gut und gnädig unser Gott ist.
Inzwischen habe ich gesehen, wie viele andere Menschen ein Leben mit Jesus begonnen haben. Niemand von ihnen hat es bereut. Jesus hat ihr Leben neu gemacht, ihnen ein wahres Ziel und eine neue Hoffnung für ihr Leben gegeben. Wo stehen Sie, liebe Leserin, lieber Leser? Haben Sie bereits Jesus Ihr Leben anvertraut?
Ich bin davon überzeugt, dass Sie ein völlig neues Leben bekommen werden, wenn auch Sie diesen Schritt zu Jesus Christus wagen.
Dietmar Langmann